Glanz@Elend |
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Volk ohne Traum XIII |
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Wer sich in den Schlaf weint, begibt sich schon weinend ins Bett oder wird im Bett zu Tränen veranlasst: Ein Kind, das nicht aufbleiben darf, eine Ehefrau, die zurückgewiesen wurde, ein einsamer Mann, der sein Elend überdenkt – sie sind nicht gemeint, sondern das Phänomen, mit nassen Augen aufzuwachen, obwohl man sich leichten Herzens zur Ruhe legte. Wir träumen Trauer mit allen ihren physischen Merkmalen, insbesondere der Abgabe von Körperflüssigkeit, so, wie wir Angstschweiß oder Sperma absondern, wenn uns die Dämonen der Lust oder Lebensfurcht im Schlafe heimsuchen. Es sind zumeist eine volle Blase, ein überfüllter Magen, der Kopf sowieso und Fremdkörper im Bett, z.B. Kekskrümel oder der kalte Fuß einer Beischläferin, die unser Schlafkino thematisieren, der tränende Traum indes bleibt rätselhaft, denn die Fähigkeit, Seelenschmerz auszudrücken, können wir als Schläfer schwerlich lenken. Etwas wirkt, irgendein X-Faktor bewegt unser Gemüt wider Willen, denn es sind nicht Freudentränen, welche wir vergießen in Morpheus Armen... Diffuse Ängste nennt das die Fachfrau, die mir freilich auch nicht erklären kann, weshalb die meisten Deutschen es für wahrscheinlicher halten, demnächst von Heuschrecken und Sandstürmen überfallen zu werden, als daß ein realer schwarzer Mann an unser Küchenfenster (2.Etage) klopft, denn man wisse ja, daß es nicht der Bezirksschornsteinfegermeister sein kann, sondern ein weitgereister Bittsteller auf seiner selbstgemachten Tropenholzleiter, ein Mitmensch, den man einfach weiterleiten kann. Tatsächlich wird noch daran gearbeitet, schlimme Luftmassen umzuleiten oder in nichts aufzulösen, dennoch bleiben Naturgewalten unberechenbar, was dummerweise auch für humanide Zweibeiner gilt. Ergo steht uns der Adam im Neger näher als ein Wirbelsturm und deshalb graust uns der erstere weniger, wenn überhaupt. Die Frage ist nämlich nicht, ob wir uns vor afrikanischen Eindringlingen fürchten, vielmehr, ob wir uns vor unerwünschten Ethnien generell fürchten dürfen, sollen oder müssen und genau das ist eines der Probleme, derentwegen wir nächtens unser Kopfkissen naßmachen, ohne zu wissen, was uns geschieht. Es sind nicht nur „diffuse Ängste“ und die Unfähigkeit zu vorschriftsmäßiger Trauerarbeit, welche uns das Wasser in die geschlossenen Augen treiben, es sind die Tränen ohnmächtigen Zornes. Als ich neulich den Eindruck gewann, die katholische Kirche in unserer Nachbarschaft (eine ehrwürdige Kopie des Limburger Domes) sei in ein Fußballtrainingszentrum umgewidmet worden, schaute ich nach und notierte sieben muselmanische Teenager beim Torschießen auf das Portal. In dem gedachten Tor stand niemand (jemand wäre auf den Steinstufen gestrauchelt), eine heilige Handlung im Kircheninneren fand nicht statt, es knallte nur unentwegt der Ball laut und lästerlich gegen altes Holz und Mauerwerk, keinesfalls ungefährlich für Fenster, Kandelaber und steinernen Zierrat. Und niemand schritt ein, obwohl das Gotteshaus von Einrichtungen der Pfarrgemeinde flankiert ist, in denen zu dieser Stunde diverses Personal tätig war und natürlich kamen laufend Passanten vorbei, von denen jeder Zweite einmal getauft worden war. Anzunehmen, daß niemand sich dabei etwas dachte, wäre ein Versuch der Exkulpierung von Feiglingen, die Bagatellisierung einer fast einstündigen konfessionsfeindlichen Provokation und ein Lob der Dummfrechheit. Es beruhigt uns, daß in den meisten europäischen Ländern keine xenophoben Bürgerwehren flächendeckend Hilfspolizeiaufgaben wahrnehmen ( denn die Fremden könnten auch wir sein) und daß noch nirgendwo eine politische Privatarmee die nationalen Streitkräfte ersetzt oder ergänzt, wobei es schwerfällt, gewisse Entwicklungen in Nordirland, auf Korsika und dem Balkan als traditionelles Banditentum isoliert zu bewerten – alle Krisengebiete und Hauptkampfplätze der Erde werden von professionellen Kriminellen wie Heißwasserkessel am Brodeln gehalten und vor allem deshalb wird es immer schwieriger, kriegsgewöhnte Territorien dauerhaft zu befrieden. Was können die europäischen Mittelmeerstaaten tun gegen die massierte, brachiale Immigration? Neunmeterzäune, hinter denen das Verbandszeug und ein warmes Nachtmahl wartet? Irgendwann werden die bald unüberwindbaren Befestigungen mit Sprengstoff angegriffen werden und dann wird es Gefechte geben, irgendwann wird an allen Grenzen und im Hinterland das Einschleichen und Sichreintricksen, das ungesetzliche Bleiben und das halblegale Kommen in einen gewalttätigen Dauerkonflikt münden und dann wird es zu spät sein für Europa. Die trojanischen Pferde auf den Wiesen der Wohlfahrt weiden vergnügt und hellwach... |
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