24: The Game
ØØØ
(Cambridge Studios/SCEE)
erhältlich für: PS2
Die Welt ist Amerika, und die Welt muß täglich gerettet werden. Jack Bauer hat dazu wieder einmal genau 24 Stunden Zeit - diesmal nicht im Fernsehen, sondern auf Konsole. 21.04.2006
"Mein Name ist Jack Bauer, und dies ist der längste Tag meines Lebens!" Dieser Satz und ein bahnbrechendes Konzept retteten 2002 nicht nur Kiefer Sutherlands Karriere, sondern brachten ihm auch noch einen Golden Globe ein. Nach mittlerweile vier erfolgreichen Staffeln des Echtzeit-TV-Hits verwundert es nicht sonderlich, daß eine der erfolgreichsten Serien der jüngeren Fernsehgeschichte nun auch endlich spielerisch adaptiert wurde.
Verantwortlich für die Umsetzung zeichnen die Cambridge Studios, eine Sony-eigene Entwicklerfirma, die mit Spielen wie "Primal" und "Medievil" zeigte, daß sie durchaus in der Lage ist, qualitativ gute Spiele auf den Markt zu bringen. Gerade deswegen ist es äußerst verwunderlich, daß ein prinzipiell gutes Team ein derart unfertiges Spiel veröffentlicht und viel Potential einfach wegwirft.
Zugegeben, die Story des Games, die zeitlich zwischen der zweiten und dritten Staffel angesiedelt ist, steht den Plots der einzelnen Staffeln an Spannung um nichts nach und erklärt auch manches, was im Fernsehen nie zu sehen war. So erfährt man zum Beispiel, wie es dazu kam, daß Jacks Tochter Kimberley den Job bei der CTU kriegte oder warum Chase (Bauers Partner) zur Los Angeles Branch der CTU kam.
Auch der Erzählstil von "24: The Game" ist genauso rasant, wie man es vom TV her gewohnt ist. Dem Spieler wird kaum Zeit zum Durchatmen gegeben. Eine Wendung jagt die andere, und sogar die berühmten Splitscreens sowie die digitale Uhr wurden ins Spiel eingebaut. Gut gelungen sind auch die in In-Game-Graphik gehaltenen Zwischensequenzen, die mit wirklich hervorragenden Gesichtsanimationen und den deutschen Synchronsprechern aufwarten können, sodaß der Spieler überhaupt keine Probleme hat, die jeweiligen Serienstars zu erkennen. Doch all diese Vorzüge können leider kaum über das schaurige Gameplay hinwegtrösten.
Spielerisch präsentiert sich "24: The Game" als 3rd-Person-Shooter. Das heißt: Deckung suchen, schießen und eine gute Wertung für den Spielabschnitt kassieren. Um diese zu bekommen, muß der Spieler natürlich alle Level-Vorgaben erfüllen und möglichst viele Terroristen verhaften, anstatt sie zu töten. Eine Zielhilfe soll dabei behilflich sein. Das auf den Gegner projizierte Fadenkreuz erlaubt dem Spieler das Anvisieren einzelner Gliedmaßen, aber leider macht es keinen Unterschied, ob man dem Bösewicht ins Bein oder in die Brust schießt, da er nach einigen Treffern sowieso tot umfällt. Einen feindlichen Gegner entwaffnen und verhaften wird somit zum Glücksspiel.
Leider stellt sich das automatische Zielsystem auch für einen Eildurchlauf als unbrauchbar heraus. Erstens dauert es viel zu lange, bis sich der Protagonist umgedreht hat, weil zum Beispiel ein Gegner plötzlich im eigenen Rücken auftaucht, und zweitens greift das Fadenkreuz nicht, wenn ein gedungener Mörder zu nahe beim Protagonisten steht, sodaß man Treffer kassiert, ohne etwas dagegen tun zu können. Großzügig verteilte Savepoints und Medipacks sorgen jedoch dafür, daß der Spieler trotzdem ohne große Anstrengungen durchkommt.
Auch die wenigen Fahreinlagen, die es zu absolvieren gilt, sind ein ziemliches Desaster - und das, obwohl die theoretisch frei erkundbare Stadt eigentlich recht gut gestaltet ist. Es ist vielmehr die gegnerische KI, die einen zum Weinen bringt. Zeitweise wähnt man sich in einem Spiel à la "Destruction Derby" oder "Twisted Metal", da die Gegner eine äußerst gewalttätige Vorgehensweise haben und einem kaum Zeit zum Atmen lassen. Die von den feindlichen Fahrern auf Biegen und Brechen verfolgte Crash-Strategie kann durchaus zu an der Wand zerschellenden Controllern führen, da die Verfolger derart darauf versessen sind, den jeweiligen Protagonisten aufzuhalten, daß sie sogar die Zerstörung des eigenen Fahrzeugs in Kauf nehmen. Abgesehen davon ist die verwendete Fahrzeugphysik einfach zum Abgewöhnen.
Selbst die kleinen Denkaufgaben, wie das Knacken von Paßwörtern oder das Kurzschließen von Schaltkreisen, die eigentlich den Action-orientierten Spielablauf etwas würzen sollen, sind nicht wirklich abendfüllend, da sie sich über das ganze Spiel hinweg auf Volksschulniveau bewegen und somit alles andere als fordernd sind. Doch es gibt auch kleine Highlights im Gameplay - etwa die exzellent umgesetzten Verhörsequenzen, in denen man den Gefangenen mit Hilfe verschiedener Techniken so weit bringen soll, daß er die gewünschten Informationen preisgibt. Interessant ist auch das Element, mit Satellitenaufnahmen die Position potentieller Attentäter ausfindig zu machen, um diese nachher mit einem Scharfschützengewehr zu neutralisieren. Aber leider ist all das nur der berühmte Tropfen auf dem heißen Stein.
"24: The Game" zeigt in Ansätzen, was aus dem Spiel hätte werden können, wenn die Entwickler nicht unter Zeitdruck gestanden hätten. Statt der erhofften gelungenen Fernsehumsetzung wurde leider nur ein mittelmäßiges und vor allem unfertiges Spiel veröffentlicht, das höchstens eingefleischte Fans der Serie begeistern wird.
24: The Game
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(Cambridge Studios/SCEE)
erhältlich für: PS2
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