Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
Ein mathematisch (und grammatikalisch) gesehenes Unding ist Wirklichkeit geworden: Vor der Zuwanderung steht ein Minus - und dort soll es auch bleiben. 20.01.2006
Jahrelang drängten Horden hungriger Ausländer nach Österreich, um an unserem hart erarbeiteten Wohlstand teilzuhaben oder selbst angezettelten Kriegswirren im eigenen Land zu entfliehen: Ob Kroaten, Bosniaken, Kosovaren, Hunnen oder Awaren - alle legten sie mit ihren sinkenden Schiffen und ihren lecken Schwimmatratzen an der Insel der Seligen an. Verantwortungsvolle Politiker erkannten schon bald, daß die Insel in Wahrheit ein Boot und dieses noch dazu längst voll ist.
Mittels schärferer Einwanderungs-, Einbürgerungs- und Asylgesetze strebte man danach, das Boot vorm Kentern zu bewahren. Und dies, wie sich nun herausstellt, offenbar mit Erfolg. Erstmals seit langer Zeit kann die Regierung auf eine negative Bilanz - oder, mit anderen Worten: Minus-Zuwanderung - verweisen. Einer, der zwar nicht auf der Regierungsbank sitzt, aber diese Entwicklung dennoch positiv findet, ist der Rechts-außen-Chef H. C.: "Was wissenschaftlich als unmöglich galt, ist gelungen. Die Zuwanderung ist heute eine Abwanderung", jubelt er.
Erleichtert reagieren auf diese Nachricht vor allem die Wiener. Schließlich hatte man schon überlegt, weltweit bekannte Wahrzeichen der Bundeshauptstadt wie den Stephansdom oder das Riesenrad zu sprengen, um die Attraktivität des Landes für potenzielle Zuwanderer zu verringern.
Um zu vermeiden, daß die Minus-Zuwanderung nun - ebenso wie zuvor beim Nulldefizit geschehen - zur Fata Morgana gerät, will H. C. diese nun in der Verfassung festschreiben. Wie das in der Praxis funktionieren soll? "Für jeden Zuwanderer müssen zwei Österreicher raus", meint der Parteichef klipp und klar. Er selbst gehe mit gutem Beispiel voran und daher in Bälde für "Zahntechniker ohne Grenzen" für ein Jahr als freiwilliger Helfer nach Texas, dem - Junkfood-bedingt - unterentwickeltsten US-Bundesstaat in Sachen Zahnpflege.
Partei-Chefideologe Andreas Holzer liefert den dialektischen Unterbau zur neuen Exit-Strategie: "Wir unterwandern die Zuwanderung, wir entvolken die bereits eingesetzte Umvolkung. Die Okkupation Österreichs durchs Ausland unter dem Mantel der Genfer Konventionen wird zum Pyrrhus-Sieg. Während die Welt nach Österreich geht, holt sich Österreich die Welt." Der Bundeskanzler schweigt noch zu den Plänen. "H. C. und seine Partei agieren in jedem Fall innerhalb des erweiterten Verfassungsbogens", versichert dafür eilends sein eigener Chefideologe.
Quelle: OPA (Obskure Presseagentur)
Redakteur: Reinhard Ebner
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