Brian Freeman - Las-Vegas-Killer
Hoffmann und Campe 2008
Nach seinem ersten Fall in den winterlichen Wäldern Minnesotas ist Polizei-Detective Jonathan Stride übersiedelt - aus Liebe und ausgerechnet nach Las Vegas. Dort, in der dekadenten Wüstenhauptstadt des Glücksspiels, wo sich alles nur um Geld und zerstörte Hoffnungen dreht, wird eines Nachts ein Milliardärssohn während eines Blowjobs erschossen. Weitere Morde passieren, Stride und seine neue Kollegin ermitteln, die Freundin des Detective - ebenfalls Polizistin - forscht in einer anderen Richtung nach, die Untersuchungsstränge kommen zusammen. Bis hierhin ist Brian Freemans "Las-Vegas-Killer" ein ganz guter Krimi, der alte Geheimnisse aus der Mafia-Sinatra-Kennedy-Vergangenheit von Vegas gekonnt aufrührt und so zum Weiterlesen reizt.
Doch was ist da los? Plötzlich stellt sich Strides Partnerin als Transsexuelle(r) heraus, seine Freundin als Exlesbe, jeder zweite Verdächtige oder Zeuge als schwul, lesbisch oder pervers; und das alles wird viel zu lange und ausführlich diskutiert. Hat der Autor mittendrin beschlossen, ein anderes Buch zu schreiben? Will er uns etwas über seine eigenen Vorlieben erzählen oder eine Abhandlung zum Thema Gender-Bender-Politik liefern? Dann ist entweder er im falschen Film - oder wir Leser haben uns verirrt. Und von diesem Irrweg kann auch ein ganz gut gelungenes letztes Drittel den Roman nicht mehr zurückholen.
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