Wahlverwandtschaften mit Kunstgriff

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Nach Unter uns legt die Grazer Autorin Angelika Reitzer mit Wir Erben einen weiteren, sensibel und außerordentlich scharf beobachteten Familienroman vor. Zwischen zwei fremden Welten führt sie darin Frauenfiguren mit völlig unterschiedlichen Lebensentwürfen zusammen.

Mittlerweile im feinen Salzburger Jung und Jung Verlag zu Hause, bleibt sich Angelika Reitzer erst einmal treu: Auch Wir Erben handelt von verschlungenen Familienwegen, rauschenden Festen und bitteren Auseinandersetzungen. Aber wo in Unter uns noch die Orientierungslosigkeit einer unselbstständigen Mittdreißiger-Generation derjenigen der Sicherheit bietenden, soliden Elterngeneration hart gegenübergestellt wurde, ist nun auch das Personal zusammen mit seiner Autorin gereift: Marianne, die erste Hauptfigur in Wir Erben, hat den Betrieb einer Baumschule von ihren Eltern übernommen und steht damit auf eigenen Beinen. Dass es sich gerade um eine Baumschule handelt, die die wirtschaftliche Basis der Familie bildete, deutet auf zweierlei hin: Den Familien-Stammbaum als eine Angelegenheit, die gehegt und gepflegt werden muss. Natürlich hat diese Baumschule aber auch ein berühmtes Vorbild in der Form der Baumschule, die Eduard zum Beginn von Goethes Alterswerk Die Wahlverwandtschaften durchschreitet.

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