Karin Slaughter - Gottlos
Wunderlich 2007
Karin Slaughter kann sich nicht von ihren Figuren trennen. OK, das ist normal bei erfolgreichen Krimiserien; der Leser freut sich ja auch, wenn er die Protagonisten wiedererkennt. Nur sollte man den Helden zwischen den Romanen halt etwas Erholung gönnen ...
Doch die Hauptdarsteller und vor allem -innen von Slaughters "Grant County"-Reihe kommen nie zur Ruhe. Was in "Belladonna" blutrünstig und spannend begann, ist nun mit "Gottlos" beim fünften Band angelangt. Die Gerichtsmedizinerin und ihr Freund, der Sheriff, entdecken beim Waldspaziergang die Leiche eines lebendig begrabenen Mädchens, das Mitglied einer fundamentalistischen Sekte war. Wie sich herausstellt, hatte das Opfer noch Glück. Sämtliche Frauengestalten des Romans sind nämlich derart schwer traumatisiert (vergewaltigt, verlassen, lesbische Witwen, zur Abtreibung gezwungen), daß man ihnen am liebsten einen Scheck für den Psychiater schicken will, weil man soviel sinn- und fruchtlosen Jammer einfach nicht mehr aushält. Wer´s weiter als bis Seite 200 schafft, gewinnt eine Therapiestunde.
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