So
05
Jul
2015
Dieses Mal fiel meine Wahl auf den Piratenfilm Blackbeard aus dem Jahr 2006. Ob es sich lohnt, es mir gleichzutun, und den Fernsehfilm anzusehen, das soll im folgenden geklärt werden.
Zunächst ein paar Worte zum Inhalt:
Der junge Lieutenant Robert Maynard wird mit der Jagd auf Benjamin Hornigold und seine rechte Hand Blackbeard alias Edward Teach beauftragt, die munter irgendwo in der Karibik Schiffe plündern. Nach dieser kurzen Einführung wird der Zuschauer auch direkt Zeuge, wie Blackbeard und seine Mannschaft Hornigold absetzen und ihr erstes Gefecht unter neuer Führung für sich entscheiden können. Unterdessen kommt Maynard in New Providence an. Dort wird er erst einmal dem Gouverneur Charles Eden vorgestellt, nach einem kurzen Aufenthalt jedoch von den Piraten, die inzwischen auch in der Stadt angekommen sind, an Bord ihres Schiffes verschleppt ...
Der Film, konzipiert als Zweiteiler, von denen jeder Teil 1 Stunde 45 Minuten lang ist, ist aber keineswegs ein Historienfilm, sondern will einfach nur unterhalten. Wer hier nach historischen Tatsachen sucht, kann gleich zum Abspann vorspulen, denn bis auf die Namen Robert Maynard, Edward Teach und New Providence hat der Film keinerlei historischen Bezug.
Ansonsten ist der Film jedoch einigermaßen gut gelungen, was nicht zuletzt Angus MacFadyen (Braveheart) zu verdanken ist, welcher einen überragenden Blackbeard darstellt. Obwohl die Figuren manchmal sehr platt wirken, sind doch auch alle einigermaßen gut gespielt. Gestört hat mich nur die weibliche Hauptrolle, gespielt von Jessica Chastain, welche mir etwas zu sehr emanzipiert für diese Zeit erschien.
Zugutezuhalten ist auch, dass der Film keinerlei irrwitzige Stunts à la Fluch der Karibik aufbietet, sondern eher bodenständige Säbel-und-Pistolen-Gefechte zu Lande und zu Wasser.
Nun ein Punkt der Kritik: die etwas unglaubwürdigen Effekte: es gibt zum Beispiel keine Schäden an Schiffen, obwohl immer wieder Granaten und Geschosse auf Deck explodieren. Und obwohl der Lady Washington, die die "Queen Anne's Revenge" darstellt, einige zusätzliche Stückpforten spendiert wurden, sieht man, zumindest von außen, immer nur die eine Kanone feuern, welche von vorneherein auf dem Schiff installiert war. Das sind nur die gröbsten Schnitzer.
Fazit: Ein gut produzierter Piratenfilm, der seinen ganz eigenen Charme versprüht. Wer "Fluch der Karibik" mag, kann hier getrost zugreifen.
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© 2015 Kilian Gonsch, Harald Kloth