Musik_Richard H. Kirk presents TWAT

Das hundertste Pseudonym

Nur für Sammler: CV-Captain Kirk kommentiert den Antiterror-Krieg musikalisch. Viel Mühe scheint er sich dabei aber nicht gemacht zu haben ...    23.06.2003

Cabaret-Voltaire-Gründer Richard H. Kirk hat seinen bunten Namensreigen nun um einen weiteren ausgebaut: nach Sandoz, Sweet Exorcist oder Xon steht nun TWAT am Programm. Die Abkürzung steht für "The War Against Terror", und ist ein eindeutiges Statement zum Krieg der USA gegen den Iran. Natürlich ist die Doppeldeutigkeit gewollt (Twat ist ein britisches Slangwort für das weibliche Geschlecht, genau wie "Cunt", und mit großer Wahrscheinlichkeit auch direkt an Herrn Bush höchstpersönlich addressiert). Mit dem Namenswitz hat sich leider auch schon der unterhaltsamste Aspekt dieser CD präsentiert. Wie schon einmal zuvor untern dem Namen "Agents With False Memories" zerlegt Kirk hier eine halbstündige Nummer in viele Einzelteile, wobei der Rhythmus einmal im Vordergrund steht, dann wieder von experimentelleren Sounds abgelöst wird. Das mag gar nicht einmal so übel klingen, aber leider wird der ganze Spaß beim durchgehenden Anhören schnell langweilig und wieder einmal gibt sich Mr. Kirk seltsam uninspiriert und unkreativ. Das Coverartwork ist ebenfalls ein schnell zusammengebasteltes Pseudo-Retro-Bildchen und rundet somit den unangenehmen Gesamteindruck ab. Hände weg, es sei denn, man will seine Cabaret-Voltaire-Sammlung um ein weiteres ungespieltes Objekt erweitern.

Walter Robotka

Richard H. Kirk presents TWAT

ØØ


Intone/Kudos (GB 2003)

 

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Kommentare_

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