Märchenhafter Realismus aus dem antiken Thule
Die Romantrilogie »CoDex 1962« des Isländers Sjón ist ein wilder Ritt durch die Zeit, ein Schelmenroman mit Bezügen zu Holocaust, nordischer Mystik und Science Fiction.
Die Romantrilogie »CoDex 1962« des Isländers Sjón ist ein wilder Ritt durch die Zeit, ein Schelmenroman mit Bezügen zu Holocaust, nordischer Mystik und Science Fiction.
Christoph Höhtker war 2017 mit »Das Jahr der Frauen« für den Deutschen Buchpreis nominiert. Sein neuer Roman »Schlachthof und Ordnung« ging in der Corona-Krise unter, dabei liest sich dieser rauschhafte Roman wie das Buch der Stunde.
Mit Luis Buñuel und Ryszard Kapuściński stehen zwei Ikonen des 20. Jahrhunderts im Mittelpunkt zweier Animationsfilme, die sich nicht nur auf die Zeichnungen verlassen.
Die Berliner Büchner-Preisträgerin Terézia Mora schließt die Trilogie um ihren tragischen Helden Darius Kopp ab und findet einen galanten Abschluss für ihren über zehn Jahre entstandenen Bildungsroman.
Das nachgereichte Debüt von Hanya Yanagihara ist ein abgrundtiefer Dschungel von einem Roman. Man hält mit diesem Buch einen mitreißenden Abenteuerroman in den Händen, den man auch als anregende Parabel auf die Eroberungs- und Zerstörungswut des Menschen lesen kann und der letztendlich ein monströses Geständnis ist.
An dem Berliner Schriftsteller Alban Nikolai Herbst scheiden sich seit jeher die Geister. Seine über Jahrzehnte gesammelten Erzählungen sprechen jedoch für sich und gäben Anlass für eine literarische Rehabilitation.
Die Comiczeichnerin und Filmemacherin Marjane Satrapi blickt in ihrem neuen Film auf das Wirken der einflussreichsten Wissenschaftlerin aller Zeiten.
Der Comiczeichner Uli Oesterle lebte ohne seinen Vater auf, der erst seine Familie verließ, den Bezug zur wirklichen Welt verlor und jahrzehntelang vom Erdboden verschluckt schien. Zwei Jahre nach dem Tod des Vaters beschließt Oesterle, aus dessen rätselhaftem Leben einen Comic zu machen. Er erfindet eine Geschichte, die plausibel macht, wie sein Vater einfach so verschwinden konnte. Ich sprach mit ihm im April für das Rolling Stone Magazin über die Hintergründe seines sensationellen, auf vier Bände angelegten Vatercomics, die Balance von Wahrheit und Fiktion und die konkrete künsterlische Arbeit.
Manchmal reißt das Leben noch einmal Tore auf, die längst verschlossen schienen. So ist es auch bei den vier Figuren in Kerstin Hensels herzerwärmender Erzählung »Regenbeins Farben«.
Die Streamingplattform FILMINGO ist die derzeit beste Adresse für herausragendes Autorenkino.
Die Erzählungen des Amerikaners Nana Kwame Adjei-Brenyah »Friday Black« konfrontieren uns schonungslos mit uns und unserer Zeit. Sie zeigen eindrucksvoll, wohin Rassismus und ungezügelter Konsum führen können.
Rassismus kann nur verstehen, wer ihn erlebt oder sich mit ihm auseinandersetzt. Alle, die das Glück haben, Rassismus und Ausgrenzung nicht am eigenen Leib erfahren zu müssen, finden in diesen Filmen über Rassismus in den USA, Europa und Deutschland ausreichend Anschauungsmaterial, um sich mit diesem menschlichen Abgrund zu konfrontieren und daraus zu lernen.
Jorge Zepeda Patterson ist einer der profiliertesten Politjournalisten Mexikos. Weil ein Großteil seiner Erkenntnisse »nicht druckbar« ist, hat er angefangen, sie in Krimis zu verarbeiten. Seine Trilogie um die »Blauen« beleuchtet die folgenschwere Verführbarkeit der Mächtigen und ihre Vernetzung mit der organisierten Kriminalität.
Von George Eliots Provinzepos »Middlemarch« liegen aktuell gleich zwei Übersetzungen vor, eine war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Nicht nur deshalb lohnt sich die Lektüre in diesen Tagen besonders.
Der Japaner Hideo Yokoyama ist ein Meister des Kriminalromans, für Verbrechen interessiert er sich allerdings kaum. Sein Thriller »64« eroberte den deutschen Markt wie im Flug, sein nachgereichtes Debüt »2« ging etwas unter. Nun erscheint mit »50« erstmals der Roman im nicht-japanischen Ausland, mit dem er 2003 zum ersten Mal den Preis für den besten Krimi des Jahres in seiner Heimat bekommen hat.