Genji: Dawn of the Samurai
ØØØØ 1/2
(Game Republic/SCEE)
Erhältlich für: PS2
Eine alte japanische Legende wird von einer jungen Software-Schmiede zu neuem Leben erweckt - und die Konkurrenz kann sich eigentlich nur noch in den Allerwertesten beißen. 10.01.2006
Yoshjiki Okamoto, der Schöpfer von Verkaufsschlagern wie
"Resident Evil", "Street Fighter II" und "Devil May Cry", wollte anscheinend keine Fortsetzungen mehr produzieren und kündigte kurzerhand seinen Job bei Capcom, begab sich auf die Suche nach talentierten Entwicklern und gründete seine eigene Softwareschmiede: Game Republic. Vor kurzem erschien deren erste Game-Produktion, die sich erzählerisch an einer japanischen Legende orientiert.
Minamoto Yoshitsune, der Hauptcharakter des Spieles, lebte tatsächlich im feudalen Japan (1159-1189) und ist einer der berühmtesten Samurais des Landes. Unzählige Legenden ranken sich um den begnadeten Schwertkämpfer, der in jungen Jahren den - laut Sage riesigen - Mönch Benkei im Zweikampf besiegte, der dem jungen Mann daraufhin seine Treue schwor und diesem dann auch bis zu seinem Tod ergeben diente.
Die Story von "Genji" ist schnell erzählt: Der skrupellose Heishi-Clan ist auf der Suche nach den legendären Amahagane-Steinen, die göttliche Kräfte verleihen können, und legt dabei halb Japan in Schutt und Asche. Das kann der junge Samurai Yoshitsune natürlich nicht tolerieren; daher stellt er sich, gefolgt von seinem treuen Gefährten Benkei, dem machthungrigen Clan in den Weg.
Neu und innovativ ist die Geschichte natürlich nicht - allerdings ist die Bezeichnung dieser kleinen Steinchen eine äußerst interessante, denn das Wort "Amahagane" stammt wohl von "Tamahagane" ab, dem legendären Stahl, aus dem die damaligen Katanas hergestellt wurden und mit denen man angeblich sogar durch Steine schneiden konnte - vor allem, wenn es sich um die Schwerter des legendären Schmiedes Masamune handelt. Aber dies sei hier nur als kleine Information am Rande angeführt, die jedoch zeigt, mit welcher Liebe zum Detail hier gearbeitet wurde.
Die Hingabe der Entwickler zeigt sich auch in der wunderschönen Graphik, die problemlos mit dem Konkurrenzprodukt "Onimusha" aus dem Hause Capcom mithalten kann - und das nicht nur bei den gerenderten Zwischensequenzen, die wirklich zum Feinsten gehören, was die PS2 derzeit zu bieten hat. Auch die Umgebungsgraphik ist detailliert und farbenfroh gestaltet. Das Gleiche gilt für den orchestralen Soundtrack und das wirklich hervorragende englische Voice-Acting (deutsche Untertitel sind auf Wunsch zuschaltbar).
Die Steuerung kann sich ebenfalls sehen lassen, ist sie doch sehr simpel gehalten und verspricht sogar Anfängern Erfolgserlebnisse, ohne dabei auf spektakuläre Kämpfe verzichten zu müssen. Das hohe Niveau des Motion-Capturing zeigt sich am besten bei den sogenannten Kamui-Attacken, in denen der Spieler die Zeit verlangsamen kann und die sich als Mischung aus Slow-Motion-Kampf à la Max Payne und Quick-Time-Event präsentieren.
Speziell diese Kampfsequenzen wurden - unter der Leitung des Regisseurs Mitsuhiko Seike - von dem Stunt-Team realisiert, das schon für die furiosen Fights in dem Film "The Last Samurai" verantwortlich zeichnete.
All diese Punkte sollten "Genji" eigentlich eine Traumwertung einbringen, wenn da nicht ein Haken wäre: die Spieldauer. Selbst inklusive Erforschung aller Geheimgänge (und davon gibt es einige) sieht der erfahrene Spieler den Abspann schon nach etwa sechs Stunden. Wer sich allerdings von der Kürze nicht abschrecken läßt, sollte auf jeden Fall zugreifen. Ein Heidenspaß ist garantiert.
Genji: Dawn of the Samurai
ØØØØ 1/2
(Game Republic/SCEE)
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