José González - Veneer
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Imperial/Just50.at (Schweden 2003)
In seiner Heimat wird er bereits als "the next big thing" gehandelt. Der Schwede beweist mit der Behändigkeit eines Flamencospielers, daß Quiet noch immer the New Loud ist. 10.05.2005
Der 25jährige Songwriter aus Göteborg faßt sich auf seinem Debütalbum kurz und ist sich dabei selbst genug. Mit Ach, aber ohne Krach schafft er es knapp über die Dreißig-Minuten-Grenze. In der halbstündigen Spieldauer verstaut er elf von ihm komponierte Stücke. Über weite Flächen des Tonträgers ist González´ Akustikgitarre die einzige Begleitung. Nur in seltenen Momenten gesellt sich Stefan Morsén an der Trompete dazu. José González singt kräftig, aber gedämpft. Der Gesang ist mitunter nicht mehr als ein bloßer Hauch, der auch nur einen Hauch von der absoluten Stille entfernt ist. Gleichzeitig ist seine Stimme aber so intensiv, daß ein Vorbeihören kaum zustande kommen kann.
José González wuchs in die unterschiedlichsten Musikrichtungen hinein. Sein Vater, ebenfalls Sänger, gab seinem Jungen zwei Notenbücher, mit denen er sich das Gitarrespielen beibrachte. Nummer eins beinhaltete eine Sammlung von Beatles-Songs, das zweite war angefüllt mit Bossa-Nova-Klassikern. González wurde davon nachhaltig beeinflußt und sah in den beiden unterschiedlichen Richtungen keinen Gegensatz. Auch auf "Veneer" versteht er es, lateinamerikanische Rhythmen in vorsichtigem Pop wurzeln zu lassen. Vertrautes aus der Singer/Songwriterecke schimmert durch diese Stilkombination durch. Nick Drake hätte etwa für "Slow Moves" Pate stehen können. Nichtsdestotrotz findet der Schwede zu seinem eigenen friedfertigen Ausdruck.
Live-Termin:
15. Mai 2005 - Wien / B72
José González - Veneer
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Imperial/Just50.at (Schweden 2003)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
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