Kategorie: Fundstück

Philosophische Spitzen

„Heute ist Herr Neurath willens, uns ein Referat über die Einheitswissenschaft zu halten. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, dass das jemand interessiert, bitte ich Herrn Neurath, trotzdem nun zu sprechen.“ Moritz Schlick coram publico über seinen nicht gerade befreundeten Wiener-Kreis-Kollegen Otto Neurath. „Solchen Mist haben Sie in Ihrer Bibliothek? Glauben Sie, dass ich noch…
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Goethe über einen Vorzug der Großstadt

Zwischen einer so unzählbaren und rastlos bewegten Menge durchzugehen ist gar merkwürdig und heilsam. Wie alles durcheinander strömt und doch jeder Einzelne Weg und Ziel findet. In so großer Gesellschaft und Bewegung fühl‘ ich mich erst recht still und einsam, jemehr die Straßen toben desto ruhiger werd‘ ich. (Italienische Reise, 17. März 1787)

Demokrits plausibler Ratschlag zur Elternschaft

A man who wants children would, I think, do better to get one from friends. The child will then be the sort that he wants – in this way it is possible to choose according to one’s mind from many, whereas, if one begets his own children, there are many dangers involved; for he must…
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Was ist Philosophie?

The psychologist William James once described philosophy as ‚a peculiar stubborn effort to think clearly‘. This is a rather dry definition, but is more nearly right than any other I know. True, clarity is not exactly the first thing that comes to mind when most people think of philosophy. There is no denying that philosophers‘…
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Lexikalisches Lob der Bibliophilie

Bibliophilie ist auch ein sozialpsychologisches Phänomen, eine schöpferische Tätigkeit und ein Bildungselement von hohem Rang. Die ist Ausdruck individueller Lebensführung und geistiger Lebenshaltung, abhängig nicht zuletzt von den finanziellen Möglichkeiten des Bibliophilen. Der systematisch sammelnde, kenntnisreiche Bibliophile prägt die Bibliophilie der Gegenwart […] Der echte Bibliophile lehnt Bücher als Kapitalanlage und Objekte sicherer Spekulationsgewinne ab.…
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Die Fragilität des Theaters

Wolfgang Kralicek, wohl der beste österreichische Theaterkritiker, schreibt in der aktuellen Ausgabe des „Falter“ ein paar sehr treffende Worte über das Theater: Eine Theateraufführung ist eine höchst fragile, komplexe Veranstaltung, die an allen Ecken und Enden vom Scheitern bedroht ist – und entsprechend selten wirklich gelingt. Es gibt wohl keine Sparte, in der die „Ausfallsquote“…
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Mark Twains Haushälterin…

… hieß Kate Leary und hatte tiefe Einsichten ins Landleben: The country was pretty enough, but you can’t live on country […] but oh! […] It was dull, I tell you dull! [zitiert nach NYRB 6/2004, S. 29; The Lives and Loves of Samuel Clemens*] * Link führt zum kostenpflichtigen Teil des NYRB-Archivs

Ein Gespräch über den Sammelwahn…

… gibt es im „Standard“ zu lesen, und zwar mit Philipp Blom über dessen Szenenfolge „Sammlerwunder, Sammlerwahn“.

Lobenswert Urbanes :-)

Die Natur, die nicht durch die Kunst hindurchgegangen ist, die natürliche Natur voller Fliegen, Mücken, Moder, Ratten und Kakerlaken ist unvereinbar mit raffinierten Vergnügen wie der körperlichen Hygiene und der Eleganz der Kleidung. (…) Wenn das, was Sie die „Pest der Verstädterung“ nennen, sich unaufhaltsam ausbreiten und sämtliche Wiesen der Welt verschlingen würde, wenn der…
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Lob der Großstadt

Wenn ich auf dem Land bin und keinerlei Anregung habe, verkümmert mein Denken, weil mein ganzer Kopf verkümmert, in der Großstadt gibt es diese katastrophalen Erfahrungen nicht. Die Menschen, die aus der Großstadt weggehen und die auf dem Land ihren Geistesstandard halten wollen, wie der Paul sagte, müssen schon mit einem ungeheuren Potential und also…
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