Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
Da können nobelpreisverdächtige Hirne rauchen, was sie wollen: Das Rätsel, ob das Licht im Kühlschrank bei geschlossener Türe weiterbrennt, bleibt ungelöst. Es gibt drängendere Probleme ... 17.02.2006
Die Frage ist vielleicht nicht ganz so alt wie die Menschheit, wird aber immerhin gestellt, seit es Kühlschränke gibt: "Wie ist das nun, brennt das Licht da drinnen auch, wenn die Türe geschlossen ist?" In der Hitparade der Menschheitsfragen findet sich diese immerhin nur knapp hinter "Woher kommen wir, wohin gehen wir?" und noch vor "Warum - verdammt nochmal - rollen Zahnpastatuben-Verschlüsse immer in den hintersten Winkel?"
Unbehandelt, weil allgemein als zu komplex angesehen, wird wohl auch weiterhin das Rätsel der Zahnpastatuben-Verschlüsse bleiben. Mit der Frage nach dem Licht im Kühlschrank hat sich dafür nun in Berlin ein hochkarätig besetztes Wissenschaftler-Symposion befaßt. Das Ergebnis in verkürzter Darstellung: Nix Genaues weiß man nicht. Meinungen zum Thema gab es genug, bloß einigen konnten sich die versammelten Nobelpreis- und Brillenträger nicht.
"The esse is the percipi", zitiert der britische Philosoph Digne Myriel seinen um 1700 lebenden Landsmann George Berkeley. "Sein ist gleichbedeutend mit Wahrgenommenwerden. Was niemand sieht, das ist auch nicht." Ist die Kühlschranktüre also geschlossen, so verlöscht auch das Licht im Inneren.
Eine Sichtweise, der der französische Intellektuelle Michel Houcheloup leidenschaftlich widerspricht: "Selbst Berkeley ging nie so weit zu behaupten, daß nicht existiert, was wir nicht sehen." Als Bischof ging Berkeley ganz selbstverständlich davon aus, daß der allwissende Gott alles sehe, also auch das Licht im Kühlschrank - selbst wenn die Erfindung der Kühlschränke damals noch einige Jahrhunderte auf sich warten ließ. Die logische Schlußfolgerung könne für einen Christen daher nur sein: "Gott als der Welt oberster Peeping Tom verschließt auch vor den geringsten Dingen nicht die Augen: Das Licht im Kühlschrank brennt."
Die Atheisten unter den Teilnehmern am Symposion konnten sich dem nicht anschließen, fanden aber immerhin zu einer gemeinsam formulierten Erklärung, die in Fachkreisen bereits unter der Bezeichnung "Salatschnecken-Manifest" die Runde macht: "Auch wenn kein Mensch das im Inneren brennende Licht wahrnimmt, so ist bei einem gut befüllten Kühlschrank doch davon auszugehen, daß sich Kleinstgetier an den Nahrungsmitteln findet, um dieses wahrzunehmen." Freilich ist damit noch nicht der Beweis erbracht, daß das Licht tatsächlich brennt. "Immerhin wissen wir jetzt, daß das Licht brennt, sofern es brennt", bringt der Wiener Universitätsprofessor Marius Schoderer von der Atheisten-Fraktion den Erkenntnisfortschritt auf den Punkt.
Unberührt von alldem zeigen sich die Agnostiker unter den Disputanten: "Die Frage, ob das Licht im Kühlschrank nun brennt oder nicht, ist - anthropozentrisch gesehen - völlig irrelevant", stellt der südamerikanische Revolutionär Jesus Chavez fest. "Es gibt viel drängendere Menschheitsprobleme. Etwa die Frage, warum die Verschlüsse von Zahnpastatuben immer in unzugängliche Winkel rollen müssen."
Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
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