Steglitz fragt bei Petra Röder nach (Teil 2)

„Einen echten Flopp habe ich noch nicht erlebt. Das darf gerne so bleiben.“

In diesem Beitrag erfahren wir, was Petra Röder für ihr Buchmarketing tut, welche Maßnahmen erfolgreich waren, welche floppten und wo sie im Social Web Chancen und Risiken verortet. Im ersten Teil unseres Gesprächs berichtete die Autorin über ihre Erfahrungen mit einem BOD-Verlag, welche Anforderungen für Selbstverleger gelten, weshalb sie unter die Self Publisher ging und warum sie daran glaubt, dass dem E-Book die Zukunft gehört.

Dem Buchmarketing in Eigenregie kommt immer größerer Stellenwert zu. Was unternimmst du in dieser Richtung?

Wenn ich ehrlich bin gar nicht so viel. Außer dass ich bei Twitter und Facebook meine Bücher promote, unternehme ich sehr wenig. Offline-Aktivitäten gibt es bislang keine. In dem Bereich gibt es noch deutliches Verbesserungspotential und es steht auf meiner Agenda, auch diesbezüglich aktiv zu werden.

Seit wann bist du im Social Web aktiv?

Seit etwa zwei Jahren. Anfangs habe ich mich mit Händen und Füßen dagegen gewehrt, Twitter oder Facebook zu nutzen. Mittlerweile möchte ich das nicht mehr missen. Der direkte Kontakt zu meinen Lesern ist mir sehr wichtig. Ich erhalte darüber auch konstruktive Kritik, die ich sehr ernst nehme.

Bist du bei deinen ersten Schritten im Social Web planvoll vorgegangen? Setzt du (inzwischen) auf eine Social-Media-Strategie?

Natürlich nutze ich die Plattformen, um für meine Bücher zu werben, aber eine 100% durchorganisierte Strategie habe ich nicht. Vieles geschieht aus dem Bauch heraus. Ich glaube, das ist es auch, was meine Leser an mir schätzen. Ich bin spontan und habe null Plan (lacht). Naja, ganz so schlimm ist es nicht. Aber neben den Standards wie Vorankündigung und Verlosung bei Neuveröffentlichungen und – ganz wichtig – im Gespräch bleiben, kann es durchaus passieren, dass ich unter der Dusche eine Idee habe, die ich dann sofort umsetze. Wenn man es bereits als Strategie ansieht, regelmäßig Updates zu posten, dann habe ich wohl doch eine …

Wo findet man dich und deine Bücher im Netz?

Petra Roeder (c) Michael Roeder

Die Bücher sind natürlich bei Amazon erhältlich, sowie in allen anderen großen Buchstores wie Libri, Thalia und Weltbild. Selbstverständlich kann man jedes Buch via ISBN-Nummer auch im Buchhandel bestellen.

Informationen über mich, meine Bücher und kommende Projekte gibt es auf meiner Webseite und bei Facebook. Bei Google+ findet man mich übrigens auch. Über meinen Twitter-Account gibt es zudem auch noch ein bisschen Smalltalk und Infos zum Restweltgeschehen. Zudem habe ich noch einen YouTube-Kanal, auf dem man die Trailer zu den einzelnen Büchern ansehen kann.

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Welche deiner Aktivitäten kamen besonders gut an, welche floppten?

Via Twitter, Facebook und über meine Homepage gibt es zu jeder Neuerscheinung ein Gewinnspiel, bei dem ich signierte Exemplare verlose. Die Resonanz darauf ist mittlerweile wirklich enorm. Beim letzten Mal musste ich, sehr zu meiner Freude, meine bisherige Lostrommel gegen ein größeres Gefäß austauschen.

Aktuell läuft bei Lovelybooks eine Leserunde zu Traumfänger. Für mich ist das eine Premiere, daher kann ich noch nichts dazu sagen. – Einen echten Flopp habe ich noch nicht erlebt. Das darf gerne so bleiben. Aber auch wenn so etwas irgendwann einmal eintritt, werde ich es wegstecken.

Hast du Erfahrungen mit Kostenlos-Aktionen gesammelt?

Nein, bisher nicht und ich denke das wird auch so bleiben. Hin und wieder gibt es Aktionen, bei denen ich eines meiner E-Books für einen bestimmten Zeitraum zu einem Sonderpreis anbiete. Dies wird von den Lesern sehr gerne angenommen. Ich habe damit durchweg positive Erfahrungen damit gemacht.

Worauf achtest du bei deiner Kommunikation im Social Web besonders?

Darauf, dass ich mich nicht verstelle, sondern so schreibe, wie ich bin. Ich denke dies schätzen meine Fans und Follower.

Social Media ist sehr zeitaufwändig. Wie sieht dein Pensum aus?

Ich habe kein festgelegtes Pensum. Ich nutze es, wenn mir danach ist. Das schwankt irgendwo zwischen 15 Minuten und mehreren Stunden am Tag.

Kannst du dich ruhigen Gewissens ausloggen oder treibt es dich dann doch wieder zum Rechner bzw. Smartphone?

Mich treibt es grundsätzlich wieder an den Computer, wenn ich einige Zeit offline war. Ein Strom- oder DSL-Ausfall ist für mich ein Worst Case (lacht).

Wie regelst du Fragen der Erfolgskontrolle? Welche Tools nutzt du?

Das macht mein Mann, der ein wahrer Statistik-Fanatiker ist. Der Hauptteil ist aber eine (Excel-)Tabelle, in der die täglichen Verkaufszahlen der einzelnen Kindle-Bücher eingetragen werden. Daran

kann man sehr schön erkennen, welche Aktion positive Auswirkungen hatte. Außerdem motiviert es ungeheuer, wenn man aktuelle Zahlen mit denen aus den Vormonaten vergleicht und feststellt, dass es deutlichen Zuwachs gegeben hat.

Bei den gedruckten Büchern bekomme ich vom Verlag die Verkaufszahlen. Allerdings wird da nicht täglich aktualisiert und somit ist eine direkte Verknüpfung mit Werbeaktionen nur bedingt möglich.

Was sollte man als Autor/in im Social Web unterlassen? Wo verortest du Risiken?

Eigentlich muss jeder selbst wissen, was er tut, oder wie weit er gehen kann. Ich trete im Social Web so auf, wie ich auch privat bin, und nutze die Plattformen nicht nur, um laufend für meine Bücher zu werben. Lieber unterhalte ich mich etwas länger mit meinen Followern und habe meinen Spaß dabei.

Ein absolutes No-Go ist allerdings, auf negative Kritik unsachlich zu reagieren. Und sei sie noch so unbegründet. Ein sachliches Statement dazu ist in Ordnung. Im Notfall sollte man besser gründlich schlucken, tief Luft holen und sich dann um etwas anderes kümmern. Es dauert eine ganze Zeit, bis man sich seine Social Media-Kontakte aufgebaut hat. Das Ganze durch ein unüberlegtes und unnötig emotionales Posting über den Haufen zu werfen und dadurch einen Shitstorm auszulösen, ist das Dümmste, was einem passieren kann. Als Paradebeispiel hierfür dient wohl ein gewisser John Asht, der Anfang des Jahres einer Bloggerin wegen einer schlechten Rezension drohte. Ich denke, jeder, der sich im Netz mit Büchern beschäftigt, wird sich noch an diese üble Geschichte erinnern …

Dünnhäutig sollte man in Netz wirklich nicht sein. Danke, Petra, für das Gespräch.

Wer mehr über Petra Röder erfahren möchte, findet die Autorin hier im Netz:

http://www.petra-roeder.com

Petra Röder bei Twitter

Petra Röder bei Facebook

Petra Röder bei Google+

Petra Röder bei YouTube

Petra Röder bei Amazon

Petra Röder bei Lovelybooks

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Vorschläge, wer in der losen Interview-Reihe “Steglitz fragt … bei Autoren nach” auch zu Wort kommen könnte, nehme ich gerne entgegen. Mich interessiert: Wie gehen Autoren mit den Entwicklungen infolge der Digitalisierung um? Welche neuen Wege nutzen sie, wo sehen sie Chancen und Risiken?

Demnächst steht hier Nicole Sowade Rede und Antwort, die mit ihrem Roman „Miss Januar“ bei derneuebuchpreis.de dabei ist.

2 Kommentare zu “Steglitz fragt bei Petra Röder nach (Teil 2)

  1. Hallo!
    Danke auch für den zweiten Teil.
    Mich würde mal interessieren, was die „ältere“ Generation Autoren (also länger dabei als auch vom Lebensalter her etwas älter) zu dem Thema zu sagen hat. z. B. Wolfgang Hohlbein oder Brigitte Blobel
    Gruß
    Yvonne

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