Gerald Ganglbauer: Kopfbahnhof

Leben mit Young Onset Parkinson, 2020, 160 Seiten, ca. 150 Abb. in Farbe, Paperback, ISBN 978-3-900530-34-1, € 19,90

“Kopfbahnhof” nimmt den roten Faden auf, wo “Ich bin eine Reise” anno 2014 einen vorläufigen Halt gemacht hat.

Gerald Ganglbauers allerletztes Buch versammelt wesentliche Begegnungen und Stationen aus dem Leben des Autors und Verlegers, die jedoch ganz bewusst unprätentiös geschildert werden: Das Leben als Sammelsurium, als Ansammlung von Begebenheiten, die hier nacheinander, eigentlich beinahe nebeneinander zutage treten. Abschiede und Wiederbegegnungen, Zufallsbekanntschaften und Reiseabenteuer, der Verweis auf bisher erschienene Bücher des Autors, auf die Liebe, auf Sex und das alles präsentiert sich unter der Vorherrschaft der Krankheit Parkinson, an welcher Gerald Ganglbauer leidet und die ihn zunehmend belastet und einschränkt.

Jedoch weder diese Krankheit, noch andere „große“ Themen, wie die erste Liebe etwa, werden inszeniert, im Gegenteil. Gerald Ganglbauer schildert seine Lebensstationen unaufdringlich, protokollarisch, mit leiser Stimme. Diese beinahe introvertierte Schreibweise steht im Gegensatz zu manchem Thema, das hier angesprochen wird. Denn er schreibt ganz offen auch über heute noch teilweise Tabuisiertes, überhöht jedoch nichts, dramatisiert nichts.

Ein Buch über das Leben, über jene Bereiche, die dem Autor wichtig sind und die wie kurze kleine Blitzlichter auftauchen um sofort wieder zu verschwinden, wenn das nächste Lebens-Kapitel angesprochen wird. Gerade dieser Abtausch von Kurztexten, die stets authentisch mit Fotos bebildert sind, macht das Buch kurzweilig und macht es zum Leben selbst.

Denn das Leben kommt und geht – jeden Tag, jede Stunde, jede Minute, jeden Augenblick.

Kopfbahnhof

Gerald Ganglbauers letztes Buch gibt es jetzt auch als gebundene Sonderausgabe in der exklusiven Edition Parkinsong.

ISBN 978-3-900530-36-5, € 30,oo

Bestellungen edition@parkinsong.org

 

Nina Schemmerl in der WOCHE vom 14. April 2021