Sandra Cisneros - Caramelo
ØØØ
Goldmann/Random House (München 2003)
Auch wenn mexikanische Familien seit Generationen in den USA leben und arbeiten, liegt ihre Heimat noch im Süden, jenseits der Grenze. Das belegt dieser Frauenroman ziemlich eindeutig. 22.10.2003
Celaya, jüngstes von sieben Kindern und die einzige Tochter der Familie Reyes, ist die Erzählstimme des Romans "Caramelo", der von einer mexikanisch-amerikanischen Großfamilie handelt. Jedes Jahr machen ihr Vater und seine zwei Brüder die Reise von den USA, wo sie seit Jahrzehnten leben, "nach Hause". Dieses Zuhause ist Mexiko, wo sie die schreckliche Großmutter und den kleinen Großvater besuchen. Und bei jedem Besuch ist die örtliche Veränderung für das Kind Celaya überraschend und doch vertraut: "Nicht wie im Atlas des Automobilklubs, wo das Orange zu Rosa wird, sondern an einer Ampel in flimmernder Hitze und bei betäubendem Abgasgestank sind die Vereinigten Staaten plötzlich zu Ende." Von nun an werden sie statt 7up Limonaden mit Tamarinde- oder Ananasaroma trinken, und Geburtstagstorten werden auf einem Holzteller aus der Bäckerei getragen anstatt in einem Karton. "Jedes Jahr, wenn ich über die Grenze komme, dasselbe - mein Kopf hat vergessen. Doch mein Körper erinnert sich, immer."
Die Großmutter, die als Dienstmädchen arbeitete und vom Ehemann wie vom Leben gleichermaßen enttäuscht wurde, führt ein strenges Regiment. Und im Nachbarland gibt sich jeder die größte Mühe, besser zu erscheinen, als seine Herkunft es eigentlich rechtfertigt. Inmitten dieser beiden Welten wächst Celaya auf und erzählt im Roman die Geschichte der alten Frau wie auch ihre eigene.
Sandra Cisneros gelingt mit "Caramelo" ein interessantes Porträt von Menschen, die in mehr als einer Kultur zu Hause sind. Ihr 540 Seiten starker Roman wird durch eine Zeittafel über die Beziehungen zwischen Mexiko und den USA sowie ein Glossar mexikanischer Ausdrücke vortrefflich ergänzt.
Sandra Cisneros - Caramelo
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