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Print_Eva-Marie Liffner - Camera

Kriminalfall mit Zeitsprung

Die Theosophen waren nicht nur eine mysterienumwobene Gesellschaft, sondern auch für allerlei Illegales verantwortlich - so will es wenigstens dieser schwedischer Krimi.    14.04.2003

In jüngster Zeit wird die Kriminalliteratur von Autoren aus Nordeuropa dominiert; besonders Schweden tut sich als Heimat von literarischem Mord und Totschlag hervor. Die junge Autorin Eva-Marie Liffner, die für ihren Erstling "Camera" gleich vier schwedische Literaturpreise bekam, kann da durchaus mithalten.

Der Roman spielt auf zwei Zeitebenen - einerseits im London der Jahrhundertwende, wo die Russin Helena Petrowna Blavatsky mit ihrer theosophischen Gesellschaft Seancen abhielt, andererseits in der Gegenwart, als die Photographin Johanna Hall in Göteborg von ihrem Onkel eine Wohnung erbt. Dort findet sie Notizen und Kinderphotos, die den Verdacht auf grausame Geschehnisse im Dunstkreis der Theosophen wecken. Johanna reist zu Ermittlungen in die englische Hauptstadt und entdeckt, daß ihr Onkel für die Geheimgesellschaft gearbeitet und einen florierenden Handel mit Kinderpornographie betrieben hat. In weitere Folge führen ihre Nachforschungen zur Entdeckung mehrerer Kinderleichen.

Eva-Marie Liffner hat für diesen Roman ausgiebig recherchiert und vermischt gekonnt Fakten mit Fiktion. Die handelnden Personen gab es zum Großteil wirklich, das Gros der Geschehnisse ist dafür frei erfunden. Sieht man von der manchmal etwas trockenen Sprache ab, so vermag die Autorin mit den ausgezeichneten Beschreibungen des historischen London gekonnt zu faszinieren. Und daß den ohnehin mysterienumrankten Theosophen noch ein Geheimnis an den Hals gedichtet wird, trägt zusätzlich zur Spannung bei.

Walter Robotka

Eva-Marie Liffner - Camera

ØØ 1/2

(Camera)


Reclam Leipzig (Leipzig 2003)

 

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