Glanz@Elend
Magazin für Literatur und Zeitkritik
© by Herbert Debes & Kurt Otterbacher

 

Volk ohne Traum XVI

 


Nach Sonnenuntergang
Ein Statement von Uve Schmidt






 

Ob der Prager Fenstersturz (1618) mehr oder der Panthersprung vor Agadir (1911) weniger Einfluss auf die Weltgeschichte hatte, hängt vom Standpunkt der wechselnden Betrachter ab, doch dass Demütigungen und Drohungen jederzeit scharf kalkulierte Kriegsanlässe bieten, steht außer Frage, und oft waren es Lappalien , welche die „fortgesetzt verletzte Ehre“ kollabieren ließen wie einen aufgeplusterten Papierkragen. Nicht selten waren selbst diese Lappalien getürkt, was seit Beginn des 19. Jahrhunderts in Form von Käseblättern und Regierungsanzeigern getrost nach Hause getragen wurde, um auch den Kindern und den Trotteln, den Unbelesenen und Unbebrillten, den bildungsfernen Frauen und dem analphabetischen Gesinde etc. verlautbart und eingetrichtert zu werden. Wir wissen nicht, ob die bis zur Stunde im Beleidigungszustand befangene Umma, die Weltgemeinschaft der Muslime, mehr durch Predigten und Traktate, als durch modernste Medien in Mordsstimmung versetzt wird, doch verstärkt sich stündlich der Verdacht, die Verwandlung eines dänischen Teakholzmäuschens in einen veritablen Kriegselefanten ereigne sich mitnichten von selbst, sondern sei offensichtlich einer Verschwörung geschuldet: Gegen den Religionsfrieden, gegen die Völkerfreundschaft, gegen die Freiheit der Frivolitäter. Was den muslimischen Mob entflammt(e), sind ein paar mediokre Witzbilder, gleichwohl geeignet, als Vorspiel zum Dritten Weltkrieg (konkreter Auslöser: die Bombardierung des Iran) in die Annalen einzugehen als die Karikaturenkrise.

Daß Botschaften und sonstige Vertretungen eines souveränen Landes im Ausland schnell mal Sachschäden zu beklagen haben, wenn die Gemeinsamkeiten zwischen den Nationen gering sind, das Zivilisationsgefälle erheblich ist und das Temperament der Eingeborenen im Konfliktfalle prompt instrumentalisierbar mittels Pflastersteinen und Feuerzeugen, erfordert dennoch keinen Abbruch der diplomatischen Beziehungen, weil kaputte Fensterscheiben und verkokelte Fahnen nur selten verrechnet werden mit dem außenpolitischen Handlungsverlust durch vorschnelle Aufgabe der exterritorialen Anwesenheit vor Ort. Andererseits löst das bloße Fortbestehen diplomatischer Beziehungen  nicht die Probleme, welche z.B. Deutschland mit muslimischen Einwohnern hat und generell mit illegalen Einwanderern, deren Herkunftsländer aus verschiednen Gründen ihre abgängigen Landeskinder sehr gern in Deutschland wissen als Ernährer ihrer Sippen daheim oder als Devisenbeschaffer im größeren Geschäftsrahmen. Was nützen uns internationale Kontakte, erfüllte Verträge und bestehende Bündnisse, wenn wir immer wieder Staaten den Arsch lecken müssen, die uns eben erst beschissen haben? Wie oft muß Hitler noch besiegt werden, wie lang und lange fällt Führers Schatten noch (Arno Plack) auf die weltweite Wertegemeinschaft der demokratischen Darwinisten, wenn z.B. islamistische Judenvertilger die christlichen Küster und westlichen Hausmeister brennender Kirchen und Konsulate als Nazis beschimpfen und die eurochristlichen Moslemversteher das Abendland haftbar machen, die Kreuzritter, welche den Arabern damals die Eintrittskarten zum Casino de Paris geklaut hätten!? Wieso müssen wir überhaupt nett sein zu Leuten, die wir weder herbeigesehnt haben, noch unter Vortäuschung falscher Fakten oder in Fesseln auf die deutschen Sozialämter, in die deutschen Schulen und Schwimmbäder zwingen? Fakt ist, dass die beiden Kulturkreise sich als nonkompatibel erwiesen haben, was vorauszusehen war, denn die Witze über das Verhalten diverser Männer verschiedener Nationen in Seenot, im Puff oder vor einem Erschießungskommando werden weltweit erzählt, vor allem in gehobenen Herrenrunden, denen sich auch der junge Herr Helmut Kohl nicht verschlossen hat. Die Tatsache, dass ungleiche Geschirr- und Geschlechtsteile gelegentlich zusammenpassen, beweist nur  Geschmacklosigkeit als Folge von Notlösungen, den Stilbruch als Armutszeugnis. Wenn Völker sich fürchten, weil in ihren Grenzen und Gemeinwesen fremde Volksgruppen zu groß und zu stark geworden sind, ist das nur zu natürlich, aber zu spät.

Die Weltgeschichte kennt  Entwicklungen und Verhängnisse dieser Art als historische Tragödien en masse und als das tägliche Sterben kleinster Ethnien; das Völkerrecht kennt keine Verlobungen, gar solche nicht, wo auf ein offizielles Miteinander eine fortschreitende Distanzierung folgt und schließlich die förmliche friedliche Trennung vollzogen wird, z.B. als Repatriierung. Zwischen Bonn und Ankara, Berlin und Kabul, Rabat, Paris, London, Brüssel, etc. wurde nie ein Vertrag ratifiziert, welcher es (p.e.) ausnahmsweise der fertilsten rechtgläubigen Population gestattet, sich als regierungsamtlich zwangsverheiratete, von der  deutschen Wirtschaft  entjungferte, in die Jahre gekommene ewige Kindsbraut zu betrachten, für die wir nicht nur sorgen müssen, sondern auch ihr Bleiben zu gewährleisten haben, eine Art symbolischer Schwangerschaftsurlaub, den das patriarchalische Mutterland wie ein Faustpfand (sic) umklammert, weil niemand sicher sein kann, was aus der EU wird, mit oder ohne die Türkei, Bosnien-Herzegowina, Albanien, den türkischen Minderheiten auf dem Balkan , den Nordzyprioten, den Millionen naturalisierter Muslime aller Länder und den europäiden  Konvertiten und Kollaborateuren...

Seit Ende des Kalten Krieges müssen die Vaterlandsverächter zur Kenntnis nehmen, daß der einzig treibende und tragende Staatsgedanke der Nationalismus ist, das stärkste der so zu nennenden Gemeinschaftsgefühle, und selbstredend kränkelt eine Nation, wenn sie sich von „Verfassungspatrioten“ verwalten lässt, von Werbeagenturkunden, auf das endlich alle und jeder für sich  Deutschland sind als arme Würstchen mit Ketchup. Nein, wir müssen nicht fromm werden, um uns der Islamisten zu erwehren, nur wirklich national. Der junge muslimische Mittelmeeranrainer, der mich virtuell entmannt, täte dies nicht, weil ich eine Vorhaut habe, sondern weil ich noch der virtuelle Platzhirsch bin in Deutschland, d.h. in Hessen, genauer in Frankfurt am Main, hier in Sachsenhausen, im Biergarten, ab Mai, am Vierertisch, nach Sonnenuntergang.


 
Geschenkt - unsere Nummer 1 gratis!


Glanz@Elend
Magazin für Literatur und Zeitkritik

© by Herbert Debes & Kurt Otterbacher

Startseite
Belletristik |Biographien |
Briefe & Tagebücher | Geschichte | Philosophie |
Politik | Foto, Bild & Kunst |
Lyrik | Krimis, Thriller & Agenten