Was bleibt, wenn das Streben nach Individualität alles beherrscht? Ein dringlicher Roman über Halt und Entwurzelung in der globalisierten Welt.
Reisejournalist Leon träumt von Selbstverwirklichung – für die Beständigkeit seiner Familie hat er wenig Verständnis. Als sich die Gelegenheit bietet, der Enge der Heimat zu entfliehen und stattdessen mit dem faszinierenden Fotografen Janko französische Niemandsorte zu erkunden, greift er zu. Doch auf der Reise geraten Leons Gewissheiten ins Wanken. Wie hoch ist der Preis für ein Leben ohne Verpflichtungen?
Reisejournalist Leon will vieles sein: Boxer, Gitarrist, Surfer, Weltenbummler. Stattdessen ist der junge Mann vor allem ein großer Film- und Literaturliebhaber, der sein fragiles Selbstbild ständig neu ausrichtet. Als sein Vater ihm einen Wohnungstausch vorschlägt, freundet er sich mit seiner neuen Identität als Hausbesitzer ebenso schnell an wie mit der Idee, einen beinahe Unbekannten mit auf sein nächstes Projekt zu nehmen.
Doch die anstehende Reise verläuft nicht wie geplant. Je länger Leon und Janko in Frankreich nach Niemandsorten suchen, desto stärker verwickeln sie sich in einen intellektuellen Machtkampf. Wer, so die alles entscheidende Frage, gewinnt mit seiner Kunst die Deutungshoheit über die Realität – der Journalist oder der Fotograf? Als sich abzuzeichnen beginnt, dass Janko Verrat an der gemeinsamen Sache begehen wird, ist es für Leon längst zu spät, unbeschädigt aus der verhängnisvollen Beziehung zu entkommen.
»Ein Heimatroman der ungewöhnlichen Art, kunstvoll verzweigt.«
SWR Bestenliste, September 2020
»Ein lebenskluger Roman, der Heimat und Aufbruch, Verantwortung und Selbstverwirklichung vielschichtig reflektiert. Der Plot ist von vielen, liebevoll ausgearbeiteten Charakteren bevölkert. Kinoliebhaber dürfen sich zudem auf zahlreiche Filmreferenzen freuen.«
Diana Wieser, Schreiblust Leselust, 21. August 2020
»Kai Wieland hat bereits in seinem ersten Roman „Amerika“ das literarische Potenzial der nächsten Umgebung aufleuchten lassen. In „Zeit der Wildschweine“ treibt er, virtuos mit Referenzen und Resonanzen spielend, die Literarisierung des scheinbar allzu Naheliegenden weiter voran. Eine Lesevergnügen – auch jenseits von Backnang.«
Julia Schröder, Deutschlandfunk, 20. August 2020
»Kai Wieland überzeugt mit seinem Ton, seinem Stil. Er schafft es, mit der Geschichte eines orientierungslosen Um-die-Dreißigjährigen aus der Provinz zu verfangen, weil seine Sprache die Enge sprengt. Lesen Sie dieses Buch und geben es weiter, darüber wird noch zu reden sein in diesem Herbst.«
Cornelia Geißler, Berliner Zeitung, 17. August 2020
»[…] Egal wo ihr Wieland begegnen wollt, ob in Frankreich oder in seinem Amerika. Lest ihn!«
Petra Kuhn, Petras Bücherapotheke, 30. Juli 2020
»Ein klug geschriebener Entwicklungsroman mit eindringlichen Bildern und
facettierten Akteuren, abseits des literarischen Mainstream. Der zweite
große Wurf des baden-württembergischen Nachwuchsschriftstellers.
Hemingway war nie im Schwabenland. Macht nichts. Wir haben ja jetzt den
Wieland.«
Wolfgang Wiedenhöfer, Frisch vom Stapel, 26. Juli 2020
»Ein wunderbarer Erzähler auf seinem unaufhaltsamen Weg, die deutsche Literaturszene zu erobern.«
Gérard Otremba, Sounds and Books, 25. Juli 2020
»Ein Vexierspiel um Identitäten und Schickale, Kunst und Fälschung, Wahrheit und Fiktion. Voller Melancholie und Poesie, wie aus der Zeit gefallen, mit großartigen Bildern und cineastischen Referenzen.«
Dagmar Kaindl, Buchkultur, 25. Juni 2020
"Backnang und die Region um Backnang herum sind auf der Landkarte der deutschen Literatur bisher bedauerliche Leerstellen gewesen. Dabei ist doch klar, dass Deutschland sich aus Provinz zusammensetzt und von da her viel besser zu begreifen ist als vom Zentrum aus. Das gilt umso mehr für Wielands weltreisenden, weit hinaus denkenden Helden und seine mehr als ungewöhnliche Vater-Sohn-Beziehung."
Jörg Magenau, Jury Alfred-Döblin-Preis