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ohne namen, Teil 2

Statement

„josef, iosif, joseph" ist, ohne die Differenz zwischen Opfer und Täter zu verunklären, im Text Ahasver beides, vielleicht auch Opfer seiner selbst als Täter, im Medium seiner Tat heimgesucht. Ist er der Bärenjude? Nein, viel eher eben Shoshana: In Tarantinos „Inglorious Basterds", woran sich Max Czollek anlehnt, sucht die Jüdin durch das Medium, das sie zum Objekt machen soll, die heim, die sich für Arier halten, macht ihre Ausschließung zu deren Einschließung, wie ich sagte.

 

Die Sprache als Tätersprache und der Film als Täterfilm, sie werden zur Anklage, zur Verantwortung, die über diesen (meinetwegen:) Täter hereinbricht, der dem gasmaskenbewährten Mörder auch nur ähnlich nicht hätte sein dürfen, nochmals, heute insistiere ich mal ein wenig..:

 

„der kristall in kammern wuchtet

elephantenmasken trägt

auf stille wartet".

Er durchläuft Täterkarrieren, verfolgt von einer Sprache, die kein Narrativ findet, das ihn entschuldigte – und das erscheint mir zuletzt wichtiger als die Frage, was wir von „josef, iosif, joseph" zu halten haben. Verkündigt wird durch die Sprache, daß Schuld sei – und bleibe. Noch in der Stille, „(w)er Augen hat (,) der sieht [alles] in allem." (Lichtenberg)

 

Das Verbrechen wird Textkorpus, es

„lässt sich nicht mehr schließen

wie ein bluter aus adligem geschlecht"

Erlösung?

„das sterben will dir nicht glücken",

nicht einmal in die Hölle ließe sich noch flüchten, so läßt Schiller in seinen Räubern den Pastor Moser Franz aufklären…