Es geht nicht um Rücktritt, es geht um Strukturen
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Der Schauspieler Ron Iyamu hat eine Diskussion über Rassismus am Theater ins Rollen gebracht. Bild: dpa
Rassismus ist nicht etwas, das böse Menschen tun, sondern eine verbreitete Struktur. Diese gilt es auch an den Theatern zu durchbrechen. Hierarchien sind dabei nicht förderlich. Eine Replik auf Bernd Stegemann.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus hat einen faustdicken Rassismusskandal – oder eine Gruppe von Menschen steigert sich so sehr in ihre „Opferidentität“, dass sie sich „kategorisch von der Mehrheitsgesellschaft abspalten, um dann über den gerade ausgehobenen Graben hinweg die Grenze zu beklagen, die zwischen den weißen Menschen und der eigenen Gruppe verläuft“. In diesem Spektrum bewegen sich die Berichte über die Vorfälle in Düsseldorf, Letzteres ein Zitat aus einem Artikel von Bernd Stegemann in der F.A.Z., der selbst einen Skandal auslöste und gegen den mehr als 1400 Theaterschaffende in einem offenen Brief protestiert haben.
Daraufhin wurde ich gebeten, eine Replik auf Stegemanns Artikel zu schreiben. Und damit wären wir weiterhin in dem Kreislauf von Schlag und Gegenschlag, als würde irgendwo ein imaginärer Schiedsrichter stehen, der am Ende entscheidet, wer die Schuld trägt und nicht mehr mitspielen darf. Dabei bin ich in gewisser Weise ja froh über Bernd Stegemanns Ausführungen, weil daran exemplarisch klarwird, was hier das Problem ist.
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