Kategorie: Fundstück

Schiller über Gegenwartsliteratur und Homer

Brief an Wilhelm von Humboldt am 25. Dezember 1795: Um endlich auch die Erfahrung zu befragen, so werden Sie mir eingestehen, daß kein griechisches Trauerspiel dem Gehalt nach sich mit demjenigen messen kann, was in dieser Rücksicht von Neuern geleistet werden kann. Eine gewisse Armuth und Leerheit wird man immer daran zu tadeln finden, wenigstens…
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Schiller über Karl Philipp Moritz

Brief an Charlotte von Lengefeld vom 3. Januar 1789 Sie wollten wißen, ob Moritz sich überhaupt für seinen Anton Reiser gehalten lassen will? Aus der Art, wie der davon spricht, sollte ichs fast glauben, und überhaupt ist er der Mensch nicht, der in solchen Dingen an sich hält. Es ist Philosoph und Weltbürger, dem es…
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Goethe über Bibliotheken und Bibliothekare

(Aus: Winckelmann und sein Jahrhundert) Ein Bücherkenner ist überall willkommen und er war es in jener Zeit noch mehr, als die Lust merkwürdige und rare Bücher zu sammeln lebendiger, das bibliothekarische Geschäft noch mehr in sich selbst beschränkt war. Eine große deutsche Bibliothek sah einer römischen ähnlich. Sie konnten mit einander im Besitz der Bücher…
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Schiller über die Gegenwartsliteratur

Brief an Wilhelm von Humboldt vom 17. Februar 1803: Es ist jetzt ein so kläglicher Zustand in der ganzen Poesie, der Deutschen und Ausländer, daß alle Liebe und aller Glaube dazu gehört, um noch an ein Weiterstreben zu denken, und auf eine bessere Zeit zu hoffen. Die Schlegel und Tiekische Schule erscheint immer hohler und…
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Goethe über Literaturverfilmungen

Brief an Friedrich Schiller vom 23. Dezember 1797: Sie werden hundertmal gehört haben, daß man nach Lesung eines guten Romans gewünscht hat, den Gegenstand auf dem Theater zu sehen, und wie viel schlechte Dramen sind daher entstanden! Eben so wollen die Menschen jede interessante Situation gleich in Kupfer gestochen sehen; damit nur ja ihrer Imagination…
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Schillers naturwissenschaftliche Ignoranz

Über Alexander von Humboldt Brief an Christian Gottfried Körner vom 6. August 1797: Ueber Alexandern habe ich noch kein rechtes Urtheil, ich fürchte aber, trotz aller seiner Talente und seiner rastlosen Thätigkeit wird er in seiner Wißenschaft nie etwas Großes leisten. Eine zu kleine unruhige Eitelkeit beseelt noch sein ganzes Wirken, ich kann ihm keinen…
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Schiller über das “Universitäts Wesen”

Brief an Christian Gottfried Körner vom 12. Dezember 1789: Es ist mir gar lieb zu hören, daß auch Dir vor dem Universitäts Wesen ekelt; ich wollte es in meinen letzten Briefen an Dich nur nicht gerade heraussagen, daß mir diese Existenz, verbunden mit der ganzen Begleitung von fatalen Umständen, die von dem Profeßorleben unzertrenntlich sind,…
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Schiller über Goethe (2)

Brief an Christian Gottfried Körner vom 9. März 1789: Ich muß lachen, wenn ich nachdenke, was ich Dir von und über Göthen geschrieben haben mag. Du wirst mich wohl recht in meiner Schwäche gesehen und im Herzen über mich gelacht haben, aber mag es immer. Ich will mich gerne von Dir kennen lassen, wie ich…
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Schiller über Goethe (1)

Brief an Christian Gottfried Körner vom 2. Februar 1789: Oefters um Goethe zu sein, würde mich unglücklich machen: er hat auch gegen seine nächsten Freunde kein Moment der Ergießung, er ist an nicht zu fassen; ich glaube in der That, er ist ein Egoist in ungewöhnlichem Grade. Er besitzt das Talent, die Menschen zu fesseln,…
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Schiller über Schönheit in der Kunst

Brief an Christian Gottfried Körner vom 25. Dezember 1788: Kurz, ich bin überzeugt, daß jedes Kunstwerk nur sich selbst d.h. seiner eigenen Schönheitsregel Rechenschaft geben darf, und keiner andern Forderung unterworfen ist. Hingegen glaube ich auch festiglich, daß es gerade auf diesem Wege auch alle übrigen Forderungen mittelbar befriedigen muß, weil sich jede Schönheit doch…
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