Mehrfach habe ich “Herz der Finsternis” von Josep Conrad angefangen und bin nicht über die erste Seite, der mit knapp 130 Seiten nicht sehr umfangreichen, Erzählung hinausgekommen. Das kleine Anaconda Büchlein liegt seither bei mir auf dem Stapel. Krankheitsbedingt hatte ich die letzte Woche aber viel Zeit zum Lesen und manchmal muss man am Anfang halt beißen. Weiterlesen
Jahr: 2013
Herz der Finsternis
Nein, ich liebe die Arbeit nicht, mir gefällt es viel besser, herumzuliegen und all die schönen Dinge zu überdenken, die getan werden könnten. Ich liebe die Arbeit nicht – kein Mann tut das –, aber ich liebe das, was in der Arbeit drinsteckt – die Möglichkeit, sich selbst zu finden. Die eigene Wirklichkeit – für einen selbst, nicht für andere –, das was kein anderer Mensch jemals wissen kann. Die anderen können immer nur die bloße Leistung sehen und nie begreifen, was eigentlich dahintersteckt.
Rezension: Tiere essen
Ich esse gerne Fleisch, Jonathan Safran Foer eigentlich auch – bis er sich, anlässlich der Geburt seines Sohnes, auf die Suche begibt. Er will hinter die Zäune sehen, er will in die Fabriken sehen, in denen Tiere geboren, großgezogen und geschlachtet werden und die Leute treffen und interviewen, die dies als Beruf machen. Er ist nicht als Kampf-Veganer auf die Welt gekommen und will so weit wie möglich objektiv bleiben und das ist der Punkt der das Buch nicht nur glaubhaft, sondern GUT macht. Weiterlesen
Anstelle eines Nachrufs: Zum 70. Geburtstag
Heute wäre George Harrison 70 Jahre alt geworden.
Statt großer Worte an dieser Stelle nur zwei Höreindrücke.
Aus dem erfolgreichsten Album eines Ex-Beatles (!)
Und das von seinem Sohn und seinen engen Freunden Eric Clapton, Billy Preston und Jeff Lynne beim “Concert for George” gespielte “Isn’t it a pity”
George Harrison (*25.2.1943 †29.11.2001)
Multitalent
Es gibt solche Menschen, die können einfach alles; sind sympathisch und freundlich, intelligent und eloquent, gutaussehend, soweit ich das einem Mann zugestehen kann, und, vor allem, musikalisch. Irgendwie immer dort in Norddeutschland zu finden wo in dieser Hinsicht Not am Mann ist: bei Tomte beispielsweise an Gitarre, den Tasten, dem Schlagzeug; bei Olli Schulz war er “Der Hund Marie” bevor dieser solo unterwegs war; bei der Hansen Band um Jürgen Vogel als Schlagzeuger und Songschreiber; hat gemeinsam mit seiner Frau Heike Makatsch eine CD mit Kinderliedern aufgenommen und ist Drummer und Sänger bei “Der höchsten Eisenbahn” (siehe auch Francesco Wilking). Nach dem Konzert dieser (Eisenbahn) in Osnabrück hatte ich die Gelegenheit kurz mit Max ein paar Worte zu wechseln, bis sich dieser wieder einem weiblichen Tomte Fan mit weichen Knien widmen musste, und er erzählte mir von seinem in 2013 kommenden Soloalbum, welches letzte Woche unter dem Namen “Max Schröder & das Love” erschienen ist. Weiterlesen
“Wer braucht Zeitreisen, wo es Romane gibt”
Frank Schirrmacher möchte, dass wir den Zauberberg wiederlesen.
Ich habe ihn bereits gelesen, auf der Bühne und eine Verfilmung gesehen, außerdem türmen sich immer noch die Ungelesenen bei mir, aber wer ihn noch nicht kennt, sollte diese Lücke schließen, denn es lohnt sich!
Die Manon Lescaut von Turdej
Zum Verständnis vorneweg, denn diese Information musste ich mir auch erst anlesen:
Die Manon Lescaut ist eine klassische Frauenfigur die bereits mannigfach verfilmt, vertont (u.a. Puccini), auf die Bühne gebracht (Sternheim) und immer wieder als feststehender Begriff in der Literatur gebraucht wird (z.B. von Turgenev). Sie steht, soweit ich das zu überblicken vermag, für eine Frau, der die Männer scharenweise verfallen, die diese aber auch durch ihren Wankelmut und ihren Leichtsinn (mit sich) ins Verderben reißt; soweit das Nachwort uns lehrt für “Liebe, Schönheit, Verrat und Unglück”. Weiterlesen
Spürst Du es auch?
Das ich hin und wieder diese Plattform dafür nutze auch meiner Liebe für Musik Ausdruck zu verleihen, ist bekannt. Die klassische Rock Musik, gerne in das Fetenhits-Regal “Classic Rock” gepackt, ist nicht klassisch, weil sie alt, sondern weil sie zeitlos ist.
Zur Ehrung von Led Zeppelin werden diese mit ihren eigenen Songs berieselt und es ist rührend, was diese aus den harten Rockern herauszukitzeln mag; und bei wem nicht? – Dem ist auch nicht zu helfen!
Treffen in der Mitte
Ich möchte kurz zwei, recht ausführliche, Artikel der ZEIT empfehlen, deren Lektüre lohnt. Der Bibliophile wird sicher eher auf Seiten Herrn Reuss’ stehen, aber auch den Argumenten der Vorteile der Digitalisierung Herrn Schneiders muss man stellenweise zustimmen. Andererseits sind diese meiner Meinung nach aber fast nur auf den wissenschaftlichen Bereich zu beziehen und gelten nicht für den Belletristik-Buchhandel. Ein Thema das, nicht nur nach der amazon-Doku, recht hohe Wellen schlägt und weiter aktuell bleiben wird.
Kontra Digitalisierung und Online-Händler: Krise des Buchhandels: Der Amazon-Studenten-Dienst erwartet euch
Nicht pro, aber einschränkend: Bildungsverbohrtes Zeter und Mordio
Empfehlenswert in diesem Kontext, aber, die auch von Herrn Schneider angesprochenen Datenbanken von Zeno und der Deutschen Digitalen Bibliothek!
Weiter weg von Jonathan Franzen
Rezensionen anderer können sehr hilfreich für eine eigene Kaufentscheidung sein. Selbst von Leuten, die und deren Vorlieben, Intellekt, Neigungen und Judiz man nicht kennt. Ab einer gewissen Anzahl Rezensionen kann man sicher einen Durchschnitt bilden und den so erst einmal als Kurzeinschätzung stehen lassen. Andererseits ist natürlich auch die Frage: wer rezensiert Bücher, beispielsweise bei amazon. Zumindest für solche Bücher, die wenige Bewertungen haben, gilt häufig: nur die, die das Buch richtig gut oder richtig schlecht fanden.
Aus Versehen, denn eigentlich lese ich die Rezensionen eines Buches, das ich ohne diese erworben habe, nicht, um mir mein eigenes Urteil möglichst unbelastet bilden zu können, habe ich die Rezensionen von “Weiter weg” bei amazon gelesen. Stand heute: 3 Bewertungen, zweimal 1 Stern, einmal 5 Sterne. Kollege 5 Sterne nimmt sich Zeit, die anderen beiden haben gerade zwei Sätze der Enttäuschung zusammengebastelt und fertig.
Versuchen wir es also möglichst unvoreingenommen. Weiterlesen