Stuart MacBride - Blut und Knochen
Goldmann-Tb. 2009
Der Titel verspricht nicht zuviel, im Gegenteil: In Stuart MacBrides Blut und Knochen wird beides an besonders grauslichen Tatorten entdeckt, zusammen mit Menschenfleisch, das in die Nahrungskette gelangt. Detective Sergeant Logan McRae von der Polizei in Aberdeen vermutet zu Recht, daß nach jahrelanger Pause der "Fleischer" wieder aufgetaucht ist und seine Opfer brutal abschlachtet - um einiges weniger kultiviert als sein amerikanischer Kollege Hannibal Lecter. Auch die Polizei hat mit den US-Genrevertretern wenig gemeinsam. Statt high-tech-gestützt zu ermitteln, watet sie knöcheltief durch den Abschaum der Menschheit, betrinkt sich am Abend im Pub, schlägt sich mit cholerischen Chefs herum und ernährt sich von schädlichem Euro-Junkfood. Blut und Knochen verhält sich somit zum üblichen Hollywood-Serienmörderkrimi wie "Trainspotting" zu "Requiem for a Dream"; der Roman ist hart, realistisch und entdeckt auch im schlimmsten Blut-und-Beuschel-Massaker noch tiefschwarzen Humor. Absolute Empfehlung.
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