Games_Peter Jackson´s King Kong
Von Menschen und Riesenaffen
Der wohl berühmteste Affe der Welt (nein, nicht Dr. Zaius aus "Planet der Affen") tobt jetzt zum dritten Mal über die Leinwand. Passend dazu bringt Ubisoft das Spiel zum Film.
21.12.2005
Etliche Titel haben schon bewiesen, daß Spiele, die auf Filmen basieren, eher enttäuschen (was auch umgekehrt gilt, siehe "Alone in the Dark") - doch glücklicherweise gibt es immer wieder Ausnahmen. Eine davon ist "Peter Jackson´s King Kong", das seit kurzem die Herzen der Konsolenbesitzer erfreut.
Die Story des Games hält sich dabei streng an den Plot des gleichnamigen Kinofilms: Eine Filmcrew begibt sich unter der Leitung von Carl Denham (Jack Black), einem zwielichtigen Regisseur, auf die Suche nach dem legendären Skull Island. Trotz eines gewaltigen Sturms gelingt es der Mannschaft, mehr oder weniger unversehrt auf der Insel zu landen, wo sie auch gleich ihr blaues Wunder erlebt. Das Begrüßungskomitee besteht aus Riesenkrabben, Dinosauriern und nicht gerade freundlichen Einwohnern. Als letztere auch noch die Hauptdarstellerin des Streifens, Ann Darrow (Naomi Watts), entführen und einem Riesenaffen als Opfer darbieten wollen, gerät alles außer Kontrolle, und es beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Älteren Semestern wird gleich aufgefallen sein, daß sich die liebe Frau Walsh nicht nur hie und da sehr an die 1933er-Vorlage von Edgar Wallace, die mit Fay Wray verfilmt wurde, gehalten hat.

Der geneigte Spieler (und vielleicht auch Kinobesucher) darf die Story aus der Sicht zwei verschiedener Charaktere erleben. Zum einen wäre da Jack Driscoll, Held wider Willen und Drehbuchautor (gespielt von Adrien Brody), und zum anderen natürlich der König der Affen - King Kong.
Spielt man als Jack, so präsentiert sich der Titel als Ego-Shooter, in dem es gilt, mit Stock, Speer und Gewehr gegen die unzähligen Feinde zu bestehen. Aufgelockert wird das Ganze durch ein paar Schalterrätsel. Sobald man aber die Kontrolle über King Kong übernimmt, ähnelt das Game vielmehr einem Beat´em-up mit gelegentlichen Hüpfeinlagen. Obwohl Gameplay und Story bei beiden Charakteren vollkommen unterschiedlich sind, unterscheiden sie sich in den jeweiligen Spielaufgaben leider wenig, was bei der kurzen Spieldauer, ca. sechs bis acht Stunden, aber kaum ins Gewicht fällt, da man den Abspann des Spieles zu sehen bekommt, bevor es anfängt, wirklich langweilig zu werden.
Die Steuerung der beiden Charaktere geht leicht von der Hand, so daß sogar die Kampfeinlagen mit einem acht Meter großen Koloß ohne Probleme über die Bühne gehen. Einzig und allein die fixe Kamera sorgt manchmal für etwas Ärger.
Auch optisch weiß das Spiel zu überzeugen: Die gut gelungenen Wettereffekte, die stimmige Beleuchtung und vor allem die üppige Fauna verleihen dem Spiel eine dichte Dschungelatmosphäre, die einen beinahe das heimische Wohnzimmer vergessen läßt. Zu dieser gelungenen Illusion trägt auch der gute Soundtrack bei, der eine hinreißende Musikuntermalung bietet und sich Surround-tauglich präsentiert. Ein weiterer Leckerbissen: die deutschen Synchronsprecher des gleichnamigen Films, wobei sich aber auch jeder an den Originalstimmen, allen voran Jack Black als wirrer Regisseur, erfreuen kann. Wer gute, Action-lastige Spiele mag und sich nicht von der kurzen Spieldauer schrecken läßt, kann sich diesen Titel durchaus vom Christkind wünschen.
Dragan Andjelkovic
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