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im schwinden stets das glück

express!-Rahmenbeitrag
und wer, wer findet mich?
Statement

unsere wenigen übungen im verschwinden:

staub wischen

unsere tanzenden

sich wieder hinlegenden

und wieder tanzenden

[…]

und unsere bücher anbetenden hautreste

Über den ganzen Körper läuft unsere Haut; durch ein ganzes Universum läuft unser Körper; durch ein ganzes Leben läuft unser Gefühl. Von diesen Bewegungen auch nur das Kleinste, nur ein Weniges zu erfassen, ist schwierig, meist flüchtig. Wenn es dann doch gelingt, gleichzeitig leicht und doch nicht unbeschwert, in einem Gedicht, ist es wie ein kleines Wunder – das Wunder, dass ein Mensch den anderen zum Sehen anleiten kann, zu etwas Tieferem. Dass sie gemeinsam etwas ansehen können; der eine schreibt, der andere liest.

Ich will Carl-Christian Elzes Buch „diese kleinen, in der luft hängenden bergpredigenden gebilde“ noch einmal jedem an Kopf und Herz und also auf den Nachttisch legen. Es ist ein wunderbarer Gedichtband, mit Mut zu schlichten und doch weitgreifenden Aussagen, Betrachtungen und Erforschungen.

So viele existenzielle Themen spielen seine Worte durch und am Ende hat er tiefliegende Ideen der Existenz abgebildet, sichtbar gemacht. Vergänglichkeit ist das Wort, das in vielen Gedichten rauscht oder sich sogar auftürmt. Dieser nicht zu verändernden Bedingung unserer Existenz kann man allein die vielen Facetten des Menschlichen entgegensetzen – und das tut Carl-Christian Elze auf vielfältige, oftmals erstaunliche und gelungene Weise.

Ich danke Monika Vasik und dem Autor für alles, was sie hier mit eingebracht, hier geschrieben haben. Ich kann sehr, sehr viel mitnehmen, durfte noch mehr Facetten entdecken. Kurz gesagt: ich bin froh, dabei gewesen zu sein.