Crackdown
ØØØØ 1/2
(Real Time Worlds/Microsoft)
erhältlich für: Xbox 360
Moderne Technologie und ein beachtliches Waffenarsenal sollen der killerspielenden Gemeinde dabei helfen, dem Wort "Supercop" mehr als nur gerecht zu werden. 08.03.2007
"Take me down to the Paradise City, where the grass is green and the girls are pretty. Oh, won´t you please take me home!" ("Paradise City" von Guns N´Roses)
Vor mehr als 15 Jahren sang Axl Rose von einer Stadt, die idyllischer und friedliebender nicht sein könnte. "Paradise City" ist der Name dieses Garten Eden, der nur in der Vorstellung einer der besten Rockbands aller Zeiten existiert - zumindest bis heute. Jetzt, auf der Xbox 360, sind die Mädels noch immer hübsch und das Gras, sofern welches zu sehen ist, ist so grün und saftig wie eh und je. Einzig mit dem Frieden hapert es ein wenig, da die in drei große Abschnitte unterteilte Stadt von Kriminellen übernommen wurde. Der Bürgermeister von Paradise City und die Exekutive der Gemeinde stehen dieser Entwicklung vollkommen hilflos gegenüber und sind hauptsächlich damit beschäftigt, ums nackte Überleben zu kämpfen. Viel mehr ist einfach nicht drin, weil sich die einst blühende Metropole in einen mörderischen Moloch verwandelt hat. Um wieder Recht und Ordnung einkehren zu lassen, greifen die Verantwortlichen zu drastischen Mitteln: Unter Zuhilfenahme experimenteller Gentechnologie, entwickelt von einem verrückten russischen Wissenschaftler, soll ein Supercop entstehen, der in der Lage ist, das Kriminalitätsproblem im Alleingang zu lösen. Gesagt, getan. Der Prototyp des übermächtigen Exekutivbeamten kommt frisch aus der Fabrik, und nun liegt es am Spieler, ihn und seine Fähigkeiten auszutesten, damit die Massenproduktion beginnen kann. Wie immer gilt die Devise: Shoot to kill!
Nach einem politisch überaus korrekten Auswahlbildschirm, in dem sich der Spieler das Aussehen seines Alter ego aussuchen kann - wobei alle Rassen, angefangen vom Weißen über den Asiaten bis hin zum Negroiden - vertreten sind, beginnt ein Game, das bei unseren gleichsprachigen Nachbarn sicher auf der Liste der sogenannten "Killerspiele" landen wird. Zwar fließt bei weitem nicht so viel Blut wie in "Die Hard", das ja regelmäßig zu Weihnachten im TV gesendet wird, aber immerhin kann alles, was zwei Beine hat, über den Haufen gefahren, erschossen, mit Autos erschlagen oder von Dächern geworfen werden - mehr als genug Gründe also, um den bigotten politischen Führern schlaflose Nächte zu bereiten. Glücklicherweise gibt es ja keine wichtigeren Dinge, über die sie sich den Kopf zerbrechen könnten; wachsende Armut, soziale Ungerechtigkeit, Konzerne ohne jede Ethik und Moral oder die Zerstörung unseres Lebensraums durch die Industrie sind Probleme, die anscheinend bei weitem nicht so wichtig sind. Doch genug der "Suderei" (hochdeutsch: Beschwerden) und zurück zum Spiel.
"Crackdown" wurde von Dave Jones, dem Erfinder von "GTA" und "Lemmings", konzipiert und von seinem Studio Real Time Worlds programmiert. Das Gameplay erinnert, mit kleinen Unterschieden, stark an die "Autodiebstähle" der vergangenen Jahre. Die Umgebung kann, wie bei Free-Roam-Spielen üblich, komplett frei erkundet werden, wobei der Protagonist dabei nicht immer auf dem Boden der Tatsachen bleiben muß. Seine künstliche Zellstruktur erlaubt es ihm nämlich, Superkräfte an den Tag zu legen; eine übermenschliche Geschwindigkeit beispielsweise, mit deren Hilfe er nicht nur schneller laufen, sondern auch höher springen kann, als es "normalen" Gesetzeshütern überhaupt möglich wäre. Ist dieses Attribut erst einmal voll entwickelt, kann der Spieler aus dem Stand auf das Dach so manches Hochhauses hüpfen.
Überhaupt macht dieses Feature extrem viel Spaß, da den Entwicklern etwas ganz Seltenes gelungen ist: Sie haben es geschafft, dieses flaue Gefühl in der Magengrube, das sich beispielsweise beim Achterbahnfahren einschleicht, auf den Bildschirm zu bringen. Das dem Spieler vermittelte Gefühl des fallenden Fliegens ist schlichtweg phantastisch. Doch auch Menschen, die lieber mit Dingen um sich werfen, kommen voll und ganz auf ihre Kosten - vorausgesetzt, sie trainieren die Stärke ihres Protagonisten. Im Lauf der Zeit ist es dann möglich, das Gesindel zur Räson zu bringen, indem man ihm einfach einen riesigen Truck auf den Kopf wirft.
Hier kommt dem Spieler auch die total interaktive Umgebung zu Gute. Alles, was nicht niet- und nagelfest ist, kann als Waffe verwendet werden. Dem kreativen Geist bleibt es natürlich überlassen, auch andere Verwendungsmöglichkeiten für Container und ausgebrannte Autowracks zu finden. Warum sie nicht als Barriere verwenden? Einfach aufeinanderstapeln - und schon kommen die Gangster nicht mehr durch. Ein weiterer Unterschied zur "GTA"-Serie ist die Zielautomatik. Sie funktioniert in "Crackdown" ohne Probleme und bietet auch insgesamt sechs Trefferzonen (Kopf, Arme, Beine, Rumpf) mit denn dazugehörigen Animationen, wenn man das Ziel erwischt. Anscheinend hat Dave Jones einiges dazugelernt ...
Die Präsentation von "Crackdown" ist makellos, obwohl sich die Geister sicher am gewählten Graphikstil scheiden werden. Der Comic-Look verleiht dem Spiel einen etwas surrealen Charakter, was von den Entwicklern wahrscheinlich auch so beabsichtigt war. "Crackdown" ist sozusagen eine spielbare Graphic-Novel. Mit mehr als 100 verschiedenen Tracks und knackigem 5.1-Surround-Sound wird das Spiel auch noch zu einem Ohrenschmaus.
Wer Spaß und Freude an politisch inkorrekten, schnellen und lauten Action-Spielen hat, sollten sich diesen Titel keinesfalls entgehen lassen.
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ØØØØ 1/2
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