Print_Jan Zweyer - Glänzender Tod

Auf Kunsträubers Fersen

Manchmal ist es in Krimis wie im Fernsehen: Alle Schauplätze der Handlung scheinen sich aus Reiseführer-Attraktionen und -Klischees zusammenzusetzen. Das verheißt nichts Gutes.    14.10.2002

Das Szenario ist zumindest aus dem Fernsehen altbekannt: Einem alternden, leicht frustrierten Detektiv droht sein Auftrag über den Kopf zu wachsen. Versicherungsermittler Jan Büsing, der angeblich so gut verdient, daß er nicht allzu viele Jobs anzunehmen braucht, wird in eine komplizierte Geschichte um einen toten Kunsthändler und einen Schatz aus der Antike verwickelt. Er reist durch Ungarn (wo er auf Personen und Orte mit unaussprechlichen Namen trifft), Österreich inklusive Wien (wobei das Sacher natürlich nicht fehlen darf) sowie Portugal; und überall laufen ihm jede Menge internationale Kriminelle und Geheimdienstler über den Weg. Man darf annehmen, daß auch andere Länder und Städte in diesem Buch so klischeehaft dargestellt sind wie Österreich und seine Bewohner, aber wenigstens ist der vorliegende Kriminalroman ziemlich spannend und bisweilen witzig, wenn auch eher traditionell.

Anni Bürkl