Der kleine Kollege ist gut!
Gerade dem Kindesalter entsprungen schon der Stern am Pophimmel. Parallelen zu Bob Dylan, Paul Weller, Don McLean und anderen Songwriter Größen deutlich zu erkennen, bereits bei Noel Gallagher im Vorprogramm gewesen, ebenso bei einem Konzert der Stone Roses und bereits im Oktober Nummer 1 in den UK-Charts gewesen. Also eigentlich auch keine richtiger Geheimtipp mehr. Schon gar nicht da die ZEIT und der Spiegel ihm eine Karriere in Deutschland 2013 prophezeien, Geheimtipp geht anders. Trotzdem ist sein Album ersten letzten Donnerstag in Deutschland erschienen und war gestern in meinem Briefkasten.
Eine aufsässige Stimme, folkige Acoustic-Gitarre, spärliche Instrumentierung und für einen 18jährigen doch erstaunlich großmäulige Texte wie: Weiterlesen
Kategorie: Rezensionen
Who I am
Wir stellen zuerst einmal fest, dass der Titel nicht so richtig in das Klassikergenre passt und damit auch nicht unbedingt zu den zuvor rezensierten Büchern. Aber Grenzen gibt es hier sowieso nicht und nirgends steht geschrieben, dass ich nur Klassiker besprechen darf. Natürlich darf ich mein Blog-Profil nicht zu sehr aufweichen, aber vieles kann man doch auch einfach als Klassiker deklarieren. The Who: Klassiker der Rockmusik, Pete Townshend: Klassiker der Gitarristen. Weiter: Weiterlesen
Die Kunst des Feldspiels
Manus zweite Rezension, die ich gerne erneut veröffentliche:
Henry Skrimshander ist nicht aufzuhalten. Der hagere Junge mit dem Alles-Fangenden Arm, Werfer der präzisesten Bälle, ist das größte Talent, welches Mike Schwartz je gesehen hat – und er ist immerhin Captain der Baseballmannschaft des Westish College am Lake Michigan! Durch seinen Einfluss und sein Engagement wird Henry schnurstracks für Mannschaft und College rekrutiert – und nicht nur das: Er persönlich kümmert sich um den Neuling, trainiert ihn, motiviert ihn, formt aus ihm einen Modelathleten. Mike und Henry werden beste Freunde, unzertrennlich. Weiterlesen
Albumrezension: Friska Viljor
Durch Zufall bin ich auf die Band Friska Viljor aufmerksam geworden, die gerade ihr fünftes Album “Remember Our Name” veröffentlicht haben. Ohne mich vorher groß informiert zu haben, einfach den IndieIndieIndie-Tipps gefolgt und jetzt läuft die CD schon zum dritten Mal von vorne.
Klingt abgedroschen, doch jeder Song ist anders, nicht nur in der Instrumentierung, denn die Schweden verwenden nicht (nur) klassische Indie-Rock-Pop-Instrumente, sondern auch auch Mandolinen, Klarinetten und elektronische Beats, nicht nur in den Stimmungen von Rock, Pop, Folk, Tanzbarem bis hin zu klassischen Popohrwürmern, aber man erkennt doch immer wieder eine eigene spezielle Handschrift – und die hebt sich in ihrer Kreativität angenehm ab. Das wird wahrscheinlich am deutlichsten wenn man das Album immer und immer wieder laufen lässt, denn vor jedem Song freut man sich auf die nächste angenehme Sound-/Stimmungs-/Song-Überraschung.
Besonders erfreulich, dass man mir und meinen, bis hierhin noch unbekannten, Vorlieben entgegenkommt und Friska Viljor im Feburar in der Sputnikhalle sind. Karten werden gleich geordert, suche mir noch schnell eine Begleitung.
I will remember their names!
Schloss Gripsholm
Tucholskys bekannte Erzählung startet mit einem fiktiven Briefwechsel zwischen dem berühmten Autor und seinem ebenso berühmten Verleger Ernst Rowohlt. Bereits hier wird dem Leser klar: alles Kommende wird halb Spaß, halb Ernst sein. Eine “heitere Liebesgeschichte” soll geschrieben werden und noch sträubt sich der Kurt noch, mehr Geld will er sowieso haben. Weiterlesen
Anna Karenina
»Alle glücklichen Familien gleichen einander, jede unglückliche ist auf ihre eigene Weise unglücklich.«
Die Eindrücke nach der Lektüre mancher Bücher müssen sich erst setzen bevor man eine endgültige Einschätzung abgeben kann. Bei Anna Karenina von Lew Tolstoi, in der Neuübersetzung Rosemarie Tietze erschienen bei Hanser, musste sich eigentlich nicht mehr viel setzen, ich habe mich vielmehr nur gedrückt endlich die Rezension zu schreiben, auch der Länge des Werks geschuldet. Daher nur eine wirklich kurze Inhaltsangabe.
Der Haupthandlungsstrang ist praktisch Gemeingut. Anna Karenina ist die junge hübsche Frau eines hohen Beamten und Mutter seines Sohnes. Die Kälte in ihrer Beziehung macht der sensiblen Anna zu schaffen und sie beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit Graf Wronski. Gesellschaftlich isoliert, menschlich enttäuscht und halb wahnsinnig, wirft sie sich 1200 Seiten später vor einen Zug. Parallel hierzu laufen zwei weitere Handlungsstränge: der ihres Bruders und Lebemannes, der immer wieder außereheliche Affären hat, nicht aber mit seiner Frau bricht; und die Liebesgeschichte zwischen Kitty und dem Großbauern Lewin, die, vieler Hindernisse zum Trotz, am Ende in einer glücklichen Ehe aufgehen. Weiterlesen
Wo sind die Buddenbrooks?
Und andere juristische Anekdoten aus der Weltliteratur von Jürgen Seul habe ich entgegen meiner Ankündigung doch erst nach Anna Karenina fertig gelesen.
Bei dem Buch handelt es sich, wie schon gesagt (s.o.), um eine Sammlung von 16 Essays über Momenten in denen Juristen Weltliteratur geschaffen haben, Literaten mit der Justiz in Konflikt kam oder auch Bücher, über die vor Gericht verhandelt werden mussten. Jeder der vier Kategorien der Essays ist eine kurze Einführung vorangestellt, die etwas allgemeiner und mit vielen weiteren Beispielen, die vielleicht keine mehrseitige Bearbeitung hergaben, auf das Kommende einleitet. Viele die in der deutschen Literatur Rang und Namen haben, werden erwähnt und häufig weiß der Autor auch wirklich Kuriositäten zu berichten. Interessant z.B. die Entstehungsgeschichte der Dreigroschenoper von Bert Brecht und dessen Umgang mit Plagiaten (einfach plagiieren, wird schon keiner merken). Für den Nichtjuristen hier auch eine kurze, aber lehrreiche, Einführung in “Was ist ein Plagiat”, was auch manchem Juristen als Lektüre guttäte/gut getan hätte (K.T.z.G.). Insgesamt handelt es sich um eine Sammlung kurzer und gutlesbarer Geschichten aus einem interessantem (eben juristischen) Blickwinkel. Dass Herr Seul eben auch Jurist ist, merkt man hin und wieder, wenn allzu sehr auf Formulierungen des Weiterlesen
Das dreizehnte Kapitel
Der Bestsellerautor Basil Schlupp ist zusammen mit seiner Frau auf eine Abendveranstaltung beim Bundespräsidenten geladen, die dieser zu Ehren des Geburtstags eines hochdekorierten Wissenschaftlers gibt. Er sitzt mit der First Lady zusammen an einem der vielen Runden Tische, die bemüht ist Konversation zu betreiben. Mit am Tisch sitzt auch die Frau des Geehrten. Der Abend geht an Basil vorbei, so fasziniert ist er von dieser Maja Schneilin und daher schreibt er ihr wenige Tage später einen Brief. Die Korrespondenz der beiden beginnt. Weiterlesen
Rezension: Nowhere Boy
Jeder “Blogratgeber” gebietet sich doch bitte auf ein Thema zu beschränken, um eine kleine feine Lesergemeinschaft zu gewinnen. Ich möchte aber gerne über die Dinge schreiben, die mich momentan begeistern. Der geneigte Leser möge sich daran erfreuen, jeder andere geflissentlich darüber hinweggehen.
Nach dem Jahreswechsel habe ich endlich “Nowhere Boy” gesehen. Aaron Taylor-Johnson verkörpert den jungen John Lennon, den wir als Heranwachsenden durch Liverpool und in die Beat-Szene begleiten. Der Film orientiert sich an der wahren Geschichte und der Fokus liegt daher primär auf den schwierigen Familienverhältnissen mit denen sich John konfrontiert sah: Mit fünf Jahren kam er zu seiner strengen Tante Mimi, da sich seine sehr junge Mutter sich nicht ausreichend um ihn kümmern konnte. Als sein Vaterersatz-Onkel stirbt, plötzlich seine Mutter wieder in sein Leben tritt und ihn mit Rock ‘n Roll in Berührung bringt, bricht er aus den bürgerlichen Zwängen aus und will seine eigene Band gründen. Weiterlesen
Rezension: In einer Person von John Irving
Es ist mir eine Freude eine erste “Fremdrezension” veröffentlichen zu können. Im Gespräch mit einem Freund haben wir über John Irving gesprochen, den ich ihm nur wärmstens ans Herz legen konnte, was im Erwerb seines neusten Werkes gipfelte. Das Irving-Universum ist ein spezielles. Das sagt Manuel dazu:
Die Laienbühne des – stets Frauenrollen spielenden- Großvaters und die Bücherei der für sein sexuelles Erwachen verantwortlichen Bibliothekarin Mrs. Frost – diese beiden Fixpunkte sind prägend für den 13jährigen William, der vaterlos und mit Sprachfehler im ländlichen Vermont der 50er Jahre aufwächst.
Mit dem smarten Stiefvater Richard, seiner besten Freundin Elaine, sein Schwarm und zugleich seine Nemesis Jacques Kittredge und dem „armen Tom“ erweitert der Erzähler, der sich alsbald als 70 jährige Version der Hauptfigur „outet“ (ein sehr wichtiges Wort in diesem Buch) sein Tableau an Story-tragenden Figuren. Weiterlesen