Jade Empire
ØØØØ 1/2
(Bioware/Microsoft)
erhältlich für Xbox
Biowares Rollenspiel-Epos hält, was "Fable" versprach. Und zwar ohne einen künstlichen Hype auslösen zu müssen. Ein klarer Anwärter auf den Titel "Spiel des Jahres 2005". 22.06.2005
"Jade Empire" beginnt mit keinem Knall. Ganz im Gegenteil: Der Spieler wird ohne Intro sofort in das Spielgeschehen katapultiert. Die zu absolvierende Meisterprüfung, die der Protagonist gleich zu Beginn absolvieren muß, dient als eine Art Tutorial in dem die Steuerung erklärt wird - und kurz danach beginnt die lange Reise des jungen Helden, die ihn bis in das Herz des Reiches führen soll ...
Die Story-Fundamente - ein Charakter auf der Suche nach sich selbst, die Wendung in der Mitte und eine Welt am Abgrund - sind zwar altbekannt, trotzdem ist Spannung garantiert. Dafür sorgen nicht zuletzt die zahlreichen Personen, deren Bekanntschaft im Laufe des Spieles gemacht werden kann und die dem Spiel viel Leben und Atmosphäre einhauchen. Wie schon bei "Knights of the Old Republic" kann der Spieler die Geschichte bis zu einem gewissen Grad beeinflussen, die gesetzten Handlungen und auch die gewählten Worte hinterlassen einen bleibenden Eindruck. Je nachdem ob der Pfad der "offenen Hand" oder jener der
"geschlossenen Faust" eingeschlagen wird, verändert sich nämlich auch die Story im letzten Drittel des Spieles, was ein zweites Durchspielen durchaus lohnenswert macht und angesichts der leider kurzen Spielzeit (20 bis 25 Stunden) auch nicht allzu viel Kraft kostet.
Im Gegensatz zu "KotoR" wird der Protagonist in "Jade Empire" bei den Kämpfen in Echtzeit gesteuert, wobei ihm verschiedene Martial-Arts-Stile zur Verfügung stehen um sich seiner Gegner zu erwehren. Diese reichen von waffenlosen Angriffsvarianten über den bewaffneten Kampf bis hin zu magischen Verwandlungen. Die Kämpfe selbst sind nicht sonderlich anspruchsvoll; spätestens nach einer Stunde Eingewöhnungsphase hat man hat man das Prinzip kapiert - und dann sind sogar Oberbösewichte kein Problem mehr. Auch was die Rollenspielelemente betrifft, richtet sich "Jade Empire" wohl mehr an Neueinsteiger, denn Punkte können nur an drei Hauptattribute und die erlernten Stile vergeben werden. Das hält das Spiel einerseits sehr übersichtlich, Hardcore-RPG-Fans könnte es jedoch zu simpel sein.
Doch schmälert das den Spielspaß keineswegs; der Titel lebt ohnehin hauptsächlich von den abwechslungsreichen Quests, die dem Protagonisten verschiedene Handlungsmöglichkeiten erlauben - je nachdem in welche Richtung auf dem moralischen Barometer man sich bewegen möchte. Vor allem in der Kaiserstadt wimmelt es dann nur so von Nebenmissionen, die unter anderem die Aufgabe haben, dem Spieler das Beschreiten des gewählten Pfades zu erleichtern.
Auch in graphischer Hinsicht kann "Jade Empire" voll und ganz überzeugen. Die herbeigezauberte Welt des fernen Reiches wird wunderschön, weitläufig und vor allem sehr detailliert in Szene gesetzt; und das ohne Slowdowns oder eckige Hintergründe. Erstaunlich ist auch die wundervolle Mimik der im Spiel vorkommenden Figuren.
Lobenswert ist auch die deutsche Sprachausgabe, bei der sich die Sprecher ausnahmsweise wirkliche Mühe gegeben haben dürften. Der einzige Wermutstropfen ist hierbei, daß deutschsprachigen Spielern durch die Synchronisation leider der einzigartige John Cleese als exzentrischer Sir Roderick entgeht.
Einziger Kritikpunkt an "Jade Empire": die sehr häufigen und auch viel zu langen Ladezeiten, die vor allem dann nerven, wenn oft das Gebiet gewechselt werden muß, weil z. B. etwas vergessen wurde. Abgesehen von diesem Makel ist das Spiel allerdings ein Must-Have für interessierte Xbox-Eigentümer. Endlich wieder einmal ein ordentliches Rollenspiel auf der Microsoft-Konsole.
Jade Empire
ØØØØ 1/2
(Bioware/Microsoft)
erhältlich für Xbox
Das Sprichwort "Wenn zwei sich streiten, freut sich der Dritte" ist stets aktuell - wie auch das neue Prügelspiel "Street Fighter x Tekken" trefflich demonstriert. Die Straßenkämpfer halten ihre Kung-fu-Methoden denen der Tekken-Techniker für überlegen; Tekken-Fans sehen das ganz anders. Und Game-Hersteller Capcom freut sich über ein erfolgreiches Geschäftsjahr.
Es war einmal ein kleines, schwarzhaariges Mädchen namens Alma, das uns das Fürchten lehrte. Das war vor sechs Jahren. Seit kurzem treibt Alma nun zum dritten Mal ihr Unwesen und versucht, den Spieler erneut in eine höllische Welt zu locken – dieses Mal aber ohne viel Erfolg.
Cole ist wieder da - der Mann mit den elektrisch-blauen Händen und der Fähigkeit, auf Stromleitungen zu surfen. Ob der Blitz des Erfolges erneut an der gleichen Stelle einschlägt, wird man sehen.
Da ist dieses kleine Mädchen. Es sollte herzig sein, wie Kinder eben sind. Aber dieses hier ist anders. Die strähnigen Haare hängen ins Gesicht. Die seltsam abgehackten Bewegungen und die böse funkelnden Augen - nein, das hier ist ganz und gar nicht normal ...
Erwachsen, nichtlinear und episch - so zumindest haben CD Projekt ihr jüngstes Werk angekündigt. Im Test zeigt sich, daß hier ausnahmsweise einmal nicht zuviel versprochen wurde.
In Japan ist die "Zill O’ll"-Serie seit vielen Jahren bekannt. Mit dem vorliegenden Titel versuchen Entwickler Omega Force und Publisher Tecmo Koei nun auch im europäischen Raum Fuß zu fassen. Der Erfolg dürfte eher ungewiß sein.
Kommentare_