Rudi and I at the Eaglemont Bookshop, Melbourne 1995
Rudi Krausmann (* 23. Juli 1933 in Mauerkirchen, Salzburg; † 15. März 2019 in Sydney) war ein australischer Dramatiker und Dichter österreichischer Abstammung.
1989 besuchte ich Rudi in Paddington (einem inneren Bezirk der City of Sydney) um ihn einzuladen, Mitherausgeber meiner geplanten Reihe THE OZLIT COLLECTION zu werden. Es gab keinen besseren zweisprachigen Kenner der australischen Literaturlandschaft als ihn, der seit 1958 hier lebte und 1975 die Zeitschrift Aspect: Art and Literature gründete und bis 1989 als Herausgeber führte.
Wir arbeiteten 20 Jahre zusammen, bis sein Alzheimer und mein Parkinson uns trennten. Ich traf Rudi und Flis Andreasen, seine späte Liebe, ein letztes Mal am 3. März 2010 in einem Pub in Sydney und nun ist er endgültig ausgewandert. Rest in peace.
Erstveröffentlicht online im Gangan Lit-Mag (1996), übersetzt und überarbeitet von Gabi Malotras, Andrea Bandhauer und Gerald Ganglbauer.
Cover: Gerald Ganglbauer
Zur Zusammenarbeit kam es im Jahr 1991, als ich bei Editions einen Artikel veröffentlichte, wo Bernard Cohen Lektor und Gregory Harvey Herausgeber war. Der Band blieb jedoch unvollständig und ging damals nicht in Druck.
OZlit Collection 3 Die Poesie des fünften Kontinents
Gangaroo (Gangan Verlag) 1994, zweisprachig, 320 Seiten, Englische Broschur, 20 x 13.5 cm, ISBN 978-3-900530-23-5, € 19,90
Robert Adamson • Richard Allen • Bruce Beaver • Marita Beinssen • Judith Beveridge • Walter Billeter • Elizabeth Brown • Pamela Brown • Joanne Burns • Heather Cam • Nancy Cato • Anna Couani • James Cowan • Jack Davis • Bruce Dawe • Margaret Diesendorf • Rosemary Dobson • Michael Dransfield • Laurie Duggan • John Forbes • Peter Goldsworthy • Alan Gould • Robert Gray • Susan Hampton • Robert Harris • Martin Harrison • Kevin Hart • Gwen Harwood • Dorothy Hewett • Barry Humphries • Jurgis Janavicius • Kate Jennings • Eva Johnson • Martin Johnston • Rae Desmond Jones • Manfred Jurgensen • Antigone Kefala • Robert Kenny • Rudi Krausmann • Anthony Lawrence • Shelton Lea • Kate Lilley • Kate Llewellyn • Jennifer Maiden • David Malouf • Hyllus Maris • Billy Marshall-Stoneking • Don Maynard • Rhyll McMaster • Maurilia Meehan • Rod Moran • Les A. Murray • Mudrooroo Narogin • Oodgeroo Noonuccal • Geoff Page • Franco Paisio • Grace Perry • Dorothy Porter • Peter Porter • Jennifer Rankin • Barney Roberts • Nigel Roberts • Judith Rodriguez • Peter Rose • Gig Ryan • Peter Skrzynecki • Amanda Stewart • Randolph Stow • Jennifer Strauss • Bobbi Sykes • Andrew Taylor • Richard Kelly Tipping • John Tranter • Dimitris Tsaloumas • Chris Wallace-Crabbe • Ania Walwicz • Maureen Watson • Banumbir Wongar • Judith Wright • Fay Zwicky
Übersetzt von C. W. Aigner • Hans Magnus Enzensberger • Gerhard Fischer • Gerald Ganglbauer • Rudi Krausmann • Michael C. Prusse • Olaf Reinhardt • Isolde Scheidecker • Gisela Triesch • Volker Wolf
Cover: Gerald Ganglbauer
Evelyn Juers, Southerly und Ralph Elliott, Canberra Times sind zwei ausführliche Rezensionen, die in australischen Medien erschienen sind. Die Besprechung von Inge Neber wurde in dem deutschen Literaturmagazin Das Gedicht, Nr. 3 / Oktober 1995 abgedruckt, jene von Klaus Isele in Chelsea Hotel, A Magazine for the Arts, Volme 7, 1. Hj. 95.
Reviews
Der dritte Band der aufwendig gestalteten OZlit Collection widmet sich der australischen Gegenwarts-Lyrik. Über 100 Gedichte von 80 Lyrikerinnen und Lyrikern zeugen davon, dass Australien auch in diesem Bereich “The Lucky Country” ist, wie Übersetzer Volker Wolf in seinem Vorwort feststellt. Staatliche Förderungsgelder sitzen hier locker (leider schon lange nicht mehr, Anmerkung des Verlegers), die Anzahl der Publikationen weißer und schwarzer Autoren beweist es. Im 20. Jahrhundert ist ein buntes Bild verschiedenster Dichtungen entstanden, sowohl was Themen, Formen als auch Sprache angeht. Angefangen bei den historischen Balladen einer Nancy Cato (“Der alte Swagman”) führt die nach Geburtsdaten chronologisch geordnete Sammlung bis zur provozierenden Anti-Hymne “Australia” einer Ania Walwicz, die über Satzspiegelbreite hinweg Klischees anhäuft. Themen aller Gedichte: das Land und das Verhältnis des Dichters zu ihm, die Konfrontation weißer Einwanderer und Aborigines, westliche Zivilisation vs. Leben mit der Natur. In der Lyrik der Aborigines steht sie an erster Stelle, bei den weißen Autoren ist vor allem die Herkunft Thema. Bezeichnend ihre Selbstironie: Was ist Australien? Drei leere Silben und kein Montmartre. (F. Paisio). Alle großen Namen sind vertreten: Die Aborigine Oodgeroo, Les Murray als in Europa bekanntester Australier, David Malouf, der Spezialist für die Frage der Herkunft etc.
Den Herausgebern und Übersetzern (u.a. H. M. Enzensberger) ein großes Lob für diesen einmaligen Band! Eine Empfehlung besonders an jene, die das Land und dessen Literatur ein bisschen kennen.
Gangaroo (Gangan Verlag) 1990, 160 Seiten, Englische Broschur, 20 x 13.5 cm, ISBN 978-3-900530-19-8, € 14,90
Short Stories von Glenda Adams • Inez Baranay • David Brooks • Peter Carey • Helen Garner • Kate Grenville • Kris Hemensley • Nick Jose • Rudi Krausmann • David Malouf • Frank Moorhouse • Gerald Murnane • Oodgeroo Noonuccal • Janette Turner Hospital • Vicki Viidikas • Patrick White • Michael Wilding • Renate Yates • Übersetzt von Marc Adrian • Bettina Boss • Gerald Ganglbauer • Bernd und Barbara Hüppauf • Rudi Krausmann • Olaf Reinhardt • Nic Witton • Cover Design von Gerald Ganglbauer
Besprechungen
Mehr als Kängurus und Koalas: Kultureller Output Australiens. Dass der kulturelle Output Australiens nicht nur aus Crocodile Dundee und Dornenvögeln besteht, will der Gangan Verlag mit dieser wichtigen Neuerscheinung beweisen. H. Schneider am 3. November 1990 in den Salzburger Nachrichten
Selbst für so manchen Anglophonen und -philen ist Australien, was seine Literatur betrifft, ein weitgehend unbekannter Kontinent. Dabei gab’s sogar einen australischen Nobelpreisträger: Patrick White ist übrigens auch einer der insgesamt 18 zeitgenössischen Autoren, deren Kurzprosa in dem Band versammelt sind. der Falter, Nr. 48/90
Michael Wilding bei der Buchpräsentation
Dass übersetzte australische Literatur als Buch im deutschsprachigen Raum vertrieben wird, ist wahrlich nicht alltäglich. Die letzte Publikation gehört schon der Vergangenheit an. Hans Petersen veröffentlichte sie vor nicht weniger als 15 Jahren in der DDR. Die Woche in Australien einlässlich der Präsentation im Goethe Institut Sydney mit Lesungen von Inez Baranay, David Malouf, Rudi Krausmann, Michael Wilding und Renate Yates, am 2. April 1991
Luftpost aus Australien; Ein literarischer Schmelztigel, der vom österreichischen Buchhandel allerdings noch ignoriert wird. Eine Anthologie australischer Short Stories könnte das ändern. Erwin Quirchmayr in der AZ vom 19. Jänner 1991
Australische Literatur ist hierzulande kaum bekannt. Nur wenige wissen, dass das Land mit Patrick White im Jahr 1973 einen Nobelpreisträger stellte. Diesem Mangel kann abgeholfen werden: Im Gangan Verlag, Wien und Sydney, ist ein von Rudi Krausmann und Michael Wilding herausgegebener Sammelband mit zeitgenössischen australischen Short Stories erschienen. Die Presse am 19. Oktober 1991