Die Blogger Stefan Mesch und Vera Lejsek im Gespräch über ihre Blogs, ihre literarischen Vorlieben und die Büchergilde an ihrem 100. Geburtstag.
Stefan: Mit wem sprichst du über Bücher – offline und online?
Vera: Ich habe vor Jahren einen privaten Lesekreis gegründet, weil mir der intensive Austausch über einzelne Bücher fehlte. Auch mein Vater sensibilisiert mich für Literatur, die kaum noch jemand kennt und liest: Mir sind Diskussionen über Bücher wichtig.
Stefan: Dann kam dein Blog: Glasperlenspiel13.
Vera: Und die gemeinsamen Projekte mit anderen – die Bloggerin Klappentexterin rief vor zwei Jahren „We read Indie“ ins Leben, um Literatur aus unabhängigen Verlagen vorzustellen. Diese Diskussionen, die persönlichen Kontakte und vielfältigen Stimmen zu meinen Beiträgen haben mich bestärkt, weiter zu machen.
Stefan: Wer sollte sich bei dir im Blog umsehen?
Vera: Wer sich für Literatur aus dem spanischsprachigen Raum interessiert, ist bei mir auf jeden Fall richtig. Mich faszinieren auch Bio- und Autobiografien, Klassiker, Belletristik abseits des Mainstreams und hin und wieder ein interessantes Sachbuch. Und ich bin seit sechs Jahren Büchergilde-Mitglied und werde mich im Rahmen der Genossenschaft noch mehr einbringen. Zum Büchergilde-Jubiläumsjahr gab es mehrere Beiträge auf meinen Blog: Ein Interview mit dem Geschäftsführer Mario Früh (Teil I, Teil II), ein Galeriebesuch bei Illustrator Bernhard Jäger.
Stefan: Und jetzt, im Magazin: dein Interview mit Übersetzerin Kirsten Brandt (→ zum Interview).
Vera: Du bietest auf der Facebook-Seite der Büchergilde eine regelmäßige #Buchsprechstunde an.
Stefan: “Mein Sohn ist 7 und alle Bücher langweilen ihn!”, “Ich suche Jugendbücher mit nicht-weißen Erzählerinnen oder Erzählern.”, “Kennst du gute Schreib- und Roman-Ratgeber?”: Ich liebe solche überraschenden Anfragen… und wünsche, dass noch mehr Aufträge und Kommentare kommen. Lasst uns zusammen Bücher finden!
Vera: Was verbindest du mit der Büchergilde?
Stefan: Ich liebe Felix Scheinberger und seine Illustrationen zu “Tod in Venedig”, 2005. Im Büchergilde-Programm erwarte ich Mut, Sorgfalt, Witz und Eigensinn. Bücher, die zwei oder drei entscheidende Schritte weiter gehen.
Vera: 2014 wurde die Büchergilde 90. Wo siehst du sie zu ihrem 100. Geburtstag?
Stefan: Mein Lieblings-Buchhändler, Frithjof Klepp von Ocelot (Berlin), musste Insolvenz anmelden. Auch meine liebsten Superhelden-Comics habe kaum noch Leser: Schon heute steht fast jedem Stück Buchkultur, Verlag und Autor das Wasser bis zum Hals. Wenn dir jemand wichtig ist: Hilf. Unterstütze. Heute gleich. Sonst fehlt es bald.
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Vera Lejsek bloggt auf glasperlenspiel13.
Stefan Meschs Blog finden Sie hier.