Im Oktober 2019 ist Norwegen das Gastland / der Ehrengast der Frankfurter Buchmesse.
Heute, hier im Blog:
Klappen- und Kurztexte, Links und Buchtipps zu 60 Büchern, die
…ich anlas und die mich interessieren.
…ich komplett las und empfehle.
- Pressereise nach Norwegen, Oktober 2018: Bilder & Texte
- vergessene Bücher aus Norwegen: auf Deutsch erschienen, vergriffen
- 100+ aktuelle Bücher aus Norwegen, großteils noch nicht übersetzt
- Bücher aus und über Georgien, Gastland der Buchmesse 2018
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vorgemerkt, angelesen:
Update: gelesen. große Empfehlung! Maria Kjos Fonn, „Kinderwhore“_Culturbooks Verlag „»Kinderwhore« ist der Kleidungsstil der Grunge-Musikerin Courtney Love. Charlottes Mutter liebt Love und kleidet sich wie sie. Von der Protesthaltung, die eigentlich dahintersteht, weiß sie nichts. Wenn sie nicht schläft, schenkt sie ihrer Tochter neue Väter. Als Charlotte in der Pubertät ist, bekommt sie einen Vater, der die Nächte lieber bei ihr als bei der Mutter verbringt. Charlotte beginnt, Pillen ihrer Mutter zu schlucken.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Johan Harstad, „Max, Mischa und die Tet-Offensive“_Rowohlt Verlag „Max Hansen wächst im Stavanger der 80er Jahre auf, wo die Väter für Monate auf Ölplattformen verschwinden Ein Idyll – bis Max‘ Familie in die USA emigriert. Während der Vater nun von Long Island aus um die ganze Welt fliegt, rücken Max und seine einsame Mutter näher zusammen. Bis Mordecai kommt, der zunächst Max‘ bester Freund und später ein bekannter Schauspieler wird. Er macht ihn auch mit Mischa bekannt, einer sieben Jahre älteren bildenden Künstlerin. Mischa stiftet Max an, sich auf die Suche nach seinem geheimnisvollen Onkel zu machen, einem Vietnam-Kriegsveteranen. Sie finden ihn im Apthorp-Building in Manhattan und ziehen schon bald bei ihm ein. Die unkonventionelle WG wird zum Epizentrum des Lebens von Max, Mischa, Mordecai und Onkel Owen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Mona Hovring, „Was helfen könnte“_edition fünf „Als die Mutter ins Wasser geht und nicht zurückkehrt, ist Laura in der ersten Klasse. Ihr Leben in einer kleinen norwegischen Stadt am Meer mit dem älteren Bruder und dem unnahbaren Vater ist fortan ein Suchen nach etwas, das helfen könnte: die Freundschaft mit Marie? Gärtner Andreas und seine Frau Johanna, die Laura zugleich Verwurzelung und Weltoffenheit vorleben? Das erotische Erlebnis mit der deutlich älteren, eleganten Vivian Koller, die eines Tages in der verschlafenen Stadt auftaucht? Die Beziehung zum gleichaltrigen Peter? Jede dieser Begegnungen birgt die Möglichkeit, dem Leben ein Stück näher zu kommen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Lars Mytting, „Die Glocke im See“_Insel „Norwegen 1880, in einem dunklen und abgeschiedenen Tal: Die junge, wissbegierige Astrid träumt von einem Leben, das aus mehr besteht als Heiraten, Kinderkriegen und am Ende bei der Feldarbeit sterben. Sehnt sie sich nach dem jungen Pastor Kai? Oder entscheidet sie sich für das Neue, Unberechenbare? Kai würde die 700 Jahre alten Stabkirche in Butangen gerne abreißen und durch eine modernere, größere ersetzen. Er hat auch schon Kontakt zur Kunstakademie in Dresden aufgenommen, die ihren begabten Architekturstudenten Gerhard Schönauer schickt, der den Abtransport der Kirche nach Dresden überwachen soll. Astrid rebelliert, denn mit der Kirche würden auch die beiden Glocken verschwinden, die einer ihrer Vorfahren einst der Kirche stiftete. Man sagt ihnen übernatürliche Kräfte nach und dass sie von selbst läuten, wenn ein Unglück bevorsteht.
Astrid verliebt sich in Gerhard. Wählt sie den Aufbruch in eine ungewisse Zukunft in Deutschland? Da hört sie die Glocken läuten.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Torborg Nedreaas, „Im Mondschein wächst nichts“_KaMeRu „Ein Zufall führt zwei fremde Menschen – eine Frau und einen Mann – auf dem Bahnhof einer norwegischen Kleinstadt zusammen. Doch statt des erwarteten erotischen Abenteuers beginnt die junge Frau mit schonungsloser Offenheit über ihr Leben und ihre hoffnungslose Liebe zu dem Gymnasiallehrer Johannes zu erzählen. Eine Liebe, die sich versuchte, über Standesvorurteile hinwegzusetzen. Ein erschütterndes Frauenschicksal der zwanziger Jahre.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Dag Solstad, „T. Singer“_Dörlemann „Singer ist 34 und schloss gerade die Ausbildung zum Bibliothekar ab. In der Kleinstadt Notodden beginnt er ein neues Leben, verliebt sich in Merete, eine Töpferin, und zieht mit ihr und der kleinen Tochter zusammen. Im Lauf der Jahre beginnt die Beziehung zu bröckeln. Als sich das Paar scheiden lassen will, nimmt Singers Schicksal durch einen Autounfall eine unerwartete Wendung.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Lars Saabye Christensen, „Die Spuren der Stadt“_btb „Ein Roman über Oslo der Nachkriegszeit, die Nöte und Sehnsüchte der Bewohner.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Lars Saabye Christensen, „Der Halbbruder“_btb „Die Welt des jungen Barnum ist geprägt von Frauen und alten Familiengeheimnissen. Sein Leben wird immer wieder überschattet von Halbbruder Fred. Bis Fred eines Tages spurlos verschwindet.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Agnar Mykle: Das Lied vom roten Rubin_Ullstein „Nach seiner Zeit als Lehrer in Nordnorwegen beginnt Ask Burlefot mit Anfang 20 sein Studium an der Universität Bergen. Er trifft viele Frauen, verliebt sich jedoch erst zum Ende der Handlung. Er ist aktiv in der Arbeiterbewegung; sein ständiger Begleiter ist die Angst vor dem Scheitern und die Unsicherheit gegenüber Frauen. Einer der größten Klassiker der norwegischen Literatur in Neuübersetzung.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Ketil Bjornstad, „Die Welt, die meine war: Die Sechziger Jahre“_Osburg Verlag „Musiker und Bestsellerautor Bjørnstad will jedem Jahrzehnt seines Lebens einen Roman widmen. Der jungen Ketil denkt immer ein wenig anders: Chruschtschow findet er gut, Kennedy ist für ihn ein fieser Schleimer. Sein politisch aktiver Vater und seine musikalische Mutter prägen sein Leben, auch wenn sich erst langsam abzeichnet, dass hier ein musikalisches Genie heranwächst. Denn selbst in der Familie ist passiver Widerstand Ketils Überlebensstrategie. Wird er ans Klavier gesetzt, sorgt er dafür, dass es schrecklich klingt. Und doch hat er am Ende der sechziger Jahre seine ersten Auftritte als neues Wunderkind, dem alle eine Weltkarriere voraussagen. Davor aber liegt eine kurze Zeit als Mobbingopfer, er tastet sich ganz zaghaft an die Sexualität heran, schwärmt für Schauspielerinnen, seine Großtante und allerlei Nachbarmädchen, merkt, dass die klassische Männerrolle nichts für ihn ist.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Ketil Bjornstad, „Die Welt, die meine war: Die Siebziger Jahre“_Osburg Verlag „Nach einer drastischen Abmagerungskur befreit Ketil Bjørnstad sich von eigenen und fremden Erwartungen im Hinblick darauf, was und wer er sein soll. Dank Ikonen wie Miles Davis und Keith Jarrett findet eine Befreiung des Jazz statt. Als der deutsche Labelchef Manfred Eicher (ECM) nach Oslo kommt, um Musik einzuspielen, entsteht im legendären Club 7 ein Milieu für moderne, zeitgenössische Musik. Ketil wird in die Auseinandersetzungen um Norwegens EU-Mitgliedschaft hineingezogen, die 1972 mit einem Nein enden. Marxisten-Leninisten und Maoisten gewinnen, auch im Kulturleben, großen Einfluss.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Vigdis Hjorth, „Bergljots Familie“_Osburg Verlag „Zunächst sieht es nur wie eine unangenehme Erbangelegenheit aussieht, bei der es um zwei Sommerhäuser auf einer idyllischen Insel im Oslofjord geht: Nach dem Tod ihrer Eltern muss Bergljot, eine Frau in den Vierzigern, feststellen, dass der aufkommende Geschwisterstreit nur die Spitze des Eisberges ist. Warum schwieg ihre Mutter so eisern zu allem, was zwischen Bergljot und ihrem Vater vorgefallen war? Wie konnte er so viel Macht über seine Familie erlangen?“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Tomas Espedal, „Das Jahr“_Matthes & Seitz „Am 6. April sah Petrarca seine Laura zum ersten Mal. Ausgehend von dieser unerfüllten Liebe geht Espedal der Frage nach, ob eine solch große, einzigartige Liebe, die alle Zeiten überdauert, heute noch möglich ist. Gemeinsam mit seinem gebrechlichen Vater unternimmt er eine Kreuzfahrt durchs Mittelmeer und bemerkt erst dort, als der Vater aufzublühen scheint, dass er auch ihn bald verlieren wird. Liebe, Verlust, Krieg, Tod, Altern und Verzweiflung, Stagnation und die ewige Wiederholung des Immergleichen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Tomas Espedal, „Gehen“_Matthes & Seitz „Ein Mann verlässt seine Frau, sein Kind, sein Haus. Er beschließt zu gehen, das Leben eines Landstreichers zu führen. Er scheitert, trinkt, beginnt von Neuem. Den Leser nimmt er mit auf diese delirierenden, existenziellen und besessenen Reisen zu Fuß von Norwegen durch Deutschland nach Frankreich, nach Griechenland, durch ein Europa der Kunst, der Mythen, der Städte, in Dialog mit Rousseau, Rimbaud, Satie, Giacometti, Heidegger.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Carl Frode Tiller, „Der Beginn“_btb „Das Leben kann nur rückwärts verstanden werden, gelebt werden muss es vorwärts, heißt es bei Søren Kierkegaard. Terje liegt nach einem Suizidversuch im Sterben. Er blickt auf sein verpfuschtes Leben, gräbt sich in die schmerzhafte Vergangenheit: die depressive, alkoholkranke Mutter, der abwesende Vater, das Abrutschen in Ticks und Gewalt als junger Mann. Ruhelos stellt Terje sich im Krankenhaus seinem Leben vom Ende bis zum Anfang, vom Tod bis zur Kindheit. Ein Buch, erzählt wie im Rausch – über endgültige Entscheidungen, Vorherbestimmung und die Freiheit des Einzelnen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Monica Isakstuen, „Elternteile“ (Eichborn): „Eine kleine Familie zerbricht. Karen und ihr Ex-Mann bemühen sich, alles einvernehmlich zu regeln – auch die Erziehung der dreijährigen Tochter Anna. Eine Woche ist das Kind bei seinem Vater, eine Woche bei Karen. Karen kämpft nun an allen Fronten: gegen die Erwartungen der Gesellschaft, die gut gemeinten Ratschläge von Freunden, die Vorwürfe ihrer Mutter.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Roy Jacobsen, „Die Unsichtbaren“_C.H. Beck „Das raue Inselleben hat seine eigenen Gesetze. Eines Tages spült das Meer die große Geschichte an Barrøys Strände: Der Zweite Weltkrieg nimmt für Ingrid im jungen russischen Soldaten Alexander Gestalt an, der sich von einem sinkenden deutschen Gefangengenschiff retten konnte. Zwischen den beiden entspannt sich eine kurze sprachlose Liebe, bevor die deutsche Besatzung Norwegens sie auseinandertreibt. Neun Monate später bekommt Ingrid eine Tochter. Mit Kaja vor den Bauch gebunden, folgt Ingrid Alexanders Spuren durch einen frischen Frieden, in einem Nachkriegs-Norwegen, das nichts anderes will als vergessen…“ [Kritiken: auf Goodreads]
Roy Jacobsen, „In jenen hellen Nächten“_Insel „Anfang des 20. Jahrhunderts. Für Hans und Maria Barrøy ist das abgelegene Eiland der Mittelpunkt der Welt. Sie leben mit ihrer Familie von dem, was der karge Boden und das wilde Meer ihnen bescheren. Doch als auch dort in der Abgeschiedenheit neue Zeiten Einzug halten, sieht Ingrid, die einzige Tochter, sich vor eine ungewisse Zukunft gestellt.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Knut Hamsun, „Auf überwachsenen Pfaden“_Ullstein „Hamsuns erstmals 1949 veröffentlichtes Tagebuch, in dem er sich kurz vor seinem Tod mit seiner Rolle in Literatur und Gesellschaft während der deutschen Besatzungszeit auseinandersetzt. Ein Schlüsselwerk in Bezug auf Knut Hamsuns politische Ambivalenz.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Knut Hamsun, „Segen der Erde“_Ullstein „Der wohl bekannteste Roman Hamsuns erzählt vom einfachen Bauern Isak, der das karge norwegische Land urbar macht. Ein Klassiker, der in schlichter Sprache von fast biblischer Kraft einen Blick in eine vergangene Welt eröffnet und bis heute Norwegens Autoren beeinflusst.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Tore Rem, „Knut Hamsun. Die Reise zu Hitler“_Eulenspiegel Verlag Am 26. Juni 1943 empfing Adolf Hitler den norwegischen Literaturnobelpreisträger Knut Hamsun auf dem Berghof am Obersalzberg. Hamsun hatte sich in der Öffentlichkeit seit Jahren positiv über den Nationalsozialismus geäußert. Die Nationalsozialisten ihrerseits verehrten Hamsun und verstanden es, seine Person und sein Werk für ihre Zwecke einzusetzen. Doch das Treffen endete abrupt, als Hamsun Hitler widersprach. Was trieb Hamsun, einst von Geistesgrößen wie Kurt Tucholsky und Thomas Mann verehrt, zu seinen Überzeugungen, die er auch nach 1945 verteidigte?“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Jon Michelet, „Gürtel des Orion“_S. Fischer [1977] „Tomas Jansen und seine Freunde besitzen eine Reederei. Einziges Schiff ist der alte Fischkutter ›Sandy Hook‹. Mit Versorgungsfahrten zu den Ölbohrstationen unterm Polarkreis verdienen sie ihr Geld – allerdings auch mit Wilderei. Auf einer ihrer »Jagdtouren« stoßen sie auf Militäranlagen, die dort, wo sie sich befinden, nicht sein dürften. Ein echter Abenteuerroman in Spitzbergen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Pedro Carmona-Alvarez, „Später, in der Zukunft, die kommen wird“_Open House Verlag „Johnny kommt aus New Jersey. Kari aus Oslo. Sie treffen sich in New York, heiraten und ziehen nach Asbury Park. Doch in den norwegisch-amerikanischen Traum der 60er Jahre drängt sich der plötzliche Tod der beiden Töchter, Ann und Vera. Johnny und Kari ziehen nach Oslo. Dort kommt ihre dritte Tochter zur Welt, Marita.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Erik Fosnes Hansen, „Momente der Geborgenheit“_Kiepenheuer & Witsch „Vom Norwegen unserer Tage auf eine schwedische Insel zur Zeit der 1900er Jahre und dann ins Italien der Frührenaissance: Mit kunstvoller Leichtigkeit spielt der Autor mit den Grenzen zwischen den Figuren und Epochen. Ein Roman über die vielen großen und kleinen Ereignisse und Zufälle, die die Welt vor ihrem täglichen Untergang bewahren.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Erlend Loe, „Doppler“_Kiepenheuer & Witsch „Andreas Doppler mag die Menschen nicht, das wird ihm nach einem Sturz vom Fahrrad plötzlich klar. Er zieht in den Wald, um endlich einsam sein zu können. Sein bester Freund wird ein Elchkalb, doch ab und zu muss Doppler in die Stadt, um Magermilch zu besorgen, nach der er süchtig ist. Doppler ist 40 Jahre alt, Familienvater und erfolgreicher Geschäftsmann. Seine Familie – er hat bereits zwei Kinder, ein drittes ist unterwegs – akzeptiert zunächst den Rückzug. Dann stellt seine Frau eine Bedingung: Wenn das Kind geboren wird, ist mit dem Waldleben Schluss. Nach und nach suchen immer mehr Menschen im Wald eine neue Erfüllung und stören Dopplers Einsiedlertum.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Willem Frederik Hermanns, „Nie mehr schlafen“_Aufbau „Der junge Niederländer Alfred Issendorff will in die Geschichte seiner Wissenschaft eingehen. Das könnte gelingen, wenn er eine These seines Professors beweist. Der vermutet nämlich, dass bestimmte Seen in der Finnmark durch Einschläge von Meteoriten entstanden. Issendorf reist nach Tromsø und schließt sich einer geologischen Expedition ins nördliche Norwegen an. Allen vier Beteiligten wird das Äußerste abverlangt – und Issendorf beschwört durch seine Leichtfertigkeit die Katastrophe herauf. Voller Sarkasmus und dabei unglaublich fesselnd erzählt Willem Frederik Hermans von Grenzsituationen und kläglichem Scheitern.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Sigbjorn Holmebakk, „The Carriage Stone“ (nicht auf Deutsch) „The meeting of a struggling communist writer and a Lutheran minister as each of them confronts the death of a loved one. Both, in different ways begin to doubt their lives and their work.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Erika Fatland, „Die Grenze. Eine Reise rund um Russland“_Suhrkamp. „14 Staaten, 20.000 Kilometer. Die Journalistin Erika Fatland reist entlang der Grenze Russlands. Von Nord-Korea über den Kaukasus, das Kaspische und das Schwarze Meer. Durch die Ukraine und die Staaten Osteuropas geht es bis zur russisch-norwegischen Grenze. Dann fährt Fatland im »Arktischen Sommer« entlang der Nordostpassage von Kirkenes aus vorbei an Franz-Josef-Land und Sewernaja Semlja bis zur tschuktschischen Hauptstadt Anadyr. Sie trifft Taxifahrer, Geschichtsprofessore, Rentierhirten. Hört zu, stellt Fragen. So entstehen Porträts dieser eigenwilligen Menschen und Länder. Aber auch ein Porträt des weltpolitischen Giganten – aus Sicht seiner Nachbarn.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Asne Seierstad, „Einer von uns“_Kein & Aber „Wie konnte sich Anders Breivik, der im wohlhabenden Westen aufwuchs, zum perfiden Terroristen entwickeln? Psychologische Studie und literarisches True Crime, Würdigung der Opfer und eine messerscharfe Analyse einer Tat, die sich jederzeit und überall wiederholen könnte.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Asne Seierstad, „Zwei Schwestern: Im Bann des Dschihad“_Kein & Aber „Im Oktober 2013 kommen die zwei Teenagerschwestern Ayan und Leila nach der Schule nicht wie gewohnt nach Hause. Sie befinden sich auf der Reise nach Syrien, um sich dem Islamischen Staat anzuschließen. Sofort begibt sich ihr Vater auf die Suche nach ihnen mitten hinein ins Kriegsgebiet. Auf seiner verzweifelten und lebensgefährlichen Odyssee kooperiert er mit Schmugglern, Geheimdiensten und Terrormilizen. Wieso haben seine Töchter freiwillig ihr sicheres Leben aufgegeben? Wieso wurden im Vorfeld die Zeichen nicht richtig gedeutet?“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Oscar Magnusson, „Ich will leben. Die Geschichte eines Mannes, der durch die Hölle ging“_Brockhaus Oscar ist Skisportler und Jugendidol. Als sein Heimatland Norwegen im 2. Weltkrieg von Deutschland besetzt wird, schließt er sich der Widerstandsbewegung an. Schon kurz darauf gerät er in deutsche Gefangenschaft. Grausamste Verhörmethoden, schlimmste Folterungen, eine vierjährige Irrfahrt durch halb Europa: Bei diesem Fußmarsch von einem KZ zum anderen ist Magnusson schließlich der Einzige von 25 Norwegern, der überlebt.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Halldis Engelhard, „Sieh dich nicht um! Die geheime Liebesgeschichte meiner Eltern“_Dumont „Als die Deutschen am 20. April 1940 in der südnorwegischen Kleinstadt Flekkefjord einmarschieren, muss sich jeder Bürger am Straßenrand aufstellen. Die Norweger befolgen zwar den Befehl, doch drehen den Soldaten die Rücken zu. Die siebzehnjährige, lebenslustige und mutige Jorna, kann nicht widerstehen – sie dreht den Kopf und schaut hin. In diesem Augenblick geht ein junger Soldat an ihr vorbei.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Randi Crott, „Erzähl es niemandem! Die Liebesgeschichte meiner Eltern“_Dumont „Dass sie jüdische Wurzeln hat, erfährt Randi erst als Erwachsene. Mit großer Leidenschaft rekonstruiert die Autorin den Lebensweg der Eltern: von der Verfolgung der Juden in Deutschland über die deutsche Besatzung Norwegens bis zu den Problemen der Vergangenheitsbewältigung nach dem Krieg.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Maria Parr, „Sommersprossen auf den Knien“_Dressler „Tonje ist das einzige Kind in ihrem kleinen Dorf. Ihr allerbester Freund ist Gunnvald. Der ist zwar steinalt, macht aber jeden Unsinn mit, den Tonje sich ausdenkt. Als Gunnvald ins Krankenhaus kommt, taucht plötzlich eine fremde Frau auf und zieht in sein Haus ein. Warum ist die Frau unfreundlich? Tonje muss all ihren Ideenreichtum aufwenden, um das Rätsel zu lösen, die beiden zu versöhnen und ihrem Freund ein wunderbares Geschenk zu machen. Ein Kinderbuch in bester Lindgren-Tradition.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Amina Bile, Sofia Nesrine Srour, Nancy Herz: „Schamlos“_Thienemann „Drei junge Frauen – Muslimas, Bloggerinnen, Feministinnen – beziehen Position: zwischen den Erwartungen ihrer Familien, ihrer kulturellen Identität und ihrem Selbstverständnis, als Jugendliche in einem westlichen Land zu leben. Ein Plädoyer für eine multikulturelle Gesellschaft!“ [Kritiken: auf Goodreads]
Live Bonnevie: „Zwischen Himmel und Erde“_S. Fischer „Die siebzehnjährige Amanda lebt den Traum aller Mädchen [uff. Wirklich?]. Sie besitzt ein eigenes Pferd, trainiert hart und startet erfolgreich auf Turnieren. Auf einer Reise nach Island trifft sie auf den wilden Hengst Aegir. Ihr ist klar: Mit ihm will sie das Islandpferderennen gewinnen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Gudrun Skretting, „Mein Vater, das Kondom und andere nicht ganz dichte Sachen“_Carlsen Anton ist klein, bebrillt, hat zwei zu große Ohren und nur ein Haar an einer ganz bestimmten Stelle. Jetzt erfährt er auch noch, dass er das Ergebnis eines Kondomunfalls ist. Um seinem Leben doch noch Sinn zu geben, will er eine neue Frau für seinen Vater finden. Zusammen mit Ine, der besten Freundin. Doch wo sollen die zwei jemanden auftun, der sich für einen Klohäuschenvertreter interessiert? Na klar, im örtlichen Strickverein.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Arne Svingen, „Die Ballade von der gebrochenen Nase“_Boje „Bart geht dem Ärger am liebsten aus dem Weg. Seine Mutter schickt ihn zum Boxunterricht. Dabei gehört seine Leidenschaft der Musik. Er liebt Opern und singt heimlich. Ada ist anders als all seine Mitschüler und stellt sein Leben auf den Kopf.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Oyvind Torseter, „Hans sticht in See“_Gerstenberg „Armut zwingt Hans zu einer riskanten Seefahrt auf der Jagd nach dem Riesenauge eines Seeungeheuers. Gefühlsstürme weit weg von zu Hause, in Gesellschaft eines launischen Kapitäns und mit großer Zuneigung für eine blinde Passagierin, die er auf hoher See entdeckt. Die schräge Graphic Novel spielt mit Märchen und Mythologie.“ [durchwachsene Kritiken auf Goodreads]
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gutes Gefühl, noch nicht angelesen:
Jan Kjaerstad, „Berge“_Septime Verlag „Im August 2008 werden der Abgeordnete der Arbeiterpartei Storefjeld und vier Angehörige tot in einer Hütte am Blankvann-See aufgefunden. Ganz Norwegen steht still. Alle glauben an Terroristen. Erzählt wird aus drei Blickwinkeln. Die Journalistin Ine Wang fühlte sich lange Zeit wie auf dem Abstellgleis. Amtsrichter Peter Malm zieht ein anonymes Leben vor, mit Spaziergängen durch die Stadt und ruhigen Stunden in der Bar des Grand Hotel. Zuletzt kommt Nicolai Berge zu Wort. Er war lange in einer Beziehung mit Gry, der Tochter Arve Storefjelds. Es kam zur Trennung. Jetzt ist sie tot, und Berge wird von Ine Wang um ein Interview gebeten. Eine Journalistin, ein Richter, ein ehemaliger Geliebter.“
Eivind Hofstad Evjemo, „Vater, Mutter, Kim“_Luftschacht „Die Anschläge in Oslo und auf der Insel Utøya. Mit nüchterner Behutsamkeit nähert er sich seinen Protagonisten Sella und Arild an, sucht im Wirrwarr der alltäglichen Dinge und der allgemeinen Trauer nach ihrer ganz privaten, die unter der Anteilnahme wieder aufbricht. Ein berührender, genauer Text über Verlust und Trauer und die hartnäckige Einsamkeit, die zwischen den gewohnten Dingen haust.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Simon Stranger, „Vergesst unsere Namen nicht“_Eichborn „In der jüdischen Tradition heißt es, dass ein Mensch zwei Mal stirbt. Das zweite Mal, wenn der Name des Toten zum letzten Mal gesagt, gelesen oder gedacht wird. Ein auf wahren Begebenheiten basierender Roman, der achtzig Jahre Geschichte und vier Generationen umfasst. Eine Erzählung über den Holocaust, Familiengeheimnisse und die Geschichten, die wir an unsere Kinder weitergeben.“ [Kritiken: auf Goodreads] Update: gelesen. Simpel, zugänglich und oft etwas eindimensional. Trotzdem: starkes Thema. Informativ und bedrückend!
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Torun Lian, „Alice, die Notfallprinzessin“_Gerstenberg „Alice ist schüchtern und sehr still. Zum Glück muss sie in dem Schultheaterstück nichts sagen. Sie spielt die Hinterbeine des Pferds. Nur für den unwahrscheinlichen Fall, dass Hauptdarstellerin Helene ausfällt, ist Alice die Notfallprinzessin. Iver ist der Nachbar von Alice und ihr einziger Freund, aber so ganz sicher ist sie sich da nicht. Man könnte fast meinen, er sei verliebt in Helene. Die tragikomische Geschichte einer nicht ganz einfachen Freundschaft – mit farbigen Bildern von Øyvind Torseter.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Kathrine Nedrejord, „Lass mich“_Urachhaus „Anna ist froh, Amanda zur Freundin zu haben. Denn Amanda steht im Mittelpunkt. Als Anna sich in Samuel verliebt, zeigt sich Amanda plötzlich von einer anderen Seite. Anna wird klar, dass Amanda sie immer nur ausgenutzt, anipuliert hat. Nach einer üblen Social-Media-Aktion gerät Annas Welt aus den Fugen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Marit Paasche, „Hannah Ryggen. Gewebte Manifeste“_Prestel One of the most influential Scandinavian artists of the 20th century. Ryggen created numerous monumental tapestries. Originally trained as a painter, she began weaving on a standing loom on her self-sufficient farm on the West coast of Norway. She challenged the formal traditions of Norwegian 17th- and 18th-century textile folk art, combining figurative and abstract elements. She also experimented with and developed colors using local plants and other materials. Her tapestries bravely tackled the social issues of the time, from the atrocities of war to the abuse of power. She created work in direct response to Hitler, Franco, and Mussolini and made powerful statements of support to the victims of Fascism and Nazism. A different kind of modernism where elements of folk art and mythology are mixed with contemporary life.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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gelesen! Empfehlungen:
Johan Harstad, „Buzz Aldrin, wo warst du in all dem Durcheinander?“_Piper, vergriffen „Der erste Roman des 27jährigen Harstad, über einen schüchternen jungen Gärtner aus Stavanger: Als Buzz Aldrin am 11. Juli 1969 als zweiter Mann den Mond betritt, wird Matthias geboren. Und wie Aldrin ist Mattias seither bei allem der unsichtbare Zweite hinter einem Ersten. Bis seine Freundin Helle ihm den Laufpaß gibt. Das Leben schleudert Matthias bis auf die Färöerinseln.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Stig Saeterbakken, „Durch die Nacht“_Dumont „Karl Meyer ist Zahnarzt und führt ein durch und durch bürgerliches Leben. Als sein erst achtzehnjähriger Sohn Ole-Jakob Suizid begeht, droht es die Familie zu zerreißen. Er denkt vor allem an das, was die Familie schon vor dem Tod auf eine Belastungsprobe stellte: Karls Liebschaft mit der deutlich jüngeren Mona. Karl läuft davon: in die Slowakei. Dort hofft er, Erlösung zu finden: in einem Haus, in dem man, so heißt es, mit seinen tiefsten Ängsten konfrontiert wird – und das man entweder gebrochen oder geheilt verlässt. Die Anatomie eines Trauerprozesses.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Ingvild H. Rishøi, „Winternovellen“_Open House „Drei Novellen über Armut, Unsicherheit und Einsamkeit im Winter Norwegens. Moderne Märchen für jede Jahreszeit. 1: Die kleine Tochter bittet ihre Mutter, einem Bettler zu helfen. Doch die weiß nicht einmal, wie sie den Bus nach Hause oder Wäsche für ihr Kind bezahlen soll. Ein Strudel von Wahrheiten und Ängsten, während die Verantwortung für die eigene Tochter erdrückend zu werden scheint. 2: Thomas wird aus dem Gefängnis entlassen, am Abend soll sein Sohn zu Besuch kommen. Aber Thomas scheitert bereits daran, ein Kissen für ihn zu kaufen. 3: Drei Geschwister, siebzehn, sieben und vier geraten in einer Schneelandschaft in eine immer aussichtslosere Situation.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Steffen Kverneland, „Ein Freitod“_Avant Verlag „Kvernelands bislang persönlichste Graphic Novel. Die Geschichte kreist um seinen Vater und dessen überraschenden Suizid, als Kverneland gerade achtzehn Jahre alt war. Die herausragenden Zeichnungen werden mit Fotografien aus dem Familienalbum montiert.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Gudmund Vindland, „Der Irrläufer“_Lindhardt & Ringhof „Lieber Gott und Jesus, Verzeihung! Bitte macht, dass ich nicht so bin, und bitte macht, dass das vorbeigeht.“ Yngve ist 13 und liegt mit Magnus auf der Turnmatte. Vor anderen verborgen treffen sich die beiden heimlich in einem romantischen Waldstück („Er… kam wie ein Geysir mit Lärm und Getöse“). Belastet wird die Freundschaft durch das stark religiöse Elternhaus von Magnus und einer Gesellschaft, die Schwule nicht akzeptiert. Die Freundschaft zerbricht und mit ihr auch Yngve. Der daraus resultierende Irrlauf ist geprägt von Alkohol, Drogen, Sex und endet mit einem längeren Aufenthalt in der Psychiatrie, der zur Hölle wird. Vindlands schonungslose Darstellung der Verhältnisse in der Psychiatrie und der schwulen Szene lösten in den 80er-Jahren noch heftige Kritik aus. Vindland, Jahrgang 1949, lebt in Oslo. Als das Buch 1979 in Norwegen erschien, sorgte es für großes Aufsehen und wurde zum Bestseller.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Erlend Loe, „Naiv. Super“_Kiepenheuer und Witsch „Als der ältere Bruder ihn beim Krocket besiegt, gerät der Ich-Erzähler, ein 25-jähriger Student, in eine Lebenskrise. Entschlossen, dem Leben neu zu begegnen, tauscht er Faxe mit einem Freund aus, kauft einen Volvo, korrespondiert mit einem weltberühmten Chaosforscher, freundet sich mit einem Nachbarskind an, besucht seinen Bruder in New York und findet endlich auch ein Mädchen, das seine Freundin werden könnte.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Tomas Espedal, „Wider die Kunst“_Suhrkamp (Erstausgabe bei Matthes & Seitz) „Was bleibt, wenn die Geliebten fort sind? Zwei Schicksalsschläge erschüttern das Leben des norwegischen Autors: Zuerst verstirbt seine Mutter, kurz darauf auch seine Frau Agneta. Die Verluste verlangen ihm eine neue Art zu leben ab, denn er bleibt mit seiner jüngsten Tochter allein zurück.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Tomas Espedal, „Wider die Natur“_Suhrkamp (Erstausgabe bei Matthes & Seitz) „Eine aufblitzende Leidenschaft treibt sie in einer Silvesternacht zusammen, den älteren Mann und die junge, schöne Frau. Er ist Ende 40, sie Anfang 20. Eine Liebe „wider die Natur“. Fünf, sechs Jahre erlebt der Mann mit ihr das größte Glück seines Lebens. Eines Tages ist die junge Frau fort. Liebeskrank zieht sich der Mann in den Keller seines Hauses zurück, füllt Notizbücher, erzählt von den drei großen Lieben seines Lebens: der Jugendliebe zu einem Arbeitermädchen, der besessenen Liebe zur Mutter seiner Tochter und dem Glück des älteren Mannes mit der jungen Frau. Radikal, ehrlich, berührend, unversöhnlich.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Linn Ullmann, „Die Unruhigen“_Luchterhand „Als sie zum ersten Mal nach Hammars kam, war sie ein knappes Jahr alt. Vater und Tochter sitzen mit einem Aufnahmegerät zwischen sich zusammen. Ihr Plan lautet, das Altern in einem Buch zu dokumentieren, das sie gemeinsam schreiben wollen. Als sie ihn endlich in die Tat umsetzen wollen, hat das Alter ihn in einer Weise eingeholt, die ihre Gespräche unvorhersehbar und unzusammenhängend macht.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Oyvind Torseter, „Das Loch“_Gerstenberg „Woher nur kommt das Loch, das unser Held in seiner neuen Wohnung neben der Küchentür entdeckt? Und seltsamer noch – das Loch scheint seinen Platz zu wechseln, findet sich mal auf dem Boden, mal im Kleidersack, mal mitten in der Wand … ja, es scheint geradezu Versteck zu spielen! Bis es unserem Helden gelingt, es einzufangen und zur Untersuchung in ein Labor zu schicken. Für alle kleinen und großen Entdecker, Zweifler und Philosophen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Ulf Nilsson, Anna-Clara Tidbolm, „Adieu, Herr Muffin“_Beltz & Gelberg „Herr Muffin ist ein Meerschweinchen, dessen Tage gezählt sind. Er wohnt in einem umgedrehten blauen Karton und bekommt gerne Post. Oft denkt er an sein Leben: an Victoria und an die sechs kuscheligen Kinder. Herr Muffin hat Schmerzen, doch die Tierärztin schüttelt nach der Untersuchung den Kopf. Und dann ist Herr Muffin plötzlich tot. Ein Buch, das anrührt, tröstet und Angst nimmt: mit Kindern über Leben und Tod nachdenken.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Jon Fosse: „Schwester“_Bajazzo „Bilderbuch. Eine genau Erzählung davon, wie schwierig es ist, als kleines Kind seine Welt zu erfahren, zu schützen und zu behalten. Ein vier Jahre alter Junge will die Gegend an einem norwegischen Fjord erkunden, wo er mit seinen Eltern lebt. Innerhalb von drei Tagen erfährt er, wie groß und stark die Macht der Erwachsenen ist, die ihn vor »gefährlichen« Abenteuern beschützen wollen. Immer wieder versucht er, zusammen mit seiner dreijährigen Schwester die Grenzen seiner Freiheit auszureizen.“ [Kritiken: auf Goodreads]
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Jason, „Ich habe Adolf Hitler getötet“_Reprodukt „Stellen Sie sich vor, ein Wissenschaftler würde einen Auftragsmörder beauftragen, durch die Zeit ins Jahr 1939 zu reisen, um Adolf Hitler zu töten. Was, wenn nun Hitler dem Attentat entginge und seinerseits in die Gegenwart reiste – den Killer in der Vergangenheit zurücklassend? Der norwegische Cartoonist zieht mit trockenem Humor sämtliche Register seines erzählerischen Könnens.“ [Kritiken: auf Goodreads]
Jason, „Lost Cat“_nicht auf Deutsch „A detective is walking down the street. He sees a “Lost Cat” poster. A minute later he sees the cat from the photo. He calls the number. A woman answers. He turns up at her place and gives her the cat. She invites him in from the rain for a cup of coffee. They talk and find out they have a lot in common: both are divorced and living alone. Some days later he invites her out for a dinner. She accepts. He shows up at the agreed time. She doesn’t. He asks the neighbors. They haven’t seen her. She has disappeared. He investigates, but can’t find her. He gets a new client and has to start working on a new case. In his head he continues their conversation. This new graphic novel is both a playful take on the classic detective story and a story about how difficult it is to find someone you feel a real connection to.“ [Kritiken: auf Goodreads]
und: Makoto Yukimura, „Vinland Saga“_Carlsen Eine Manga-Reihe, bislang 22 Bände, noch nicht abgeschlossen:
[Text von mir:] Ein brutales Wikinger-Epos – über Pazifismus: Thorfinn Karlsefni, Bauernkind auf Island, erlebt, wie sein oft nachgiebiger, konfliktscheuer Vater von Söldner-Hauptmann Askeladd betrogen wird. Thorfinn weiß nicht, wer den Mord in Auftrag gab, versteckt sich auf Askeladds Schiff und wird im Gefolge erwachsen: Askeladd verspricht, sich einem ehrenvollen Duell zu stellen, sobald sich Thorfinn als Messerstecher und Kampfmaschine bewährt. Der akribisch recherchierte, prachtvolle Historien-Manga startete 2007 in einem Magazin für Schuljungs: Kapitel 1 wirkt, als wolle es nur List und Kaltschnäuzigkeit übermenschlich schneller Super-Wikinger feiern. Doch ab Band 3 lässt der Plot keine Zweifel: Gewalt löst nichts. Alle (oft: historisch verbürgten) Figuren, die in Skandinavien und England intrigieren, kämpfen, Krieg führen, haben seelische Schäden – und tragen sie immer weiter.
Seit Band 15, als Thorfinn Vertraute findet, Verantwortung für Schwächere übernimmt, wird das Epos bunter, launiger. Trotzdem hat jeder Konflikt auf allen Seiten nur Verlierer – und kluge Perspektivwechsel und Dialoge zeigen, warum Konzepte wie „Mitleid“, „Atheismus“, „Demokratie“, „Gewaltfreiheit“ im frühen elften Jahrhundert, zur Zeit Leif Eriksons, nicht greifen: Eine Geistes- und Mentalitätsgeschichte aller Mitglieder der Ständegesellschaft. Duelle, Allianzen und Survival-Drama wie in „The Walking Dead“. Nur eben: warmherziger. Getragen von Idealen!
Mittelalter-Kitsch liebt alte Rollenbilder. Das Recht das Stärkeren. Der wohlige Grusel, dass jede tapfere Magd oder „zu stolze“ Leibeigene jederzeit „geschändet“ werden kann. „Vinland Saga“ zeigt komplexe Männer und Frauen – die in einer komplexen Welt maximal klug, moralisch handeln wollen.
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