Viktorianische Menschenstudie
Von George Eliots Provinzepos »Middlemarch« liegen aktuell gleich zwei Übersetzungen vor, eine war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Nicht nur deshalb lohnt sich die Lektüre in diesen Tagen besonders.
Von George Eliots Provinzepos »Middlemarch« liegen aktuell gleich zwei Übersetzungen vor, eine war für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Nicht nur deshalb lohnt sich die Lektüre in diesen Tagen besonders.
Der wiederentdeckte Roman »The Street« von Ann Petry hat alles, was ein Klassiker braucht. Dreißig Jahre vor James Baldwin hat die afroamerikanische Autorin in Literatur gegossen, was es heißt, jung, schwarz und weiblich in einer amerikanischen Großstadt zu sein.
Oscar-Preisträger Barry Jenkins hat James Baldwins legendären Roman »If Beal Street could talk« in warmen Farben verfilmt. Die ganze Wahrheit bekommt man jedoch nur in der literarischen Vorlage, die in neuer Übersetzung vorliegt.
Hinrich Schmidt-Henkel ist einer der renommiertesten Übersetzer Deutschlands. Er übersetzt aus dem Französischen und Norwegischen. Anlässlich des Buchmesse-Gastlandes Norwegen sprach ich mit ihm über die norwegische Sprache und die Herangehensweise seiner norwegischen Autoren.
Was heißt es, fremd im eigenen Land zu sein? Wie überwindet man die Bürde der eigenen Herkunft? Wie findet man seinen Platz in der Welt? John Okada erzählt in seinem wiederentdeckten Klassiker »No No Boy« eindrucksvoll von den Folgen getroffener Entscheidungen.
Es geht ein Gespenst um in der Literaturwelt. Es ist das leseroptimierte Buch. eBook-Lesende sollten vorsichtig sein, denn sie werden längst intensiver analysiert, als sie ahnen. Die Zukunft des Buches war auch Thema bei der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse und des Kurt Wolff Preises für besondere Leistungen unabhängiger Verlage. Ein Augen- und Ohrenzeugenbericht von der Leipziger Buchmesse.
Max Frisch, Eugen Ruge, Michel Bergmann, Irvine Welsh, E. M. Forster, Stephen King, Stanisław Lem oder Philip K. Dick – nur einige Literaten, deren Werke es auf die Leinwand und ins Programm der Berliner Filmfestspiele geschafft haben. Eine Übersicht der Literaturverfilmungen auf der 67. Berlinale.
Große amerikanische Autoren wie Tom Wolfe oder James Salter lobten den meisterhafter Stil und die abgründige Komik in der Prosa von Hunter S. Thompson. Mit seinem Buch über die Hells Angels und dem Roman »Angst und Schrecken in Las Vegas« wurde Thompson zur Kultfigur. In der Edition Tiamat ist eine Auswahl seiner grenzenlosen Korrespondenz mit Persönlichkeiten wie Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und zahlreichen seiner Redakteure und Lektoren erschienen. Ein Fan-Interview mit dem begeisterten Hunter S. Thompson-Leser Marvin Kleinemeier über den engagierten Reporter und dessen Gonzo-Briefe.
»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« ist der bedeutendste Roman des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass Marcel Proust mindestens genauso viel Zeit in die Pflege seiner Korrespondenz wie in seine Literatur gesteckt hat, wissen die wenigsten. Eine edle zweibändige Edition von Briefen gibt jetzt einen Einblick in das Denken, Hadern und Mosern des bedeutendsten französischen Schriftstellers.
Urlaubszeit ist Lesezeit – das gilt auch für jene, die den deutschen Lesenden einen Großteil der Literatur überhaupt erst zugänglich machen. Trotz Abgabestress haben einige Übersetzerinnen und Übersetzer uns geschrieben, was sie in diesem Sommer lesen. Einige sehr gelungene Übersetzungen über die unten genannten Bücher hinaus legen wir ausdrücklich zur sommerlichen Lektüre ans Herz. Sie finden Sie in unserem Titelbild.
Christiane Scherer alias Thea Dorn hat sich als erste Frau an den Faust-Mythos gewagt. »Die Unglückseligen« ist ein grandioser Wissenschafts- und Kulturroman, in dem weder Wissenschaft, Philosophie noch Poesie ein Mittel gegen Schmerz und Endlichkeit finden. Beim Schreiben hat es »Deutschlands brutalste Schreiberin« allerdings selbst mit der Angst zu tun bekommen.
Dass Shakespeares dramatisches und lyrisches Werk keine leichte Kost ist, wollen wir nicht bestreiten. Warum sich die (Re-)Lektüre lohnt, und zwar nicht nur an seinem 400. Todestag, sondern immer wieder, dafür gibt es unzählige gute Gründe. Einige der wichtigsten Argumente, »The (Immortal) Bard« immer griff- und lesebereit zu haben, sind hier versammelt.
Lange Zeit als Fleißpreis verschrien, bietet der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung den Wortschauflern der Literatur die Anerkennung, die ihnen oft verwehrt bleibt. Die fünf nominierten Bücher sind erzählerische Meisterwerke, deren Genuss wir ihren Übersetzer_innen verdanken.
Ein Mann muss aus seinem Haus ausziehen und weiß nicht, wohin mit seiner über 20.000 Titel umfassenden Bibliothek. Er beschließt, aus seinen Büchern ein Haus zu bauen. Er richtet sich inmitten von Weltliteratur ein. Als eine ehemalige Geliebte ein Buch zurückfordert, gerät die Wirklichkeit auf eine schiefe Bahn. Carlos María Domínguez’ Novelle »Das Papierhaus« ist ein Kleinod des magischen Realismus.
Ulrich Blumenbach ist einer der renommiertesten deutschen Literaturübersetzer. Seine Übersetzungen der Arbeiten von David Foster Wallace sind mit Lobeshymnen bedacht worden, gerade sitzt er an »Witz«, dem Großwerk des amerikanischen Hyper-Intellektuellen Joshua Cohen. Ein Gespräch über das Übersetzen von Hochliteratur, Versäumnisse der Literaturkritik und die notwendige Unterscheidung von dicken und gewichtigen Büchern bei Preisvergaben.