Karin Park - Superworldunknown
ØØØØ
Waterfall Records/Sony (Norwegen 2003)
Ob Sondre Lerche, Kings of Convenience oder Julian Berntzen - in Bergen drücken Singer/Songwriter einander das Notenpapier in die Hände. Jetzt ist das nächste Talent am Start. 29.12.2003
Auf ihrem Erstling versprüht die gebürtige Schwedin von S(uperworldunknown) bis S(tockholm Snow) ihren Charme. Ein Blick in die Zukunft: Karins Gesicht wird bald nicht mehr lediglich vom Cover bei CD-Reviews zu faszinieren wissen, sondern mit unregelmäßiger Häufigkeit auch im Story-Teil diverser Medien auftauchen. Daß diese Prognose nicht aufgehen wird, steht kaum zu befürchten.
Das Album von Karin Park hat nämlich alles, um sich nachhaltig einzuschmeicheln: Die mit schwungvoller Feder zu Papier gebrachten Melodien (etwa "Wear My Skin") geben sich als persönlich unterzeichnete Einladung zum Mitschweben. Trommelfellstreichelnde Arrangements polstern Karins Stimme auf, ohne deren Eigenheiten zu verdecken oder das Song-Material mit einem Anstrich von Beliebigkeit zu überziehen. Ob der unmittelbaren Zugänglichkeit und Unaufgeregtheit, mit der sich Stück an Stück fügt, ist es gut möglich, bald beim Regaledurchforsten in Boutiquen über Lautsprecher von "Superworldunknown" in Kauflaune versetzt zu werden. Tatsächlich übersteigt die Frische der Tracks das per Kassenbon auf etwaige erworbene Bekleidungsteile zugestandene Umtauschrecht. Mit kindhaft anmutender Leichtigkeit trägt Karin ihre Texte vor und staunt jeder Silbe nach, als ob sie sich immer wieder aufs Neue versichern müßte, wirklich im Studio zu stehen. Auch wenn sie den damit verbundenen Nervenaufwand, wie sie einräumt, unterschätzt hat...
Massentauglich im besten Sinne: "Superworldunknown" findet im CD-Regal seinen idealen Platz zwischen Lene Marlin, Dido und Briskeby; zwar wird hier keine "Propaganda" geschlagen, dafür erstrahlt der "Brightest Day" selbst bei vorhergesagtem Nebelgrau.
Karin Park - Superworldunknown
ØØØØ
Waterfall Records/Sony (Norwegen 2003)
Thomas Hansen hat den Heiligenschein wieder hervorgeholt und aufpoliert. Der Norweger nimmt sich Zeit zum Erzählen von Geschichten, die der Nachdenklichkeit genug Raum und der Melodie ausreichend Auslauf bieten, um in Schwung zu kommen.
Seit 2002 geben vier Schwedinnen leise Laute von sich. Schlicht und bescheiden schwelgen sie in wohliger Traurigkeit, um gleich darauf mit einem Hochgefühl aufzuerstehen.
Für ihre Ausdauer beschenken sich die Lassos mit eigenen Songs und legen nach elf Jahren Band-Geschichte ihr drittes Album vor. Motto: wie früher, aber anders.
Melodienmangel und Ideenlosigkeit sind für ihn ebenso Fremdwörter wie Schreibblockaden. Auf seinem aktuellen Album übt Will Oldham sich in der Kunst des Loslassens.
Die Schweden machten nicht nur durch ihre Musik, sondern auch durch rotzfreche Vergleiche auf sich aufmerksam. Der naive Übermut ist weg - aber goschert sind sie heute noch.
Es war einmal ein Songwriter, der auf der Suche nach Musikern und einem passenden Namen in Hollywood fündig wurde. Wo ließe sich Erfolg auch besser lernen?
Kommentare_