Jahr: 2015

One man in his time plays many parts – Reaktionen auf den Tod von Harry Rowohlt

Harry Rowohlt war Übersetzer, Autor, Kolumnist, Kommunist und der Penner in der Lindenstraße. Schlechte Autoren verdarben ihm den Spaß, von guten Autoren konnte er hingegen nicht genug bekommen. Vielen ließ er die Ehre zuteil werden, ihre Werke selbst einzulesen. Mit Harry Rowohlt verliert die deutsche Literatur- und Übersetzerszene ihren sympathischsten und streitbarsten Knurrhahn. Ulrich Blumenbach, Isabel Bogdan, Ulrich Pröfrock, Martina Tichy, Hinrich Schmidt-Henkel, Maria Hummitzsch, Sylke Hachmeister, Marvin Kleinemeier und Thomas Hummitzsch erinnern sich an »ihren« Harry Rowohlt .

Ed Piskors Kulturgeschichte des Hip Hop als Monatsheft

Seit 2013 erzählt der Amerikaner Ed Piskor in spektakulären Bilder- und Sprechstürmen von der Geburt und dem Wachsen der musikalischen Revolution namens Hip Hop. In Deutschland erscheint in wenigen Wochen der zweite Teil dieser Erfolgsstory, die den US-Verlag nun zur ungewöhnlichen Zusatzpublikation in Monatsheften mit bemerkenswerten Alternativtiteln greifen lässt.

Sebastian Schipper: Victoria | © Senator Film Verleih

Das echte Berlin ist auf der Straße

Sebastian Schipper landete mit seinem grandiosen Film »Victoria« einen Überraschungserfolg auf der diesjährigen Berlinale. Der silberne Bär für die beste künstlerische Leistung ging an die ganze Crew, verdient hat ihn vor allem Kameramann Sturla Brandth Grøvlen.

Wo liegt Deutschland und was hat es zu bedeuten

Wie ein Koloss lag und liegt Deutschland in der Mitte Europas. Wie ein ausgebreitetes Ungetüm löst es Beklemmungen, Begierden, Träume und Traumata aus. Was diese über Jahrhunderte mit den Deutschen und seinen Nachbarn machten, beschreibt Brendan Simms in seinem Buch »Kampf um Vorherrschaft«. Der aktuellen politischen Bedeutung spürt Herfried Münkler in seinem Essay »Macht in der Mitte« nach. Zwei Bücher aus verschiedenen Perspektiven, die sich intellektuell und politisch wunderbar ergänzen.

Explosionen im Kopf

Manu Larcenet beweist sich mit »Blast« endgültig als Meister der Neunten Kunst. In seiner von allen Nebengeräuschen bereinigten und dennoch überbordenden Grafik ist jedes Bild eine Hommage an die Natur und das Leben.

Der schmale Grat

Zwischen Larmoyanz und Melancholie liegt nur ein schmaler Grat. In seinem Roman »Verlangen und Melancholie« wandelt Schriftsteller Bodo Kirchhoff bisweilen daran entlang – und weiß dabei zum Glück, was er tut.

Assoziierter Größenwahn-Komplex

Der Romancier und Musiker Frank Witzel legt mit seinem Romankoloss »Die Erfindung der Roten Armee Fraktion durch einen manisch-depressiven Teenager im Sommer 1969« eine rasante Achterbahnfahrt durch die Traumata der Bundesrepublik und das verwinkelte Erinnerungsgebäude seines ambivalenten Erzählers vor.

Das Supermodel unter den Comics

Der US-Amerikaner Scott McCloud präsentiert mit »Der Bildhauer« nach dreißig Jahren erstmals wieder einen fiktionalen Comic. Er erzählt darin vielschichtig eine zeitgemäße Fassung des faustischen Pakts, der unter den unzähligen Möglichkeiten des Mediums allerdings etwas verloren geht.

Himmelfahrtskommando Hindukusch

Wir schreiben das Jahr 1914. Die deutschen Militärs suchen mithilfe eines »The Great Game« genannten Spiels nach der perfekte Strategie gegen die übermächtige britische Seemacht. Die »paschtunische Schandlinie« im Osten Afghanistans hat sich dabei als »Achillesferse des britischen Kolosses« herausgestellt. In seinem historischen Reise- und Abenteuerroman »Risiko« erzählt Steffen Kopetzky fulminant die Geschichte einer Geheimmission, mit der das Deutsche Kaiserreich den Ersten Weltkrieg am Hindukusch drehen wollte.

US-Trends: Von Comicpionieren und hedonistischen Bikern

Wir werfen einen Blick auf den Auftakt einer hedonistischen Biker-Serie, eine klassische Coming-of-Age-Story, einen 800 Seiten starken Dankesbrief sowie die Robinsonaden eines Comic-Pioniers. Außerdem: Scott McClouds »The Sculptor« soll von Scott Rudin verfilmt werden. Craig Thompson kündigt seinen neuen Comic »Space Dumplings« an. Mit »Howard the Duck« kehrt ein Klassiker in neuer Grafik zurück auf die Comicbühne. 

Acht Bücher, 64 Leseratten und acht glückliche Gewinnerinnen

Unsere acht Bücher, für die wir zum Welttag des Buches neugierige Leser_innen gesucht haben, sind verlost. Zwischen 41 und 46 Lose waren je Buch in der Lostrommel. Entsprechend unwahrscheinlich war es, gezogen zu werden, oder anders gesagt: Wer ein Buch gewann, hat ganz schön Glück gehabt. Insgesamt 64 Personen haben an unserer Verlosung teilgenommen. Da es die Option gab, entweder bei allen oder nur bei ausgewählten Büchern an der Verlosung teilzunehmen, waren die Wahrscheinlichkeiten, ein Buch zu gewinnen, unterschiedlich hoch. Am schwersten war es, Carola Saavedras Blaue Blumen zu gewinnen, hier waren 46 Interessierte im Lostopf. Gewonnen hat schließlich die Buchmacherin Melanie Althage, die mit dem Roman einer Bekannten eine Freude bereiten will. In Saavedras Debütroman schreibt eine Frau Briefe an einen Mann, den sie fälschlicherweise für ihren verflossenen Liebhaber hält. Darin geht es um die Extreme des Lebens und des Liebens, um Vertrauen und Angst, Freiheit und Abhängigkeit, Nähe und Distanz, Zärtlichkeit und Gewalt. Der Mann kennt die Frau nicht, aber ihre Zeilen sind so intensiv, dass er sich über die bebende Sprache in sie verliebt. Wenn dieses Buch keine …