Jazzfest Wiesen 2006
Wiesen, Festivalgelände
21-23. Juli 2006
Neben arrivierten Jazzern vom Format eines Pharoah Sanders bringt das heurige Jazzfest Wiesen mit der "Soul Seduction Night" auch erstklassige elektronische Acts ins Burgenland. 17.07.2006
Das Wochenende vom 21. bis 23. Juli steht ganz im Zeichen des Jazz - zumindest in einem kleinen burgenländischen Dorf, das seit vielen Jahren als Magnet für qualitativ hochwertige Musikveranstaltungen bekannt ist. Am Eröffnungstag bringen die Organisatoren erstmalig im Rahmen der "Soul Seduction Night" Künstler aus dem weiteren Umfeld des Jazz auf die Bühne.
Die Künstler und Produzenten nützen den kreativen Spannungsbogen zwischen Jazz und elektronisch geprägter Musik für ihre ganz persönliche Interpretation der beiden - nur auf den ersten Blick - gegensätzlichen Genres.
Nationale Prominenz …
Was unter dem Namen NuJazz bekannt wurde, wird nun aus dem Studio auf die Bühne gebracht: So treten am 21. Juli sowohl renommierte (und vielleicht im Ausland besser bekannte) österreichische als auch internationale Künstler aus dem Umfeld des Jazz auf. Mit von der Partie ist der Linzer Parov Stelar, der mit seinem Dancefloor-Jazz aus elektronischen Sounds und akustischen Instrumenten das tanzfreudige Publikum begeistern wird. Ebenfalls österreichischer Herkunft sind die Sound-Tüftler von Madrid de Los Austrias, die sich von Latin, Funk und Soul inspirieren lassen und deren Live-Auftritt mit großer Spannung erwartet wird. Das deutsche JuJu Orchestra ist für seine lebendige Mischung aus Bossa, fetten Percussions und groovigen Jazz bekannt.
... und internationale Kaliber
Alice Russell zählt jetzt schon mit ihrer mitreißenden Stimme und dem sympathischen Auftritt zu den Highlights dieses Abends. Der jazzig-funkige Sound der Britin fand bereits viele Fans in Österreich; ihr drittes Album "Under the Munka Moon 2" steht kurz vor dem internationalen Start. Jhelisa, bekannt geworden mit dem Track "Friendly Pressure", kehrt nach neun Jahren mit einem samtweichen Album ins Showbiz zurück. Und das Antibalas Afrobeat Orchestra zählt im Bereich zwischen Jazz und Ethno zu den bekanntesten US-Protagonisten.
Kurz und gut: Diese Spielarten des Jazz sollten sich auch Puristen keinesfalls entgehen lassen.
Jazzfest Wiesen 2006
Wiesen, Festivalgelände
21-23. Juli 2006
Die Berliner NuJazz-Pioniere sind auf den Geschmack von "organischen" Kompositionen gekommen - und haben für ihr neues Album die Sample-Maschinen links liegen lassen: "Of All The Things" überrascht mit souligen Arrangements.
Mark Finkelstein, der Gründer eines der wichtigsten House-Imprints aller Zeiten, startet 2007 mit altem Label-Namen, dafür aber vollkommen neuem Online-Konzept erneut durch. Und wie es die Fügung so will, werden die kostenlosen Musik-Downloads ausgerechnet in Deutschland und Österreich getestet.
"Alles verloren" nennt sich das neue Album von Binder & Krieglstein. Produziert wurde es von Shantel, dem Mastermind des Bucovina Clubs, auf dessen Essay Recordings es auch erscheint. Kami Kleedorfer hat hinter die Kulissen des deutschen Vordenker-Labels mit weltumspannendem Repertoire geblickt.
Der skandinavische Raum ist ein großer, bunter Tummelplatz der Musikgenres. Daß es eine sehr lebhafte Szene gibt, belegt das äußerst klug agierende Stockholmer Label DNM.
Neben arrivierten Jazzern vom Format eines Pharoah Sanders bringt das heurige Jazzfest Wiesen mit der "Soul Seduction Night" auch erstklassige elektronische Acts ins Burgenland.
In den Clubs setzt sich elektronisch veredelter Groove immer mehr durch. Ein prominenter Wegbereiter dieses Trends ist das US-Label Fort Knox Recordings. Kami Kleedorfer berichtet.
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