Natascha Gangl

GANGAN Lit-Mag #50

MENSCHEN IM WALD

(AUSZUG & ZWISCHENSTAND)

Eins. Zwei. Eins. Eins. Zwei. Eins. Eins. Eins. Zwei. Zwei Liter Wasser. Für Eins. Fünf Tage Vorrat.  Für Eins.  Einzelmassnahmen für A –  A? Aber. Alle. Eins. Eigen. Erst. Einzeln. Aber wir.  Aber wohl. Aber wir wohl. Aber unser Ernstfall. Und im Ernstfall. Eins. Eine. Jede für Einzel und Maßnahmen. Da wird nicht mehr viel übrig sein. Da wird nichts mehr übrig sein. Da fehlen einem die … Menschen. Du bist Eins. Ein klein. Winzig. Du Häufchen. Mindermächtiges Häufchen Im Häuschen. Nicht auf Augenhöhe. Nicht auf Fußeslänge. Nicht auf Armesbreite. Kommen die anderen.  A – A – Aber wenn. Aber die anderen. Aber die andern werden kommen. Tückisch, teuflisch, unsichtbar. Einschleichen ins Eigenheim. Eintritt verschaffen. In den Einzelnen. Eis. Eiszeiten. Einzelne Eiszeiten. Für die Einzelbevölkerung. Potentiell. Jederzeit. Meine Güte. Meine Rationen. Rationalisierte Rationen. Häppchenweise. Ankommen. Dann wieder abführen. A – A – Aber. Haben Sie schon Zeichen von Leben gesehen? Irreguläre Zeichen von Leben? Die Prioritäten. Primär. Erst. Einzeln. Und die Freiheit. Primär. Erst. Persönlich. Und Primär. Innen. Im Haus. Das Außen vergessen Sie jetzt mal ganz schnell. Erst an die Einzel- und Eigenversorgung. Des Ersten. Im Eigenheim. Mit Eigenzaun. Heizungsraum. Ja eigentlich. Ja aber eigentlich. Und einstmals. Und es war ja abzusehen. Dass wir – Absehen. Wieder absehen. Dass die Potenzen potentiell zustossen. Und alle Macht möglich machen. Und alle Macht zu ihrer, in ihre, ihre einzelne einfügen. Es steht fest. Und wir. Eingegrenzt. Wir. Uns. Wird nichts zustoßen. Nichts eindringen. Da- Da- Da fehlen – Da fehlen einer die –

… Zeichen …

Es. Es sind nur geringe Zeichen von Leben. Draußen. Es sind geringere Zeichen von geringerem Leben. Geringzeichen von Leben  Mindermächtige Geringzeichen.

Wege sind Wege, und sie haben ihre Rechte und Pflichten. Wenn ein rechtlicher Weg da ist, muß man auf ihm bleiben. Wenn aber der rechtliche Weg verschlossen ist, darf man gehen, wo man fortkommt. WAS EIN RECHT – Welches Recht ist am rechtesten und kann ein Recht links liegen gelassen werden, während man linkisch vorwärtswegt? Du gehst Deine geraden Wege, das heißt solche die nicht krumm sind, aber wenn irgendwo ein Hindernis auf Deinem Weg liegt, stößt Du es mit dem Fuß zur Seite. Das ist der Unterschied zwischen Menschen und Wegen, dass die Menschen Füße haben, die Wege aber keine. Wer gehen muss kann halt nicht stehen bleiben, denn wenn weine ansteht, geht sie nicht. Die Wege liegen mit Rückenschmerzen. Die Wege wurden wundgelaufen. Die Wege verkriechen sich im Schlamm. Die Wege haben sich verkrochen. Ekelig eckig. Umschließend pferchend. Manche sitzen auf dem elektrischen Stuhl. Die anderen stehen in elektrischen Zäunen. EINGE – ECKT.

Du

rennst –

Rennst zu –

Rennst zu auf –

Rennst zu auf den Zaun –

Immer nach draussen – Du rennst –

Immer wieder nach draussen – Du rennst zu –

Immer wieder nach draussen zurück – Du rennst zu auf –

Du rennst zu auf den Zaun – Du rennst zu auf den Zaun und hoffst auf –

Elektrik!

Dir wird die Birne weich. Dich beutelts. Vom wilden Affen gebissen, vom Hahn beflattert, von der Tarantel gestochen. Hats Dich. Du bist nicht ganz klar im Dachstüberl. In Deinem Oberstübchen pfeifts. Und dein Hinterstübchen: Bekloppt. Da sind nicht alle Latten am Zaun, nicht alle Tassen im Schrank. Die Sicherung ist durchgebrannt. Das alles mit Dachschaden. Gaga. Dir ist nicht mehr zu helfen. Du hast einen Knall, einen Knacks weg. Du bist nicht ganz richtig. Mall. Manoli. Meschugge. Du hast einen an der Mütze! Du hast wohl Tinte gesoffen! Dir hauts den Vogel raus. Du hast eine Meise, Morbus Meise, unterm Pony. Einen Piepmatz. Einen Piep. Du Vogel. Du hast ein Rädchen zu viel, du drehst am Rad, drehst ab, und hast ein Rad ab.  Abgefahren. Du hast einen Schaden. Es rappelt im Karton. Eine Schraube ab und eine Schraube locker. Plemplem. Aua Aua. Auf einem anderen Stern tickst du nicht richtig in geistiger Umnachtung. Hast Du den Verstand verloren, denn etwas fehlt bei Dir im Kopf. Bist du noch ganz gescheit? Beknackt. Bescheuert. Spinnst. Du bist nicht ganz dicht. Aber besemmelt. Hast einen an der Waffel, einen Spleen und einen an der Klatsche, einen weichen Keks, ein Ei am Kreisen, ein Ei am Wandern, total Banane, nicht mehr ganz frisch, und doch nicht alle Kekse in der Dose. Du hast einen Schatten, einen Stich, einen Schuss, aber nicht alle beisammen. Es stimmt bei Dir nicht. Was du machst ist hirnverbrannt, hirnamputiert, hirnrissig, behämmert, ballaballa. Du bist des Teufels, du bist des Teufels fette Beute. Du hast den Arsch offen. Der Teufel ist in Dich gefahren. Du hast einen Knick in der Linse, „bewegtes Deliria“- N- N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N N ENDET DAS NIE?

Nein!

Die
Anzölnen
stehen a ned mea in
da Gesöllschoft
wia a Bam im Wold, sondan
sand wie Passagier
in am schnöll bewegtn Foahzeig das BAM!
hoaßn
kau,
oda?[1]


[1] Die
Ein-
zelnen
stehen nicht mehr in  Gesellschaft wie
ein Baum im Walde, sondern
gleichen Passagieren
in einem schnell bewegten
Fahrzeug das BAUM
heißen kann,
oder
?

Crauss.

GANGAN Lit-Mag #50

MAMY ENTDECKT DEN DUTT

 

Maria Milz, besser bekannt als DJane Mamy Rock erfindet den dutt neu. das auch als vogelnest bekannte accessoire, das früher ausschliesslich damen um die siebzig heiss machte und als erinnerung an jugendlich langes, aus anstandsgründen zusammengebundenes haar galt, ist jetzt von der 100jährigen Mamy zum „geilsten outfit nach lady Pam’s blitzblauem paillettenbikini“ gekürt worden – vorausgesetzt, man trage es einigermaszen selbstbewusst und sehe auch sonst nicht aus wie eine oma. und beileibe, das tut die DJane, die vor ein paar jahren als einfacher roadie für die letzte Louie Austen-tour angefangen und dann eine steile karriere an den turntables hingelegt hat, keineswegs. im gegenteil: der Mamy-style ist inzwischen zum fashion-brand mutiert und man sieht den dutt als druck auf t-shirts und im vertrieb über skateshops. einige limitierte suisse-dutt varianten mit schweizerzopf waren im handumdrehen vergriffen, und die modewelt forderte lautstark nach einer fortsetzung. what’s next, Mamy?

 

 

PARTYCIPATE THE EARLY BIRD

feiern bis zum abendbrot

die zeiten, in denen der rave- und partygänger sich vor dem eigentlichen event daheim oder bei freunden einem „prevent“ hingab und stundenlang bequem auf seinem hintern sass, sich mit dutube und dunkelbier einstimmte, sind nun vorbei. der neueste schrei, den die DJ-szene beim letzten master rave ausstiess, lautete nämlich: „partycipate the early bird“ – was soviel bedeuten soll wie: feiern ist auch ohne langes einstimmen möglich. wer den rave in sich trägt, kann jederzeit party machen, egal ob am frühen morgen oder gleich nach der arbeit. eine der vorreiterinnen dieses trends ist Mamy Rock, die ihre sets teilweise schon um 18 uhr beginnt, oder, wenns spät wird, zumindest gleich nach der tagesschau. „ich guck die nachrichten im backstage, und nach dem wetter stürme ich die bühne.“ die 100jährige tut das aus nachvollziehbaren gründen: „erstens bin ich zu alt, um stundenlang vor einem set herumzulungern und vodka zu trinken, zweitens möchte ich selber gern feiern, nachdem ich es den kids gegeben habe.“ der trend schlägt ein, zumindest in der europäischen clubszene, und immer mehr DJs wie Tanzate oder DJ Düsseldorf folgen dem early bird beispiel.

zunächst hatten die feierabendsets bei veranstaltern und clubbetreibern zu irritationen sowie bei den ravern zu völliger verwirrung geführt, da man eine ordentliche garnitur frühestens um mitternacht erwartete und auf einmal viel zu spät zum event erschien, nämlich dann, wenn die show gerade gelaufen war. andererseits belegt eine jetzt veröffentlichte schweizer wirtschaftsstudie den vorteil und die konsequenz des frühen feierns in bezug auf den demographischen wandel unserer gesellschaft. auch andere veranstaltungen würden wieder zeitiger angesetzt und dadurch viel mehr partyenergie (dh: konsumbereitschaft) nutzbar gemacht, insbesondere, da sich laut statistik immer mehr ältere semester für vormals jugendlichen vorbehaltene gigs zu interessieren begännen. na dann: feiern bis zum abendbrot und zur afterparty im altenheim mit dem zehn uhr bus!

 

 

TOILET WORSHIP

RADIO-BOYKOTT GEGEN NEUESTEN MAMY RELEASE

wie die herald tribune am wochenende meldete, zeigen sich deutschsprachige radiosender unangenehm irritiert vom letzten release der international renommierten DJane Mamy Rock. die aktuelle single toilet worship sei ein ergebnis der letzten asien-tournee, so Rock. „a friend’s toilet recently greeted me with a beam of light emerging from the back of the bowl“, zitiert die tribune die 100jährige. das sei ihr zeichen genug gewesen, sich in einem neuen track mit der in asien alltäglichen wertschätzung servicestarker bedürfnismöbel auseinanderzusetzen. in japan beispielsweise sei man förmlich stolz auf technologisch hochgezüchtete wasserklosetts. „da kann man nicht nur sein geschäft rein machen, sondern sich gleich den allerwertesten spülen und fönen lassen, während eine zur dauer des bedürfnisses abgestimmte wassermusik ertönt und aus der schüssel heraus eine entsprechende lightshow an die kabinenwände projiziert wird. die reinste sitzdisko,“ begeistert sich Rock im interview.

während man in den usa wenigstens den in toilet worship propagierten luxus- und servicegedanken nachvollziehen könne, so die tribune, stosze der „klo-song“ in den europäischen ländern auf unverständnis und ablehnung. Rock habe sich von einer unappetitlichen japanischen besessenheit dahinspülen lassen, hiess es in einer begründung des bayerischen rundfunks, der den song genauso boykottiert wie Ö3 und polnische, britische oder französische stationen. zeilen wie „twenty buttons to clean your buttocks“ und „first’s a fart splish splash, squirt spurt, then’s a turd …“ könne man keinem noch so aufgeklärten hörer zumuten.

unterdessen hat sich massiver protest gegen den radio-boykott geregt: in alternativen diskotheken läuft der track rauf und runter, insbesondere die westeuropäische gay community sei laut herald tribune dafür verantwortlich, dass der von Mamy Rock schnell nachgeschobene urinal mix mit der hookline „don’t forget to use your tongue, too“ innert weniger tage die clubcharts gestürmt habe. die bundesprüfstellen in deutschland, österreich und der schweiz  haben sich bislang noch nicht zu einer möglichen indizierung geäussert, jedoch bleibt fraglich, ob die single auf dem nächsten Mamy-album erscheinen wird. Mamy Rock selbst will sich den release zwar nicht verbieten lassen, das management von mariamilz records ist jedoch bemüht, schon vorab den schaden zu begrenzen: „wohlmöglich werden wir einzig den don’t drop your cellphone in it mix auf dem longplayer veröffentlichen – eine reine instrumentalfassung mit splash-geräuschen und der dauer, die ein durchschnittlich gebildeter tribune-leser fürs grosse geschäft braucht.“

Ann Cotten

GANGAN Lit-Mag #50

Es gibt mehr Geld

ein Wrapup
FfaM 10.3.2019

Es gibt mehr Geld
Wir können mehr vom selben machen
und wir sind schon dort
igelhaft

yoshka v tumanje

Es ändert sich sonst nicht viel
wir sind schwach, wertvoll
ever entitled
und wir schauen nach oben:
wir sind nicht die schlechtesten!

menja zavut wowa,
ja znaju tri slowa
i eta clovarnik ja prishil iz doma
uu,
a ja sami modny
i vidimo sami krasivi

wir sind es gewohnt, beispielhaft zu sein
wir finden es ist der richtige weg, das MENSCHLICHE auf big stages zu stellen
mit viel Pathos,
denn das Humane ist nicht das Humanoide
sondern das Androide
schwaches Betriebssystem
meistens dienstbar
immer eigensinnig
Jawohl.
Unser 4. Reich ist nicht von Landesgrenzen abhängig
sondern nicht von dieser Welt
Es ist moderner und internationaler als die meisten Monotheismen
und traditionsbewusster als die AfD, in Wirklichkeit.
Es lässt sich nicht festlegen, sondern entzieht sich aller Zusammenhänge
Es ist der immaterielle Stoff der Freiheit, der Leichtheit
der einfach flattert mit abstrakten Sachen, ohne eine Landesfahne zu sein
völlig unabhängig von den unversicherten verstümmelten Schweissern in Bangalore
also nicht responsiv
nicht auf Gründe, Logik, Realzwänge angewiesen
denn es muss super flattern
per se flattern
wie ein Sommerkleid in den schönen Fünfzigerjahren in Frankfurt am Main
als die Kolonialstrukturen noch wirkten, aber nicht so wie jetzt,
als die Kolonialfiktionen noch unschuldiger waren
als wir vollkommen ahnungslos „Negermusik“ für Jazzmusik sagten
und niemand insinuierte, dass Ahnungslosigkeit auch eine Art Verbrechen
darstellen könnte
die faulste Art natürlich
Aber wir sind nicht faul wir sind fleißig
wir sind artige DJs und wir rocken voll ab
und nehmen den Goethe auch mit
und auch das Geld
wir sind junge deutsche Dichter
ni
wir sind die junge deutsche Lyrik
ni
und die Geflüchteten sind auch dabei
weil sie unsere Freunde sind!
nicht weil sie gute Lyrik schreiben
oder aus Mitleid oder Interesse
quatsch ich meine schon weil sie gute Lyrik schreiben
nicht weil sie gute Menschen sind
das können wir nicht beurteilen
dafür gibt es Kriterien
das ist diskriminierend
wir bewerten nicht
wir schauen gar nicht hin!
Wir lassen die Preise jetzt
von Callcentern in Bangalore kontrollieren
wir sind nicht faul wir sind nicht fleißig
wir rocken voll ab
wir sind in Netzwerken
wir lassen uns quatschen
lass uns später mehr quatschen

das hat schon deine Mutter zu Lebzeiten umgebracht
und sie hat es nie geschnallt
und das machte sie zu der kläglichen Figur, die sie ist,
ja ich schimpfe über deine Mutter
blind schimpfe ich über deine Mutter,
aus Wut gegen die unreine Situation der Naturgesetze des Markts
dass Frauen grad um so viel weniger Asche kriegen – im Schnitt, Lyriker sind natürlich ausgenommen, die kriegen so wenig wie Frauen – im Schnitt – und auch
und auch
und auch völlig ahnungslos und zufällig sind diese 貧乏な詩人 plötzlich in Akademien,
das sind die Netzwerke
weil Lyrik ist letztlich Netzwerktheorie.

Karrieristen
Karrieristen
Karrieristen haben eine merkwürdige Energie, langweilige und nutzlose Dinge gewichtig erscheinen zu lassen
in jeder Silbe
kann man es lernen
man kann es lernen
wenn man nur wollte

Du kannst es während es dich würgt, nicht einmal sehen
das sind die hochtechnologischen Stoffe aus
den Verträgen und Sicherheiten, die es eben nicht gibt
aber gibt, als Netzwerk von Turbinen
als Nachfragedynamik ohne Nachfrage
weswegen man nicht darüber sprechen kann und es flutscht
wie nur, was nicht besprochen wird, flutscht
das ist die Effizienz der Lyrik
ganz automatisch schon längst dort
mit ihren ewigen, kompakten Paketen von Selbst
und es endet im Kompaktus
wie das Toiletttascherl von deiner Mutter
in den Färbschlacken von Malaysien.

Ja ein Stück Lyrik ist wie ein Rollkoffer,
ein stilles und tödliches Wettrennen findet statt
wer hier am wenigsten weiß,
hat einen gewissen Schemel.

Er bleibt an den angenehmen,
den windstillen Orten
bescheiden und unterhaltsam
mit unauffälligen Renten ausgestattet
ein bisschen Kaffee und Vasen, ein bisschen Schönheit reicht
und daher ist die Poesie das wundervollste Wappentier
für einfach alles

Es gibt jetzt mehr Geld, Leute,
für Formen des Sprechens, die garantiert unkoordiniert bleiben
denn es ist die demokratisch-markttechnisch ermittelte mittlere westeuropäische Tradition,
seit der Entflechtung der Kombinate
Verquastheit als Zeichen der Freiheit zu deuten,
die der Kritik eine Form gibt
die niemanden zwingt, irgendwas zu tun
die Normen zerschlägt
5-jahrespläne umstößt
und uns vor Klarheit schützt
denn Massenbildung gefährdet die Pyramidenspiele

Warum gibt es mehr Geld?
Weil wir immer schon vorbildlich waren,
solange wir da waren
undiskriminierend und undiskriminiert
wir, im Sinne von Demokratie und Menschenrechte
haben so viel Geld verdient,
dass wir uns jetzt noch mehr verbessern können.
Mit Lyrik, ist beste Methode.
Man sieht es an den komplett durchgepflasterten Innenstädten.

 

Material:
https://www.kritischer-agrarbericht.de/fileadmin/Daten-KAB/KAB-2015/KAB2015_69_74_Hentschel_Fock.pdf
Strukturelle Bedingungen von Wirtschaftskriminalität von Kari-Maria Karliczek

Max Höfler

GANGAN Lit-Mag #50

Anstatt eines Vorworts

3.1. Zusammenfassung der Vorworte

Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Hohes Haus!

Frau Präsident, meine sehr verehrten Damen und Herren! Ich möchte mich heute kurz fassen zum Unterschied von gestern.

Frau Präsidentin, geschätzte Damen und Herren! Natürlich als letzter Redner vor der Mittagspause, aber auch aus innerer Überzeugung, werde ich mich kurz fassen. 

Frau Präsidentin, meine sehr verehrten Damen und Herren! Gleich anknüpfend an die Wortmeldung des Kollegen möchte ich um eines bitten:
Ich glaube,
wir müssen uns bemühen.
Ich werde wirklich versuchen, mich kurz zu fassen.

Frau Präsident! Meine Damen und Herren! Ich befinde mich in seltener Einigkeit mit meinem Vorredner und mit den Vorrednern vor der Mittagspause.
Ich glaube,
ich werde mich bemühen.

(Wir werden uns auch darum bemühen!)

Ich werde versuchen, sehr kurz zu sein, zumindestens etwas kürzer als der Kollege.
Ich möchte daher ganz kurz diese letzten 10 Jahre noch einmal in Erinnerung rufen.

Darf ich einen kurzen Zwischenruf machen?
Ich möchte nur ganz kurz Stellung nehmen, weil ich Referent bin: Ich hatte die Ansicht, heute überhaupt nicht das Wort zu ergreifen!

(Allgemeiner Beifall.)

Und noch etwas ganz kurz.

 Nur einige Sätze.

Wenn ich das Ihnen nur ganz kurz zeigen darf.

Noch kurz einige Bemerkungen.

Möchte ich noch ganz kurz streifen.

Als Abschluß dieser grundsätzlichen Überlegungen möchte ich noch kurz zitieren:

Ich werde mich kurz halten.
Ich werde mich bemühen.

3.2. Zusammenfassung der Danksagungen

Ich danke für Ihre Aufmerksamkeit!

(Allgemeiner Beifall. – 9.20Uhr.)

Danke!

(9.25 Uhr.)

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

(Beifall bei der SPÖ und ÖVP. – 9.29 Uhr.)

Herzlichen Dank!


(Beifall bei der ÖVP und SPÖ. – 9.42 Uhr.)

Danke.


(Beifall bei der SPÖ. – 9.50Uhr.)

Ich danke Ihnen!

(Beifall bei der SPÖ. – 9.58Uhr.)

Ich bedanke mich nochmals bei allen.

(Beifall bei der SPÖ und ÖVP. – 10.06Uhr.)

Ich danke für die Aufmerksamkeit.

(Beifall bei der SPÖ. – 10.20Uhr.)

Danke.

(Beifall bei der ÖVP. – 11.04Uhr.)

Danke schön.

(11.35 Uhr.)

Danke!

(Beifall bei der ÖVP und SPÖ. – 11.51Uhr.)

Ich und wir alle wollen besonders danken in diesem Rahmen.
Ich bedanke mich bei beiden, beim Herrn Abgeordneten wie auch beim Kollegen.

Ich danke auch ausdrücklich für die Wortmeldungen, betreffend Orts- und Dorferneuerung.
Ich danke vielen Damen und Herren.
Ich danke dem Herrn Abgeordneten.
Ich danke Ihnen für die Aufmerksamkeit.
Und ich danke allen, die mitgeholfen haben, bis zum Steuerzahler.
Und ich möchte dem Landeshauptmann und allen danken, mit dem Landeshauptmann aber an der Spitze.

(Ich bedanke mich ebenso.)

Ihnen gebührt ein besonderes Dankeschön.
Ich möchte danken den Herren Bürgermeistern.
Ich darf aber auch den Mitarbeitern in meinem Büro danken verbunden mit einem herzlichen Dank.
Letztendlich gebührt mein Dank allen.

(Danke, Herr Landeshauptmann.)

Die Lebensleistung, mit über 100 Nummern von TRAKTOR heute weit über Österreich hinaus gewirkt zu haben, ist gewaltig, und wir können dazu nur gratulieren und dafür sehr, sehr dankbar sein. Abschließend möchte ich allen Mitgliedern der steirischen Musikkapellen und der Trachtenvereine für ihr ehrenamtliches Wirken zur Freude der gesamten Bevölkerung danken.

Entschuldigung, daß ich hier in die fast allgemeine Danksagung nicht einstimme, sondern ein paar Bemerkungen eher kritischer Natur anbringe.

(Danke!)

Ich stelle mir Avantgarde anders vor als diese Programmeinlage. Danke!

(Danke!)

Ich möchte dem Herrn Landesrat trotz allem, daß wir nicht immer einer Meinung sind, sehr, sehr herzlich danken.

(Beifall bei der SPÖ und ÖVP.)

Zum Schluß, meine Damen und Herren, möchte ich allen danken. Ich bedanke mich nochmals bei allen und wünsche ihnen viel Erfolg. Letztendlich gebührt mein Dank allen.
Ich bedanke mich herzlich, Herr Präsident.

(Danke, Herr Landeshauptmann!)

Und da möchte ich in aller Deutlichkeit sagen: Vielen herzlichen Dank.
Ich danke, daß Sie mir zugehört haben.

(Beifall bei der SPÖ und ÖVP. – 16.16 Uhr.)

Noch nie war eine Debatte von so vielen Dankabstattungen gekennzeichnet,
also ein absoluter Erfolg, und ich bedanke mich.
Gott sei Dank, sage ich —
wir können das Gott sei Dank.
Gott sei Dank ist viel weitergegangen, und
herzlichen Dank.
Danke.

Aus: Traktor, Ritter 2019
Material: Stenographische Berichte – Sitzungen des Steirischen Landtags

Konstantin Ames

GANGAN Lit-Mag #50

Goll (Planification lyrique)

1     Seufzer am Seeufer
2   Heisere Elstern
3    Fotokehlen
4    Hin (weiß)

1

in der Hand den Stift eines unbedeutenden Frischediensts
über allem stets: anstelle eines Einkaufszettels

vierzehnzeilig liegt die Gießkanne nur noch da
erschöpft sanken (sommers wie hier) die
Einköpfe mir/ krepiert im Trampolin
gediegen eine Wespe
gediegen einzelne Wortwahl

scharenweis gut entwickelte schwarz-gelbe
Koalitiönchen; Vögel schon morgens satt

––POESIE STATT FREIZEIT––

kühne Ventriloquisten mit ihren brutschelnden Hölderlinpuppen
halten’s Kratzen der Feder bereits für ihre Stimme

zwei Händen voll Wespen

in den Pantoffeln (jeder kann ja was)
    ein schmutziger Film befestigte
    eine jugendliche Büroklammer
                                                    \ am Stift
    ein Wehrest Ichtee Leistungswasser

2

will zuhaus sein, wenn die
(Äcker schwänzten Bein itzt Reisig)
lächelnde Fläche des Sees welches Sees irgend erzittert

erster Vogel den ich sah war nicht der erste
Vogel den ich sah war ein Acker dem ich es
Acker Vogel den ich ein Acker Vögel dem ich es
ackerte ein Acker dem ich es viertelte das Kehlenfilet
möttscheln qu’est-ce que ça veut dire, le mot möttscheln

zweiter Vogel den ich Sarg war nicht weit und breit
1 These 1 These brat mir Rabenspeck

3

ins Gesichtsfeld der Jungsphilosophin stürzen
Inschriften. Mondneid, Oiejunges, Wüste Denn.

Auf dem Gesichtsfels Glatzenbachs zieht man
1 Gedankengebäude hoch. Los, hoch mit ihm!

Des großen directors Auge will sich weiden. Ein,
schalt ein! Schalt doch ein! Da ist der Auslöser!

Der Kran dreht sich nicht. Er schwebt. Seh’s genau.
Und was macht die sanfte Sau Vorfrühling, außer sich
aufschlitzen zu lassen?

4

zu verstehen
hör auf, anfange sehen
der Stör verschluckt salopp

la saloppe
écrits des oreilles de
l’écrivain du terroir

Terror, du
leichter Schweif des
Reptils von Anfang

das Gadamergame in der Ess-Str.
Schreiben ohne ’s zu bemerken
                    4                                 (Glücke)
              3                    (verlören)
      2    (sich durch)
1                                  (Gewöhnung)

an

01 - Ames - Hengstschrein (amtsmüde)
Hengstschrein (amtsmüde)