Als Anfang März die Museen in vielen Teilen Deutschlands für Besucher:innen wieder geöffnet wurden, brach das Ticketing-System des Museum Ludwig in Köln in kurzer Zeit zusammen. Die Server konnten den Ansturm von Menschen, die sich einen Zeit-Slot für die große Warhol-Ausstellung sichern wollten, nicht bewältigen. Man arbeite fieberhaft daran, das System wieder online zu bekommen. Mit so viel Interesse habe man einfach nicht gerechnet, verkündete das Museum etwas zerknirscht – den Glitch in der musealen Vermarktungsmaschine souverän für die Vermarktung der Ausstellung nutzend. Dass sich nach monatelangem erzwungenem Starren auf Bildschirme der Hunger nach „echten“ Bildern ausgerechnet in einer Warhol-Ausstellung austoben will (und kann), passt perfekt zu Warhols künstlerischer Auseinandersetzung mit der Ideologie und Metaphysik des Kunstwerks – es erscheint fast schon ein bisschen zu sehr „on the nose“. Weiterlesen