Print_Jonathan Kellerman - Das Buch der Toten

Psychologie und Mord

Ein Psychologe und dessen Freund bei der Polizei stehen im Mittelpunkt eines Krimis um die Hollywood-Glitzerwelt und arme Teufel, die auch etwas vom Kuchen abbekommen wollen...    22.12.2003

Der Psychologe Alex Delaware erhält anonym ein Album mit dem mysteriösen Titel "Mordakte". Darin versammelt sind jede Menge Tatortphotos von aufgeklärten und unaufgeklärten Mordfällen. Er verständigt seinen Freund bei der Mordkommission, Detective Milo Sturgis. Dieser erschrickt bei einem der Bilder: Die Tote auf dem Photo war einer seiner ersten Mordfälle als junger Außenseiter bei der Polizei. Er war damals einem älteren Kollegen namens Pierce Schwinn zugeteilt, und der Fall wurde nie aufgeklärt. Die Umstände waren recht mysteriös - Milo Sturgis wurde von dem Fall abgezogen, bevor er viel herausgefunden hatte. Jetzt packt ihn wieder die Ermittlungssucht. Gemeinsam mit dem Psychologen begibt er sich auf eine gefährliche Reise in die Vergangenheit, auf eigene Faust, was nach all den Jahren nicht unbedingt gutgeheißen wird.

Jonathan Kellerman gelingt mit "Das Buch der Toten" ein spannender Blick in die Abgründe der menschlichen Seele. Der Roman offenbart klassische Schreibhandwerkskunst, wenn auch nichts wirklich Neues zu entdecken ist. Spannend ist er allemal. Die Charaktere sind unkonventionell und lassen immer wieder einen Blick hinter die scheinbare Glitzerwelt von L. A. zu. Daß Kellerman nach seinem Studium selbst als Kinderpsychologe arbeitete, ist offensichtlich, wirkt aber niemals aufdringlich.

 

Anni Bürkl

Jonathan Kellerman - Das Buch der Toten

ØØØ

(The Murder Book)


Manhattan/Goldmann (München 2003)

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