“[…] wie kommt es denn, dass immer mehr Menschen psychologische Beratung brauchen, obwohl sie tagein, tagaus Ratgeber lesen, die ihnen das schöne Leben beibringen sollen?” Die Antwort hat der schlaksige Mann mit den dünnen Haaren und dem norddeutsch trommelnden Zungenschlag parat: Weil die Menschen abgespeist werden mit Künstlichkeit. Weil ihnen der “Kontakt mit der Weltliteratur” fehlt. Weil die Bücher, die sie lesen “nicht wehtun, keine Erkenntnisse eintreiben, sondern nur den Kopf streicheln und die Sinne ablenken.”
Aus: Lizenz zum Wehtun von Alexander Kissler in Cicero Juli/13 über Martin Brinkmann und die von ihm verlegte Zeitschrift “Krachkultur”