
Heute Abend liest Oliver Hilmes um 19:30 Uhr im Kulturzentrum PFL in Oldenburg, beste Gelegenheit auch meine Freundin davon zu überzeugen wie spannend Geschichte sein kann. Wie man als Historiker Berührungsängst mit Ehrlichkeit und schörkellosem Stil abbauen kann, zeigt Oliver in seinem Buch Herrin des Hügels, denn seine Bücher sind gerade nicht sprachlich geschwollen, verquast und zopfig bis zur Unleserlichkeit – keine schwer verdauliche Lektüre, sondern Appetizer sich mit Geschichte auseinanderzusetzen. Anfang diesen Monats ist übrigens sein neues Buch Ludwig II. – Der unzeitgemäße König erschienen.
Das anfänglich monatlich und später vierteljährlich erscheinde Organ sprach eine durchaus heterogene Leserschaft an: Musikliebhaber, Kunstfreunde und Literaturinteressierte fanden ebenso ein Podium wie Deutschtümler, Bismarckanhänger, Demokratiegegner, Sittenwächter, fanatische Vegetarier, Alkoholfeinde oder auch Zeitgenossen, die sich gegen eine “verwissenschaftlichte Medizin” wandten. So grundverschieden diese obskuren Gruppen auch erscheinen, Antisemitismus und engstirniger Nationalismus waren von Anfang an verbindende Momente. Sprachlich häufig geschwollen, emotional, verquast und zopfig bis zur Unleserlichkeit, sind viele Artikel heute eine nur schwer verdauliche Lektüre.
Aus: Oliver Hilmes – Herrin des Hügels