Sehnsucht nach Freiheit
Siamak Etemadis »Pari« ist eine moderne Odyssee, in der der Traum der Freiheit auf dem Meer endet – für die einen auf Deck, für andere unter Deck und für die letzten in der Nahrungskette am Meeresboden.
Siamak Etemadis »Pari« ist eine moderne Odyssee, in der der Traum der Freiheit auf dem Meer endet – für die einen auf Deck, für andere unter Deck und für die letzten in der Nahrungskette am Meeresboden.
Bill und Turner Ross neue Dokumentation ist so nah an der Wirklichkeit wie eine Erzählung von Hunter S. Thompson. »Bloody Nose, Empty Pockets« handelt von einfachen Menschen mit echten Problemen und erzählt damit viel von der amerikanischen Gesellschaft.
Alles in diesem Film ist im besten Sinne überstrapaziert und überzogen, jedes denkbare Internetphänomen wird hier von seiner absurden Seite betrachtet – was durchaus seine Berechtigung hat, um die grundsätzliche Absurdität eines von unsichtbaren Daten und informationsgesättigten Clouds gesteuerten Lebens, wie es heute ein Großteil aller Menschen führt, sichtbar zu machen.
Nach seiner literarischen »Ohrfeige« gegen das deutsche Asylsystem kehrt Abbas Khider mit seinem großen Roman »Palast der Miserablen« literarisch in den Irak zurück. Ein Gespräch über die Universalität des Elends, die zerrissene irakische Identität und die Kraft der Literatur.
Christian Petzold präsentiert auf der 70. Berlinale seine Verfilmung eines deutsche Mythos. »Undine« ist sein insgesamt fünfter Beitrag im Wettbewerb. Wie schon bei »Transit« arbeitet er mit Paula Beer und Franz Rogowski zusammen. Ob er damit ähnlich erfolgreich sein kann, bleibt abzuwarten.
Die Amerikanerin Kelly Reichardt ist mit dem ungewöhnlichen Trapper-Film »First Cow« im Wettbewerb vertreten. Das Western-Genre wird auf der 70. Berlinale auch in anderen Beiträgen neu interpretiert.
In Giorgio Dirittis Malerbiografie »Hidden Away« begegnet man einem tierisch guten Künstler.
Der argentinischen Regisseurin Natalia Meta ist eine verschlungene Allegorie auf die Sehnsucht und das Begehren einer Frau gelungen, die sich auf eine geheimnisvolle Suche nach sich selbst macht.
Oscar-Preisträger Barry Jenkins hat James Baldwins legendären Roman »If Beal Street could talk« in warmen Farben verfilmt. Die ganze Wahrheit bekommt man jedoch nur in der literarischen Vorlage, die in neuer Übersetzung vorliegt.
In Regina Porters fulminantem Gesellschafts- und Familienroman »Die Reisenden« kreuzen sich die Schicksale des schwarzen und weißen Amerikas in den verschlungenen Stammbäumen zweier Familien vielfältiger Weise.
Es ist ein Abtritt auf Raten. Bevor Christoph Links in sein letztes Jahr als Verleger geht, hat er seinen vor 30 Jahren gegründeten Verlag noch bei Aufbau untergebracht. Ganz nebenbei wurde er von seinen Kolleg:innen noch zum Verleger des Jahres gekürt. Ein Gespräch über sein Erfolgsrezept, Versäumnisse der Wende und die Herausforderungen, einen Verlag in neue Hände zu übergeben.
Thomas Mullen schreibt in seiner viel gelobten »Darktown«-Krimiserie über Rassenhass im Amerika vor der Bürgerrechtsbewegung. Seine Bücher zeigen, wie Hass und Ideologie eine Gesellschaft von innen heraus zerfressen.
Guy Nattiv erzählt in »Skin« die Geschichte eines Neonazi-Aussteigers, dem die rechte Ideologie in Fleisch und Blut übergegangen ist.
Der Franzose Emmanuel Guibert ist einer der großen Comicautoren der Gegenwart. In seinen unverkennbaren Werken verbindet er Tiefgang und Leichtigkeit, sie sprühen vor Kreativität und erfinden den Comic immer wieder neu. In einem im Herbst 2013 geführten Interview sprach er über seine aktuellen Arbeiten und den Fluss der Arbeit.
75 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz sind immer weniger Zeitzeugen am Leben. Wie aber glaubhaft erinnern, wenn niemand mehr aus erster Hand berichten kann? Christoph Heubner zeigt, dass die Literatur ein Weg sein kann.