Israels Bevölkerung hat am Dienstag ein neues Parlament gewählt. Ich sprach mit Marianne Zepp, der stellvertretenden Leiterin des Büros der Heinrich Böll Stiftung in Tel Aviv, über den Ausgang der Parlamentswahlen in Israel und die Friedensperspektiven im Nahen Osten. Beim Urnengang der Israelis am Dienstag hat das rechtsreligiöse Parteienbündnis Likud-Beitenu von Premierminister Benjamin Netanjahu erneut die meisten Stimmen erhalten. Zugleich musste es aber auch die größten Stimmverluste hinnehmen. Für alle Demoskopen überraschend hat der liberale TV-Moderator Jair Lapid mit seiner Zukunftspartei Jesch Atid die zweitmeisten Stimmen eingefahren. Der nationalkonservative IT-Millionär Naftali Bennett, der neue Hoffnungsträger der Ultrareligiösen, war hingegen nicht so erfolgreich wie erwartet. Seine nationalreligiöse Partei Habait Hayehudi belegte hinter der liberalen Arbeitspartei lediglich Rang vier. Frau Zepp, es besteht Uneinigkeit, wer aus diesen Wahlen als Sieger hervorgegangen ist. Wer ist ihrer Ansicht nach der große Sieger dieser Wahlen? Man kann davon ausgehen, das Jair Lapid mit dem überraschenden Erfolg seiner Partei als Sieger angesehen wird, denn mit diesem Ergebnis hat keiner gerechnet. Kann man aus dem Erfolg von Lapids liberaler Partei Jesch Atid schließen, …