Es spricht die Sprachpolizei
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Sich im Dschungel der Debatte um Meinungsfreiheit zurechtzufinden, ist gar nicht so einfach. Bild: Illustration Kat Menschik
In den sozialen Medien, an den Universitäten, im Journalismus: Überall, so hört man jetzt ständig, sei die freie Rede gefährdet. Aber wer meint warum, dass die Freiheit zu meinen bedroht sei? Und ist da überhaupt etwas dran?
Es gibt, so liest und hört man es in diesen Tagen wieder besonders laut, durch alle Filter und Blockaden hindurch, die man heute gegen alles auffahren kann, was man nicht hören will, es gibt eine besorgniserregende Verschiebung im öffentlichen Diskurs, eine zunehmende Intoleranz gegenüber Äußerungen Andersmeinender – und wenn man nach derartigen Einlassungen noch die Geduld hat, weiterzulesen, erfährt man in der Regel auch den Grund für diese gefährliche Tendenz: Überall, ob auf Twitter, an amerikanischen Universitäten oder im deutschen Journalismus, herrsche eine heftige Überempfindlichkeit gegen die Artikulation konträrer Ideen; jeder Gedanke, der nicht der eigenen Überzeugung entspricht, gelte schon als Diskriminierung, als Aggression.

Redakteur im Feuilleton der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung in Berlin.
Als „Snowflakes“ werden solche Sensibelchen gerne bezeichnet, weil sie sofort total aufgelöst sind, wenn sie das Licht einer fremden Erkenntnis trifft. Und trotzdem haben ihre Tränen mittlerweile offenbar die Macht, jeden auch nur annähernd kontroversen Dialog zu überfluten.
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