Björn Kleinhenz - Yeah Baby Whoohaa
ØØØØ
Johnny Bråttom/just50 (Schweden 2003)
Wie alt ist der Typ noch einmal? Erst 23 Jahre? Der Göteborger Musiker läßt bekanntere Kollegen im doppelten Sinne ganz schön alt aussehen. 11.05.2004
Aus dem E-Mail-Verkehr:
"Hey Björn, ich mag die Bilder im Booklet zu deinem Album. Du sitzt auf dem Sofa meiner Träume!"
"Das nenn ich einen Zufall - hab´ gerade einen Song namens 'On The Couch of My Dreams' geschrieben."
Nein, besagtes Stück findet sich nicht auf Björns Debütalbum, zeigt aber die Herangehensweise des Schweden. Das große gesellschaftspolitische Problemwälzen liegt ihm nicht. Daher ist es auch gut, daß er keine krampfhaften Versuche in diese Richtung startet, sondern Erlebtes und Gefühltes aus dem Alltag frischeverpackt. "Yeah Baby Whoohaa" - der Titel des Tonträgers braust geräuschvoller und fordernder einher als die elf darauf enthaltenen Songs, in denen sich Björn bewußt klein hält.
Genau diese Konzentriertheit und geübte Vorsicht heben die Texte in aller Einfachheit ("Go out and taste the sun/and the air smells plastic./This summer is our song/and we are out of words now" in "Let Them Down") aus der Banalität. Nein, der Refrain von "Too Strong" klingt nicht verkitscht, auch wenn er schwarz auf weiß einem preisbelohnten Gedicht aus der Leserbriefecke eines bunten Boulevardblättchens ähnelt: "The summer was long/and now it´s long gone./These feelings weren´t wrong/just a litte too strong." Liest sich wie eine Reimsuche auf Teufel komm raus, überspannt und bemüht, hört sich aber an wie eine ohne Effekthascherei verarbeitete Herzensausschüttung, die nicht mehr bis zum Schmerz aufwühlt. Auflockernd dazwischengestreut ist das wunderbare "Into the Gloom", das als Lichtschein am Ende des Tunnels seinen Titel umkehrt und aus der Düsternis hinausführt.
Björn Kleinhenz - Yeah Baby Whoohaa
ØØØØ
Johnny Bråttom/just50 (Schweden 2003)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
Kommentare_