Akzente_Illdisposed
Üble Gesinnung
Wenn es so etwas wie kommerziellen Death Metal gibt, dann spielen ihn die Dänen von Illdisposed - und zwar morgen live in Wien.
28.02.2005
"Wir sind dicken, alten Männern", meinte der Sänger von Illdisposed vor dem bisher letzten Wiener Gig der Band (vergangenes Jahr im Planet Music) bestens gelaunt. Schon das ist nicht unbedingt eine Ansage, wie man sie von einer Todesmetallgruppe erwartet - auch wenn sie nicht ganz unrichtig ist. Ebenso wie die Feststellung, daß die Musiker ganz offensichtlich bis knapp über die Augenbrauen mit Alkohol und eventuell noch ein paar anderen Substanzen abgefüllt waren. Sowas sorgt ja bekanntlich für gute Laune.
Da stört es gar nicht, daß die Dänen ihr erstes Album "Four Depressed Seasons" nannten und 1997 mit ihrem Werk "There´s Something Rotten ... in the State of Denmark" ihren Durchbruch in der Szene schafften: Illdisposed spielen ihre im Pressetext angekündigte "extreme Musik" so extrem groovig und Rock´n´Roll-lastig, daß sogar der an gelegentlich auftauchende Melodien gewöhnte Nicht-Genre-Fan etwas damit anzufangen weiß. Sie dreschen und thrashen in die Saiten, daß man sich gleich noch ein Bier auf Reserve holt und am liebsten zu dem aggressiv-munteren Krach headbangen möchte (müßte man nicht Angst haben, daß einem dann all das Bier wieder beim Kopf rausfällt). Übrigens sind Illdisposed auch mit einer Nummer auf dem Soundtrack zum demnächst erscheinenden Instant-Kult-Horrorstreifen "Saw" vertreten - und Sie wissen schon: Wenn Hollywood einmal anklopft ...
Sichern Sie sich also rechtzeitig Karten, lassen Sie sich von denen Dänen das Hirn durchputzen und hören Sie nebenbei noch ein paar andere Bands, die auch nichts vom Leiserdrehen halten. Ihre besondere Aufmerksamkeit sollten Sie dabei den Wiener Lokalheroen Seeds Of Sorrow (CD: "Immortal Junkies", auch ein schöner Titel) schenken, die im Monastery als Support-Band auftreten.
Peter Hiess
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