Games_Thrillville

Achterbahnfahrten

Trotz Cover, Baumenüs und Editoren - dieses Spiel ist keine Konsolen-Portierung des PC-Erfolgs "Rollercoaster Tycoon". Hier sind die Aufgaben um einiges kindgerechter und witziger.    21.02.2007

Der erfolgreiche, aber leicht verrückte Onkel des Spielers beschließt in "Thrillville", seine Zeit lieber mit dem Erfinden neuer Attraktionen zu verbringen, als seine Freizeitparks einfach nur als Generaldirektor zu leiten. So kommt es, daß er im Rahmen eines äußerst nachwuchskompatiblen gehaltenen Intros seinen Neffen mit der Verwaltung des Wirtschaftsimperiums beauftragt. In der gut zehn Stunden langen Kampagne soll der Spieler Hunderte kleiner Missionen in insgesamt fünf Vergnügungsparks bewältigen.

Doch schon die ersten Aufgaben bestehen - anders als erwartet - nicht im Bauen neuer Attraktionen oder gar dem Erstellen ausgewogener Kostenpläne. Vielmehr gilt es, ein Go-Kart-Rennen auf der hauseigenen Bahn zu gewinnen oder sich mit einem der Parkbesucher anzufreunden. Natürlich gehört auch die Personalverwaltung ("Human Resources Management", wie das auf Neudeutsch heißt) zu den Aufgaben des heranreifenden Multimilliardärs. So kann der Spieler das Ausbildungsniveau seiner Mitarbeiter steigern, indem er ihnen ganz einfach vorzeigt, wie es gemacht wird. Das fängt beim Säubern des Parks an und endet mit Tanzeinlagen für die Animationsdamen. (Da es sich bei "Thrillville" um ein völlig kindertaugliches Spiel handelt, ist jeder ein Schelm, der sich unter besagten Damen etwas anderes als Cheerleader vorstellt.)

Die Minispiele sind jedoch nicht nur Teil der Missionen - auch abseits der roten Fadens kann man jederzeit die Attraktionen des eigenen Parks ausprobieren. Das geht sogar so weit, daß die meisten Spiele direkt über das Menü angewählt werden können, ohne erst den Park betreten oder ein entsprechendes Gebäude gebaut haben zu müssen. Dieses Feature ist ideal für entspannte Duelle mit Freunden.

Ob Minigolf, Moorhuhnjagd oder vollwertiger Shooter - alle Minispiele sind auf einem überraschend hohen Niveau. Jede der kleinen Einlagen läßt sich vortrefflich steuern und bietet genug Spieltiefe, um für mehr als nur ein paar Minuten zu unterhalten. Erstaunlich dabei ist, daß der garantiert jugendfreie Egoshooter nicht nur unterschiedliche Gegnertypen mit einer brauchbaren KI, sondern sogar Trefferzonen anbietet.

Aufgrund der durchdachten Steuerung, der gelungenen Animationen und einer ordentlichen deutschen Sprachausgabe erweist sich "Thrillville" als angenehm runde Erfahrung, die vor allem jüngere Spieler ansprechend finden werden.

Dragan Andjelkovic

Thrillville

ØØØ 1/2


(Frontier Studios/Atari)

erhältlich für: PS2, PSP

 

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