Alle Artikel in: Klassiker

Wenn Bücher ihre Leser lesen

Es geht ein Gespenst um in der Literaturwelt. Es ist das leseroptimierte Buch. eBook-Lesende sollten vorsichtig sein, denn sie werden längst intensiver analysiert, als sie ahnen. Die Zukunft des Buches war auch Thema bei der Verleihung des Preises der Leipziger Buchmesse und des Kurt Wolff Preises für besondere Leistungen unabhängiger Verlage. Ein Augen- und Ohrenzeugenbericht von der Leipziger Buchmesse.

»Mit Trump hätte Hunter sicherlich seinen Spaß«

Große amerikanische Autoren wie Tom Wolfe oder James Salter lobten den meisterhafter Stil und die abgründige Komik in der Prosa von Hunter S. Thompson. Mit seinem Buch über die Hells Angels und dem Roman »Angst und Schrecken in Las Vegas« wurde Thompson zur Kultfigur. In der Edition Tiamat ist eine Auswahl seiner grenzenlosen Korrespondenz mit Persönlichkeiten wie Tom Wolfe, Kurt Vonnegut und zahlreichen seiner Redakteure und Lektoren erschienen. Ein Fan-Interview mit dem begeisterten Hunter S. Thompson-Leser Marvin Kleinemeier über den engagierten Reporter und dessen Gonzo-Briefe.

»Lesen Sie dies bitte so, wie es geschrieben wurde«

»Auf der Suche nach der verlorenen Zeit« ist der bedeutendste Roman des zwanzigsten Jahrhunderts. Dass Marcel Proust mindestens genauso viel Zeit in die Pflege seiner Korrespondenz wie in seine Literatur gesteckt hat, wissen die wenigsten. Eine edle zweibändige Edition von Briefen gibt jetzt einen Einblick in das Denken, Hadern und Mosern des bedeutendsten französischen Schriftstellers.

Wenn Übersetzerinnen und Übersetzer lesen

Urlaubszeit ist Lesezeit – das gilt auch für jene, die den deutschen Lesenden einen Großteil der Literatur überhaupt erst zugänglich machen. Trotz Abgabestress haben einige Übersetzerinnen und Übersetzer uns geschrieben, was sie in diesem Sommer lesen. Einige sehr gelungene Übersetzungen über die unten genannten Bücher hinaus legen wir ausdrücklich zur sommerlichen Lektüre ans Herz. Sie finden Sie in unserem Titelbild.

Des Wahnsinns fette Beute

Christiane Scherer alias Thea Dorn hat sich als erste Frau an den Faust-Mythos gewagt. »Die Unglückseligen« ist ein grandioser Wissenschafts- und Kulturroman, in dem weder Wissenschaft, Philosophie noch Poesie ein Mittel gegen Schmerz und Endlichkeit finden. Beim Schreiben hat es »Deutschlands brutalste Schreiberin« allerdings selbst mit der Angst zu tun bekommen. 

Die Wundertüte der Literatur

Lange Zeit als Fleißpreis verschrien, bietet der Preis der Leipziger Buchmesse in der Kategorie Übersetzung den Wortschauflern der Literatur die Anerkennung, die ihnen oft verwehrt bleibt. Die fünf nominierten Bücher sind erzählerische Meisterwerke, deren Genuss wir ihren Übersetzer_innen verdanken.

Die Fragilität der Weltliteratur

Ein Mann muss aus seinem Haus ausziehen und weiß nicht, wohin mit seiner über 20.000 Titel umfassenden Bibliothek. Er beschließt, aus seinen Büchern ein Haus zu bauen. Er richtet sich inmitten von Weltliteratur ein. Als eine ehemalige Geliebte ein Buch zurückfordert, gerät die Wirklichkeit auf eine schiefe Bahn. Carlos María Domínguez’ Novelle »Das Papierhaus« ist ein Kleinod des magischen Realismus.

Der Traum von ewiger »Pralinen-Prosa«

Ulrich Blumenbach ist einer der renommiertesten deutschen Literaturübersetzer. Seine Übersetzungen der Arbeiten von David Foster Wallace sind mit Lobeshymnen bedacht worden, gerade sitzt er an »Witz«, dem Großwerk des amerikanischen Hyper-Intellektuellen Joshua Cohen. Ein Gespräch über das Übersetzen von Hochliteratur, Versäumnisse der Literaturkritik und die notwendige Unterscheidung von dicken und gewichtigen Büchern bei Preisvergaben.