P. Baehr

Was war das nur?

Foto: Claudia Parenzan

Paul saß, wie immer im Sommer, nach der Arbeit alleine in der Eisdiele, trank seinen Espresso und schaute Richtung Marktplatz als eine Stimme ihn fragte „Entschuldigung, ist hier noch frei?“

Er drehe sich um und da stand eine ganz normale Frau, Anna, die ein bezauberndes Lächeln hatte. Paul war etwas erschrocken, denn er saß gerne alleine, sagte aber dann doch „ja bitte“. Anna setzte sich, bestellte ihren Kaffee und schaute verlegen, denn ihr Blick endete immer bei Paul. Sie konnte es sich nicht erklären. Als sie den Kaffee ausgetrunken hatte, verabschiedete sie sich mit einem Lächeln und streckte Paul die Hand entgegen. Er schaute verdutzt, nahm ihre Hand, und plötzlich durchzog ein Kribbeln seinen Körper und er wurde etwas rot und lächelte verlegen. Anna hatte diese Phase bereits durch und hatte schon einen knallroten Kopf, lächelte verlegen und dachte sich, nur weg hier, ich bekomme weiche Knie. Sie entzog ihm ihre Hand und ging schnellen Schrittes davon. Jeder dachte für sich: „Was war das nur“?

In den vergangenen Tagen ist Pauls Gesicht ihr nicht mehr aus dem Kopf gegangen, obwohl sie in einer Beziehung lebte. Sie erkundigte sich sogar bei dem Besitzer der Eisdiele, der nur lächelte und meinte er könne ihr nicht helfen. Ihr Lebensgefährte war wie immer auf Geschäftsreise und so unternahm sie an diesem Samstagabend alleine etwas und ging an den etwas entlegenen Baggersee. Dort legte sie sich hinter einen Busch, machte es sich auf dem Bauch bequem und schaute Richtung Wasser. Als sie den Kopf hoch hob schaute sie in zwei Augen, die ihr irgendwie bekannt vorkamen. Da war Paul, der sich so erschrocken hatte und zusammenzuckte, sich aufrichtete und Anna den Rücken zu drehte, denn er war auf einmal sehr erregt. Anna nahm den ganzen Mut zusammen und ging zu ihm rüber. Sie war auch erregt, ihre Brustwarzen waren hart und nicht zu übersehen, denn sie hatte ihr T-Shirt nicht übergezogen und so stand sie oben ohne vor Paul ohne es zu registrieren. Er schaute sie an und in seinem Blick stand die pure Gier nach Anna, sein Penis war hart und sehr steif und Anna spürte es genauso. Sie gingen aufeinander zu, sahen sich in die Augen, vielen sich in die Arme und küssten sich voller Leidenschaft und Gier. Sie konnten nicht voneinander lassen. Insgeheim fragten sie sich: „Was war das nur“?

Ein älteres Ehepaar sah diese Szene, schmunzelnde und schaute voller Erwartung zu. Paul küsste voller Leidenschaft ihre Brüste, saugte an den Warzen und knabberte daran, sodass aus Anna ein Stöhnen kam. Er berührte sie zärtlich. Ihr wurde heiß und kalt, ihre Beine wurden weich und so legte sie sich auf Pauls Decke. Er beugte sich über sie und zog ihren Slip aus und fing an langsam ihre Beine zu streicheln und Anna wurde immer erregter und das nahm Paul mit Freude wahr, denn ihm ging es nicht anders, er hatte das Gefühl zu explodieren denn Annas Anblick war anders. Sie war eine Rubensfrau, etwas fülliger und das gefiel ihm gut. Er zog leicht ihre Beine auseinander und fing an ihre Scheide zu lecken, voller Leidenschaft, seine Zunge war hart und er wusste genau was er tat. Er nahm seine Finger und begann zärtlich sein Spiel weiter auszudehnen denn er wusste was Anna brauchte, instinktiv.

Er führte seine Finger in die Scheidenöffnung und züngelte weiter den Kitzler, Anna bebte vor Erregung und seine Hand bewegte sich immer schneller, sie konnte es nur noch genießen, denn sie hatte ihren ersten Orgasmus. Aber sie mochte nicht aufhören, sie küssten sich voller Leidenschaft. Ihre Namen kannten sie nicht aber es gab eine körperliche Anziehung, die sie sich nicht erklären konnten. Sie berührte ihn zärtlich und fing an seine Brust zu küssen und zu lecken, sie nahm die Warzen zwischen ihre Finger und drehte sie ein wenig und Paul genoss es sichtlich und stöhnte etwas, sie küsste weiter und leckte seinen Bauchnabel und nahm seinen Schwanz in die Hand und in den Mund. Paul fragte sie, wenn er abspritzen würde wo er es ihr hin spritzen soll, sie schaute an ihm hoch und sagte: „nirgends, ich schlucke es“, er nahm es lächelnd hin. Sie verwöhnte ihn mit der Zunge und merkte, dass sein Schwanz noch härter wurde und zog die Vorhaut zurück und leckte mit der Zunge die Schwanzöffnung, dann kam Paul zu seinem Orgasmus und spritze es ihr in den Mund, sie schluckte und stellte fest, dass es gut schmeckte. Sie behielt noch etwas auf der Zunge und fragte ihn ob er auch mal sein Sperma versuchen möchte, er sagte ja und sie küssten sich leidenschaftlich. Es dämmerte schon und sie bekamen nicht genug von einander und vergaßen die Zeit. Das ältere Paar beobachtete sie aufmerksam und begann auch ihrer Erregung nachzugehen. Paul bat Anna sich auf den Bauch zu legen und begann ihren Rücken zu liebkosen und als er am Po angekommen war, zog er die Backen etwas auseinander und fing an ihre Rosette zu lecken und züngelte weiter bis zur Muschi, sie fing wieder an zu stöhnen, denn diesmal steckte er seinen Finger in ihren Po und es war ein Erlebnis das sie in dieser Art auch noch nicht kannte. Er bewegte zärtlich seinen Finger und sie hob ihren Po immer weiter bis sie auf den Knien lag und Paul ihren Hintern entgegenstreckte und er nahm ihn voller Leidenschaft mit seiner Zunge von hinten. Sie wollte ihn plötzlich in sich spüren ganz tief und fest.

Sie drehte sich um und er legte sich auf sie und stieß seinen harten Schwanz in sie hinein und sie bäumte sich auf voller Erregung. Erst bewegten sie sich langsam und dann immer heftiger, er stieß seinen Schwanz immer tiefer hinein und sie kam immer näher dem nächsten Orgasmus entgegen. Sie vergaß alles um sich herum und wollte nur noch Sex.

Ihr Stöhnen wurde immer lauter und Paul küsste sie damit sie nicht noch lauter wurde. Der Orgasmus war sehr heftig, trotzdem bekam sie nicht genug und fing an sich selber zu streicheln. Paul schaute genüsslich zu, denn ihre Muschi war wie sein Schwanz glattrasiert und den Anblick wert. Sie rieb ihre Muschi immer heftiger und Paul fing an seinen Schwanz auch selber zu streicheln. Sie schauten sich gegenseitig zu und beide kamen wieder zum Orgasmus. Jetzt war es an der Zeit etwas zu ruhen und sie lag in seinen Armen und sagte dann „übrigens ich bin Anna“, er sagte „Paul“, mehr nicht. Es war mittlerweile schon dunkel und sie fingen an zu frieren. Sie zogen sich schweigend an und dann meinte Paul nur, übrigens, ich habe eine Frau und Anna, ich einen Mann aber kein schlechtes Gewissen. Er meinte daraufhin, ich auch nicht und da stellte sich wieder die Frage: „Was war das nur?“

Sie zogen sich an, packten ihre Sachen zusammen und gingen zu ihren Autos, dort küssten sie sich ein letztes Mal und wussten, dass es Anfang und gleichzeitig Ende war.

Sie stiegen ein und jeder fuhr seines Weges. Anna blieb am Straßenrand stehen und ihr liefen Tränen übers Gesicht vor Glück und Freude, dass sie so etwas erleben durfte.

Paul dachte nur, was für eine Frau, und schmunzelte.

 

P. Baehr

Traum oder Wirklichkeit?

„Gabriele“, rief ihr Mann aus der Küche, „wo ist denn der Kaffee schon wieder?“ „Da wo er immer ist, in der Kaffeedose“ sagte sie etwas genervt und cremte sich weiter ein. Ihr Mann sah sie schon lange nicht mehr an. Wie wird es sich anfühlen, wenn er sie wieder streicheln würde. Seine warmen kräftigen Hände, wie sie zärtlich über ihren Rücken gleiten und sie bei jeder Berührung Gänsehaut bekommt, ihre Brustwarzen hart und fest werden. Seine warmen Lippen die Brust küssen und jede Burstwarze mit der harten Zunge umspielen. Sie mag es, wenn er ihre Brustwarzen zwischen die Finger nimmt und dreht und sie mit dem Mund förmlich aufsaugt. Sie war so feucht wie schon lange nicht mehr. Sie wollte einen anderen Menschen in sich spüren. Sie schloss die Augen und ließ sich auf das Bett sinken. Sie fing an sich selbst zu streicheln. Über ihre Brust und über ihren Bauch. Sie spürte wie ihre Beine ganz sanft auseinandergeschoben wurden und warme kräftige Lippen ihren Bauch küssten und Finger die ihre Schamlippen auseinander schoben und ganz sanft versuchten die Scheide zu streicheln. Sie merkte wie sie immer geiler wurde. Sie wollte die Augen nicht öffnen. Sie hatte Angst, dass alles vorbei sein könnte. Sie war so entspannt wie schon lange nicht mehr. Plötzlich zitterte sie am ganzen Körper und ein unglaublicher Orgasmus durchfloss jede einzelne Zelle in ihr. Sie stöhnte ganz laut und es hörte nicht auf. Ihr Verstand war ausgeschaltet. Das Gefühl, jeden einzelnen Finger in ihrer Scheide zu spüren … erst einen … dann ganz behutsam den zweiten und dieses tabulose Vergnügen einen Vibrator im Hintern zu spüren ließ sie gänzlich auf eine andere Ebene steigen. Finger für Finger stimulierte sie und sie wollte alles, sie bewegte sich eine ausgehungerte Katze. Sie bettelte „bitte nicht aufhören, nicht aufhören.“ Vibrator, Finger und einen Schwanz Sie wollte nur noch HABEN alles HABEN und das schrie sie laut hinaus ohne es zu bemerken. Ihre Hände glitten an ihr hoch und runter von links nach rechts. Der Körper bebte und dann kam der absolute Orgasmus. Sie selbst musste abspritzen und das war ein Gefühl der Endlosigkeit. Der Orgasmus wollte nicht auf hören und sie weinte.

Tage später wurde sie von ihrem Nachbar gebeten ein Paket abzuholen. Die Tür stand einen Spalt weit offen. Ein leises Geräusch kam von oben. Sie stellte ihre Taschen ab und ging langsam die Treppe hinauf und blickte in das Zimmer und sah den Mann, den sie so sehr wollte. Er lag nackt auf dem Bett und schlief. Sie wurde auf einmal geil auf ihn und zog sich aus, beugte sich über ihn und nahm seinen Schwanz in den Mund und merkte wie er wuchs und schnell ziemlich steif wurde. Sie genoss die Entspanntheit und dass er sich fallen lassen konnte. Ein leises Stöhnen kam ihr entgegen. Sie nahm den Schwanz in die Hand und ließ ihn langsam durchgleiten und verstärkte dabei den Druck. Sie küsste und leckte seinen Bauch und streichelte seine Brust, sie küsste seine Brustwarzen und sein Stöhnen wurde immer lauter. Sie konnte ihre Finger und ihren Mund nicht mehr von ihm lassen. Sie rutschte nach unten und nahm den Schwanz wieder in den Mund und schob ihn immer tiefer hinein. Er nahm ihren Kopf und bewegte seine Hüfte und schob ihn langsam hin und her. Dann hörte er auf und fragte mit leiser und erregter Stimme wo willst du es hin gespritzt haben. Sie sagte nichts und nahm ihn wieder in den Mund, sie wollte alles und seinen Schwanz bewegte sich hin und her bis er zum Orgasmus kam und abspritze. Er schob in ihre feuchte Scheide so viele Finger bis sie aufstöhnte und er merkte, dass sie zu ihrem Orgasmus kommt. Sie schrie leise auf und sagte es wieder. „Bitte nicht aufhören, nicht aufhören.“ Er hielt kurz inne und merkte wie sein Schwanz wieder steif wurde. Es zog seine Finger aus ihrer Scheide und führte ihn ganz langsam ein und es war für beide wie ein Traum. Es gab kein Denken. kein Reden, nur puren Sex und nur einen Satz den sie sagte „Ich gehöre dir mach mit mir was du willst.“ Er liebkoste und streichelte sie zärtlich küsste ihre Brüste, ihren Bauch, ihre Scheide und steckte die Zunge tief hinein und leckte sie. Er wurde richtig gierig danach und steckte seine Finger in Ihren Po und verwöhnte sie so intensiv, dass sie beide zum Höhepunkt kamen. Er wollte nicht aufhören und sie wollte genießen. Er nahm sie von hinten und streichelte gleichzeitig ihre Scheide und er schob seinen Penis immer tiefer in ihren Po und dann kamen beide wieder zum Orgasmus und beide schrien ihre Lust heraus.

Sie stand auf und wendete sich ab. Zog sich an ging die Treppe hinunter. Drehte sich auf der Treppe um und sage „was für ein Traum“. Die Tür viel hinter ihr ins Schloss und sie verschwand im Nirgendwo.

„Gabriele, bist du nun endlich soweit, das Frühstück ist fertig,“ sagte eine genervte Stimme.

„Ja ich komme.“ In diesem Augenblick musste sie lächeln, duschte schnell und zog sich den Bademantel über. Ein Zettel fiel heraus, sie hob ihn auf und darauf stand nur DANKE.

17.4.2020
Nachtrag der Autorin zu Lit-Mag #48

Bright Angel

GROUPIE FOREVER
Miniatur

Robert Plant tritt am 28. Juli in der Arena Wien auf. Er war, wie jeder weiß, der Sänger von Led Zeppelin, der besten hard rock band ever. Sie waren überhaupt die Superband der frühen Siebziger, praktisch immer ausverkauft. Auf der Infoseite zum Konzert ist ein aktuelles Foto von Robert Plant, auf dem er ziemlich abgewrackt aussieht.

Da sage ich zu meiner Frau, die, wie ich, 51 ist: „Er kann ja jetzt froh sein, wenn er dich als Groupie kriegt.“ Worauf sie erwidert: „Klar kann er das. Ich habe große Titten und kann gut blasen. Er nimmt mich mit Handkuss.“ Äh, was soll man darauf sagen? Vielleicht fahre ich doch lieber alleine zum Konzert.

Bright Angel

SLEEPING TIME
Kurzgeschichte

Elena, Elena, wo willst du hin? Ja, weißt du es denn, ja weißt du es denn? Wusste sie es? Nicht so ganz. Sie stand in der Bar, in der ziemlich viel Rummel war, junge Leute wie auch sie, hauptsächlich Bier, und Musik, die war wichtig, gute, eher laute Musik. Die Schnösel tranken kleine Biere, alle anderen große, 0,5 Liter, so auch Elena, die waren die große Mehrheit. Sie war alleine hier, aber sie kannte sich gut hier aus, es war die Landeshauptstadt, in der sie seit elf Jahren lebte, und in dem Lokal war sie öfters. Im Moment wohnte sie bei ihrer älteren Schwester, doch heute hatte es einen Streit gegeben Sie war ohne dem Wohnungsschlüssel weggegangen. Sie blickte auf ihr Handy, 23:57 Uhr. Sie konnte Simone, ihre Schwester, nicht aus dem Schlaf heraus läuten. Wenn es um Leben oder Tod ginge, schon, um es zu präzisieren, aber das tat es ja nicht. Elena war leicht angetrunken, stand etwas abseits und beobachtete die Leute im Lokal. Draußen regnete es, es schüttete, Wasser fiel vom Himmel. Sie hatte keinen Schirm. Als sie losgegangen war, war es trocken gewesen. Mairegen lässt mich wachsen, dachte Elena. Ist nicht nötig, ich bin groß genug.

Der Tag hat wohl schon zum nächsten umgeblättert, überlegte sie. 00:03 Uhr zeigte ihr Handy. Naja, was sie wollte, war schon irgendwann irgendwo schlafen zu können, ohne in Probleme zu geraten. Sie bemerkte, dass ein junger Mann sie gelegentlich ansah, geradezu verstohlen. Sie kannte ihn nicht, er schien neu hier zu sein. Dunkelblonde Haare, helle Augen, dünn, ungefähr Elenas Alter, garantiert als hübsch zu bezeichnen. Er war offensichtlich auch alleine hier. Er trank etwas Durchsichtiges mit Zitrone aus einem länglichen Glas, wahrscheinlich einen Gin-Tonic. Ein großer Redner war er wohl nicht, gerade jetzt einmal bestimmt nicht. Das bin ich ja auch nicht momentan. Er ist ein Schauer. Ich bin eine Schauerin. Mit dieser Überlegung knüpfte Elena ein dünnes Band zwischen ihm und ihr.

Für eine Frau ist es ja leicht, Kontakt herzustellen. Der Mann sieht zu ihr, sie sieht zurück, optional leicht lächeln, um sicherzugehen. Er setzt sich in Bewegung und kommt zu ihr. Genauso war es auch in diesem Fall. „Hi“, sagte er, „wie heißt du?“ „Elena“, sagte sie, „und du?“ „Pepi“ „Wie?“, fragte sie. „Na Josef, Pepi eben“ „Verstehe“, sagte Elena. Vielleicht hätte sie, als sie jünger war, gefragt: „Kannst du nicht einen coolen Namen haben? Flash zum Beispiel“, aber heutzutage, wozu? Josef der Nährvater, ein ländlicher Name, Josef war okay, Pepi eben. „Was machst du?“ „Was tust du?“ „Studentin, Psychologie.“ „Vertreter.“ Ein logischer Gesprächsverlauf, aber Vertreter? „Ja, für Elektronikbauteile.“ „Und wo kommst du her?“, fragte Elena. „Aus Linz, und du?“ „Von hier, naja, eigentlich aus einem Bergdorf, aber ich bin schon lange hier.“ Er ist nett, fand Elena. Sie sieht super aus, und sie ist nicht auf den Mund gefallen, meinte Pepi. „Wo schläft du hier?“, fragte Elena weiter. „Im Hotel Mondschein“, antwortete er. „Aha.“ „Willst du auch die Sterne wissen?“ „Warum nicht? Sagt mal!“, insistierte sie. „Zwei.“ „Oje!“

„Darf ich dich auf ein Getränk einladen?“, fragte er. Na endlich, das wurde auch Zeit! „Das ist nett“, sagte sie, „ich nehm noch eines“ und trank ihr Bierglas leer. Er tat dasselbe mit seinem Glas, dann ging er zur Theke und bestellte. Mit zwei großen Bieren kam er zurück.

Sie tranken, und sie redeten. Man kann sagen, dass das Trinken wichtiger war als das Reden, denn das Gespräch blieb an der Oberfläche, entweder wollten weder Elena noch Pepi sich offenbaren, oder sie waren einfach zu faul, tief zu graben und hochgeistige Sachen von sich zu geben, oder einfach zu vorsichtig – das ist es ja meistens. Pepi holte noch einige neue Biere. Elena vertrug den Alkohol gut, sie musste ihn gewöhnt sein. Sie war angesäuselt, aber mehr nicht. Sie konnte flüssig reden, bekam keinen Schluckauf und bewegte sich normal. Pepi versuchte, sie zu berühren. An der Hüfte, am Unterarm, an der Hand. An der Hüfte klappte es, aber anderswo wich Elena aus. „Sag mal, wo wohnst du denn?“, fragte er. „Ja, das ist so eine Sache“, sagte sie. „Na welche denn? Erzähl schon!“ Und sie erzählte, von der Schwester und dem heutigen Streit, und dass sie für diese Nacht de facto keinen Schlafplatz hatte. Besser kann es ja für einen jungen Mann auf Aufriss gar nicht laufen! „Ja, dann komm doch einfach mit zu mir“, schlug er vor. Elena sah die Freude in seinem Gesicht. Er wirkte wie ein kleines Kind, das gerade ein Geschenk bekommen hatte. Sie sagte nicht gleich etwas, aber dafür er: „Ich habe ein Doppelbett.“ „Das ist ja schön für dich, Pepi“, sagte sie. „Hör mal, ich könnte mir vorstellen, mit dir zu kommen, aber damit das klar ist – ich lutsche nicht deinen Schwanz für ein paar Stunden Schlaf.“ „Wir schlafen also nur ruhig nebeneinander“, stellte Pepi fest. „So soll es sein. Wenn das für dich okay ist, dann komme ich mit dir“, sagte sie. „Ist gut“, sagte er. Er zahlte, auch die Getränke, die Elena vorher gehabt hatte, sie tranken aus. Sie holte ihre Jacke vom Kleiderhaken, er ging zum Schirmständer. „Schau, was ich habe“, sagte er. Es war ein silberner Schirm, auch der Griff war silbern.

Draußen spannte er ihn auf. Auf seiner Innenseite war ein Sternenhimmel in Silber. Elena hakte sich bei Pepi unter. Sie gingen los. Sie hatten beide gut Platz unter dem Silberschirm. Der Regen prasselte und sagte: „Für den, der keine Unterkunft hat, bin ich schrecklich ungemütlich.“ Sie gingen Richtung Osten. Wie in kleinen Bächen floss das Regenwasser über den Asphalt, wo es leicht abschüssig war. Sie passierten den Neuen Platz. „Ah, die Echse“, sagte Pepi. „Ja, der Lindwurm, das weißt du doch bestimmt“, sagte Elena. „Klar doch“, sagte er. Alle Lokale bis auf Spielhöllen und Nachtbars hatten inzwischen zu. Es war auch niemand außer ihnen jetzt unterwegs. Sie redeten nicht, sie gingen bloß dahin in einer mittleren Geschwindigkeit. Jetzt tauchte sie schon auf, die Straße, an der das Hotel lag. Rechts, ein paar Meter noch, ein gelbes Haus, das war es schon.

Pepi hatte einen Schüssel, mit dem er die Eingangstür aufsperrte. „Mein Zimmer ist im zweiten Stock. Willst du gehen, oder nehmen wir den Lift?“, fragte er Elena. „Gehen ist gut“, erwiderte sie. Pepi ging voraus. Das Hotel war von der schäbigeren Sorte. Pepis Zimmer hatte die Nummer 14. Nun waren sie beide drinnen. Bett, Tisch, zwei Stühle, Kasten, etwas beengt, dazu Bad mit Dusche und WC. In den 1960er Jahren war das guter Standard gewesen, heute war es darunter. „Checkst du morgen aus?“, fragte Elena. „Du meinst heute – später. Ja, in der nächsten Nacht werde ich in der Steiermark schlafen. Laut Hotelordnung muss man bis elf das Zimmer geräumt haben. Ich glaube aber nicht, dass das Hotel voll ist, und außerdem bin ich öfters hier, es macht also nichts, wenn es später wird. Du musst aber bitte vor mir gehen, sonst müsste ich für eine zweite Person zahlen. Ich hoffe, das macht dir nichts aus“, sagte er. „Nein, nein, ich verstehe das schon“, bekräftigte sie, obwohl sie das schon unangenehm fand, sich wie eine Diebin aus dem Hotel schleichen zu müssen. „Hast du vielleicht eine Zahnbürste für mich“, fragte sie. „Du kannst meine nehmen“, sagte er. „Schau“, er ging ins Bad und zeigte sie ihr, „sie ist dort. Willst du dich duschen?“ „Und du siehst mir dabei zu. Nein danke.“

Sie machte sich bettfertig – putzte die Zähne, wusch sich ein wenig, zog die Schuhe und ihre Jeans aus und nahm den BH ab, der rot und durchbrochen war, ebenso wie ihr Slip –, dann sah sie aus dem Fenster, wo die Straße war, parkende Autos und die Nacht und die Stille. Es ist schon seltsam, in der Stadt, in der ich lebe, in einem Hotel zu schlafen, dachte sie. Sie legte sich auf die Fensterseite des Doppelbettes und deckte sich zu.

Bald danach kam er. Er hatte eine blaue, enge Unterhose an und ein gelbes T-Shirt, das er wohl zum Schlafen nutzte. Er schaltete das Nachtkästchenlicht auf seiner Seite an, alle anderen Lichter löschte er. Er legte sein Handy auf das Nachtkästchen. Ob er einen Weckalarm eingestellt hatte, wusste Elena nicht. Er sah sie an. Sie sah ihn an. „Okay, wenigstens ein Küsschen kriegst du“, sagte sie. Sie küsste ihn ohne Zunge auf den Mund. Er löschte das letzte Licht. Das war’s, sleeping time.

Elena hatte nichts dagegen, dass er seinen Arm um ihre Hüfte legte. Sie schlief nach ein paar Minuten ein, fast ohne sich vorher noch zu rühren. Noch einige Minuten später folgte ihr Pepi in den Schlaf.

Er atmete langsam und war ganz ruhig. Pepi schlief den Schlaf des sich Ausrastens. Plötzlich bemerkte er, dass das Licht an war. Etwas knallte. Das Geräusch passte nicht hierher. Oder doch? Doch. Elena stand in einer engen, schwarzen Lederkluft vor dem Bett, in dem er lag. Der Platz für die Brüste und ihre Scham war ausgespart. In der Hand hielt sie eine kleine Peitsche. „Komm, Sklave“, sagte sie, wobei sie die Peitsche wieder in der Luft knallen ließ, „zieh das hier an!“ Sie zeigte auf eine rote Lederkluft. Pepi setzte sich im Bett auf. Nein zu sagen war nicht möglich. Er zog die Lederkluft an. Der Hintern und sein Gemächt waren frei. „Auf alle viere!“ Pepi folgte. Elena zog mit der Peitsche über seinen Hintern. Au! „Kein Ton!“, befahl Elena. Sie legte ein nietenbesetztes Halsband um seinen Hals, an dem eine Leine befestigt war. Die Leine war kurz. Elena hielt sie in der anderen Hand. „Du bist jetzt mein Hund, hast du verstanden?“, sagte Elena. „Ja“, antwortete Pepi. Das war ein Fehler. Elena riss an der Leine. Kein Ton!, hatte es geheißen. Dann führte sie ihn ins Bad, wo ein Fressnapf voll Hundefutter und ein anderer mit Wasser standen. „Mahlzeit, lass es dir schmecken, Hund!“ sagte sie, „und danach darfst du mir die Möse lecken.“

Elena hatte sich gerade im tiefsten Schlaf befunden, da drang künstliches Licht in ihre Augen. Pepi lag nackt auf dem Bett des Hotelzimmers und sagte: „Komm, meine Herrin, binde mich!“ Wieso sollte sie das tun, es bestand doch keine Veranlassung? Sie registrierte, dass sie auch selbst nackt war. Gut, und warum sollte sie es nicht tun? Auf seinem Nachtkästchen lagen einige große Kabelbinder. Sie wusste, wie man mit ihnen umgeht. Es ist ja auch leicht. Sie band seine rechte Hand an das Eisengestell des Bettes, seine linke Hand, seinen linken Fuß unten an das Eisengestell, seinen rechten Fuß. Er lag auf dem Rücken und sah sie an. Er war wehrlos. Da kletterte sie über ihn, bis ihre Möse über seinem Mund war. Sie sah ihn an. Diese blauen Augen, bei denen sich der Blauton änderte! Und sie pisste los.

Pepi wurde als Erster munter. Er duschte sich, zog sich an, frühstückte unten im Speisesaal, danach packte er seinen Koffer und die Aktentasche, zum Schluss band er seine Krawatte. Er hatte einen sehr seltsamen Traum gehabt.

Als Elena aufwachte, hatte Pepi schon die Krawatte um. „Hast du auch so etwas Merkwürdiges geträumt“, fragte sie.

Susanne Ulrike Maria Albrecht

Nimm mich mit dir fort

Verrückt vor Verlangen, wollte sie dies und wollte jenes,
eine lodernde Flamme an einem purpurroten Ort.
Ihre Schenkel durch ihr Gewand verlockende Worte sprachen.
Während sie sich entflammt danach sehnte ihn mit
ihrem Leib zu umfangen, sie ihre Knie hinauf bis zu
ihren Brüsten zog.
Rote Lotosblüte.
Von irgendwo der Jadeflöte Ton an ihre Ohren drang.
Sein Mund über ihrer Blüte, sein Atem zwischen ihren
Schenkeln liebkosten ihre Rose.
Bis hinein in ihren wogenden Hain.
Tauchte er in jene Schlucht der Zeit und füllte sie mit
Wärme.

Susanne Ulrike Maria Albrecht

Im Hain

Ihre Leiber gehüllt in einen Umhang von Glut.
Schwebend in einer sommerlichen Wolke, lagen
seine Lippen auf der Anhöhe ihres linken Hügels.
Ihren ganzen Körper umspielend, beide Hügel in
seinen Händen kreisend, an ihnen saugend,
knetete er sie und leckte über das Land ihres Bauches.
Die duftende, nass schimmernde Stelle liebkosend,
legte er seine Hand mitten in ihren Hain.
Sein Finger glitt an der Spalte im Waldboden entlang.
Jenen mystischen Wald erforschend, teilte er das
Gebüsch. Legte die Perle frei.
Tastend, wandernd, ergründete er alles.
Der kostbare Nektar strömte.
Sein Haupt vor ihrer Höhle, presste sie
ihre Waldlippen auf seine.
Summend erbebend, krümmte sie sich
stöhnend, in und vor köstlicher Pein.
Und verwandelte sich in süßesten Honig.