Gangway Kulturmagazin

Gerald Ganglbauer (Hrsg.): Gangway Kuturmagazin. Die Stattegger Jahre 2013 – 2020. Gangan, Stattegg Jäner 2021, Erstausgabe 168 Seiten, 2. ergänzte Ausgabe 200 Seiten, durchgehend in Farbe, ISBN 978-3-900530-46-4, nur gegen Spende

Editorial der Printausgabe

Als einer der frühen Netz-Pioniere publiziere ich nun schon seit 25 Jahren im “neuen” Medium. Am 3. April 1996 erschien das erste Gangway, zuerst vierteljährlich, dann in loser Folge als Weblog. Ursprünglich Literaturzeitschrift des Gangan Verlags, entstanden daraus im Lauf der Zeit vier Journale: das Gangway Cult- Mag (seit 2001 als Blog) und das Gangan Lit-Mag (bis 2019 50 Ausgaben), sowie die Gangan Reviews (seit 1999, Bücherliste hrsg. von Petra Ganglbauer) und Gangway Reviews (Rezensionen von Musik Alben, 2013).

Der Verlag (und ich) hatten von 1989 bis 2013 den Hauptsitz in Sydney, daher waren Beiträge zweisprachig. Mein aktueller Standort ist deutschsprachig, daher sind englischsprachige Artikel mit einer Ausnahme hier nicht enthalten.

Die Artikel in dieser Sammlung sind allesamt online publiziert, aber nicht in Print erschienen. Das wird hiermit nachgeholt. Weil ich krankheitsbedingt den Verlag zusperre, werden keine neuen Beiträge folgen.

Kurze Reisen etwa nach Ägypten, Griechenland, Spanien oder Berlin haben mittlerweile die Langstreckenflüge ersetzt. Material war also das steirische Kulturangebot, das im Vergleich zu Metropolen wie Perth und Sydney im Großstädtchen Graz gar nicht so schlecht war.

Mit diesem Band möchte ich auf meine journalistische Arbeit hinweisen, aber auch zeigen, wie langsam aber unaufhaltsam sich die Parkinson Krankheit in mein Leben geschlichen hat und es bestimmt.

Die 200 Seiten sind also einerseits die Dokumentation einer reichlich illustrierten Revue der Kulturlandschaft bis zur Pandemie, andererseits ein Spendenaufruf zu Gunsten der Parkinson-Forschung. Sie lassen meinen Kampf mit der Krankheit ahnen aber sind auch eine schöne Erinnerung.

Gerald Ganglbauer
Stattegg, 15. Februar 2021

PS.: Gangway ist nicht käuflich, sondern nur mit einer Spende zu Gunsten der Parkinson-Forschung zu erwerben.

Bedanken will ich mich ganz herzlich bei Ekaterina Deagot, Willi Eisenberger, Gerhard Fuchs, Fergus Grieve, Otmar Klammer, David Kranzelbinder, Berndt Luef, Nikola Milatovic, Heide Oberegger, Stephanie Obrist, Claudia Parenzan, Peter Purgar, Natalie Resch, Werner Schrempf, Robert Steiner und Helmut Utri für ihre Beiträge.

Ein Non-Profit Projekt

Spendenkonten: PayPal – https://paypal.me/Parkinsong
ING Bank Austria – IBAN: AT35 1921 0204 0700 1003

GANGWAY wird nicht über den Buchhandel vertrieben, sondern ist in limitierter Edition gegen eine Spende von € 20/25 aufwärts für PARKINSONG.ORG per Bankanweisung oder PayPal Link zu haben. Solange der Vorrat reicht. Erträge fließen in die Parkinson-Forschung, konkret in Travel Grants für YOPd Betroffene und Forscher zur Welt-Parkinson-Konferenz in Barcelona, 2022. Mehr Einblicke gibt es auf PARKINSONG.ORG.

Christoph Hartner in der Kronenzeitung

Verlagsgeschichte

Hello world

Am 3. April 1996 begrüßte ich die virtuelle Welt mit eben diesen Worten, die auf allen Bildschirmen des damals noch in der Steinzeit befindlichen World Wide Web zeitgleich erschienen. Ich hatte eine “website” am Internet gebaut, in einer Zeit, wo der Mann von der Straße weder wusste, wofür “http://” stand, noch eine E-Mail Adresse zu seinem täglichen Leben gehörte. Doch da war sie, meine erste “homepage”, mit ihr war ich “online” und der Gangan Verlag sichtbar für alle Welt. Zumindest für jene Teile der Welt, die sich den Luxus leisteten, denn man bezahlte noch Unsummen für jede Minute Internetzugang.

Logo Buchverlag 1984 – 1988

Als Startseite diente eine zentrierte Logo des Verlags, der man mit den damaligen Modem-Geschwindigkeiten beim Laden zusehen konnte, dann gab es einige Seiten Text über unsere Bücher, die durch geheimnisvolle Hyperlinks verknüpft waren, sowie die erste Ausgabe von Gangway, meinem vierteljährlichen Literaturmagazin. Alles noch in selbst erlernter HTML für den neuen Netscape Browser geschrieben, der gerade die erste Version vom März 1995 abgelöst hatte. Interessierte können sich die Entwicklung von gangan.com gern im Internetarchiv WayBackMachine ansehen. Gangway ist in der australischen Nationalbibliothek archiviert.

Logo Buchverlag 1989 – 1994

Australian Imprint seit 1989

Vor zwanzig Jahren zählte ich damit zu den Pionieren des Internet, war stolz darauf und beobachtete voller Neugierde, wer sich meine Seiten ansah. Das waren in den 90-er Jahren sicherlich keine Leser zeitgenössischer Literatur, denn ich verkaufte kein einziges Buch. Aber es wurden immer mehr. Meist Computer-Geeks, die damals noch ziellos “surften”, wie man den sinnlosen Zeitvertreib nannte, jedoch keinerlei Interesse am Buchmarkt mitbrachten. Dennoch war ich überzeugt davon, dass das Internet einmal in jedem Haushalt landen würde und aktualisierte meinen Webauftritt parallel zum Fortschritt der Technik und der Programme.

Logo Buchverlag seit 2014

Bei gangan.com und gangway.at war nichts “von der Stange”, alles war selbst entwickelt, programmiert und gestaltet. Als ich 1986 auf der Uni Graz Akademischer Medienfachmann wurde, war vom Internet noch keine Spur und es gab praktisch auch keine Ausbildung. Meiner Zeit voraus, habe ich das Metier weitgehend autonom erlernt und erst 2006 ein Diplom als Web-Entwickler am SIT (Sydney Institute of Technology) gemacht. Leider wurde bald darauf meine berufliche Laufbahn mit der Diagnose Parkinson gebremst. Meine Vision, die ich seinerzeit in einem gemieteten Haus in der Whaling Road hatte, hat sich jedenfalls heute im Eigenheim am Jakobsweg mit rund einer halben Million Zugriffen pro Jahr auf meine Seiten längst bewahrheitet.

Best of GANGAN 1984|94

32-neu-print-cover

Unsere Geschichte als Buchverlag beginnt natürlich schon lange vor dem Internet. Für Freunde des gedruckten Wortes hatten wir zum 20-jährigen Verlags-Jubiläums eine Lit-Mag Sondernummer mit den besten Texten herausgegeben.

Die haben wir jetzt als einen Sammelband gedruckt. Dieses Buch empfehlen wir um nur 11,90 9,90 zum Kauf.

Jedenfalls wünsche ich auch mit der neuen Website viel Vergnügen und eine spannende Entdeckungsreise in alle Ebenen des umfassenden virtuellen Verlagshauses.

Horst Gerald Ganglbauer
Stattegg-Ursprung, am 18. Jänner 2019